Montag, 30. April 2007

Auch das war Spieltag 31

Gestern abend um 17 Uhr saß ich vor dem Fernseher und ahnte bereits, das unter normalen Umständen ein unruhiger Abend vor mir lag. Es gibt nämlich beim sportlichen TV schauen nichts blöderes, als zwei Highlights gleichzeitig.
So wie das Finale der Handball-WM und Werder gegen Schalke auf ein und denselben Sonntag nachmittag fielen, so spielte gestern Werder in Bielefeld und zumeist zeitgleich der THW sein Champions League Final Rückspiel gegen Flensburg-Handewitt.

Normalerweise würde ich das CL-Finale einem Spiel Bielefeld-Werder vorziehen, da die Arminia aber den Schalke Rivalen hinter Königsblau hielt und das Spiel stets spannend war, musste unerbittlich gezappt werden. Mit der Folge, das man am Ende Teile beider Duelle gesehen hatte, ohne einen roten Faden zu haben.
Sei es drum,um 19 Uhr konnte ich mich gleich zweimal freuen. Werder verliert und Kiel ist CL-Sieger. Bremen zwar nur noch Dritter, der Abstand ist aber gleich geblieben und Werder nicht abzuschreiben.

Ich gehöre auch zu den Menschen, die dem VfB Stuttgart einen Einbruch prophezeiten.
Leider habe auch ich in den letzten Wochen immer nur an den Zweikampf Bremen/Schalke gedacht, die Stuttgarter wurden eher der Form halber erwähnt. Vier Punkte Rückstand, die Bayern im Nacken, ohne Torjäger Gomez, Überraschungsmannschaft zwar, aber am Ende nicht konstant. So habe ich sie eingeschätzt, ich leiste Abbitte.
Stuttgart ist nun erster Verfolger und hat das leichteste Restprogramm. Mainz und Cottbus zuhause, in Bochum.
Für Schalke ändert sich trotz der Namensverschiebung auf Rang zwei nichts, neun Punkte müssen wohl her.

Wie beknackt ist es eigentlich, das nach dem zugegebenermaßen starken Auftritt in Aachen Dieter Hoeness vor die Kamera tritt und vom UI-Cup schwafelt?
Realistisch ist das Erreichen natürlich, aber man sonnt sich mal wieder in Erreichbarem, was mit 41 Punkten nach 31 Spielen als Witz anmutet. Die Möglichkeit vor Cottbus und Hannover in den UI-Cup einzuziehen. Europa wir kommen. Juhu, was machen wir eine geile Vereinsarbeit.

Nachdem Gladbach nun auch rechnerisch abgestiegen ist, fehlen noch zwei weitere Teams für Liga zwei. Für mich ist es problematisch diese vorherzusagen, im Moment haben Frankfurt, Mainz und Aachen einen negativ Lauf vom Allerfeinsten.
Ich halte es durchaus für realistisch, das sich Frankfurt rettet, indem man gegen Aachen einen Punkt holt.

Der Pfiff des Tages ist diesmal Michael Weiner zuzuordnen. Eigentlich ist es kein Pfiff, sondern das Schwenken gelber Karten. Mit Naldo, Hunt und Almeida sperrte der Klose-Zurückpfeifer gleich drei Werder Spieler fürs nächste Spiel in Berlin. Nicht unbedingt ein Vorteil für Bremen, vorallem Naldo wird ihnen abgehen.

Samstag, 28. April 2007

Presseschau mal wieder anders

Das Schalke gestern verloren hat, das kann ich verwinden.
Am meisten ärgere ich mich nach Niederlagen natürlich über die Niederlage selber, über die Art des fußballerischen Vortrags und ähnliches.

Ist der Ärger dann verraucht, lohnt ein Blick in den Pressewald um das Feuer der Säuernis wieder zu entfachen. Handelt es sich doch zumeist um sehr platte Phrasen, gepaart mit wöchentlicher Drehung um 180 Grad.
Was gestern gut war ist heute eine einzige Katastrophe, es gibt selbst in Zeiten des Farbdrucks nur Schwarz und Weiß.

Hast Du nach der nichtmal überragend Leistung gegen Cottbus die Meisterschaft trotz weiterhin nur zwei Punkten Vorsprung schon gewonnen, bist Du nach der Niederlage in Bochum ohne andere Ergebnisse zu kennen der Arsch des Spieltags und hast quasi den Erfolg verspielt.

Natürlich werden es weniger Spieltage, vielleicht ist auch die Niederlage in Bochum am Ende die eine Niederlage zuviel.
Genauso wie im Übrigen die Niederlage in Berlin am 4.Spieltag die eine sein kann oder am 6.Spieltag in Leverkusen.
Wer weiß das schon.

Heute kann mich das alles nicht angreifen.
Weil ich mich einmal mehr über die Schlagzeilenlieferanten und Analysten des datensendenden Blätterwald kaputtlachen darf.

Verständnisschwierigkeiten?
Ich liefere den "Analysten" Jürgen Schmieder. Von der renommierten SZ.
Er schreibt seine "Analyse aus Bochum", beginnt mit "uninspirierten" Schalkern, die selbst nach dem Spiel noch kicken wollen.
Dann kommt der zweite Absatz.

Über zwei nicht gegebene Elfmeter echauffierten sich die Schalker. In der 79. Minute platschte der Ball an die Hand von Christoph Dabrwoski. „Klarer geht es nicht. Es ist traurig, wenn ein Spiel und vielleicht sogar noch mehr durch so etwas entschieden wird“, sagte Trainer Mirko Slomka nach dem Spiel. Doch Heribert Fandel pfiff ebensowenig wie eine Minute später, als Lincoln im Strafraum zu Fall kam. (hieraus)
(19.10 Uhr: Inzwischen hat die SZ natürlich den Fehler bemerkt und Knut Kircher statt Fandel, der übrigens auch noch Herbert und nicht Heribert heißt eingesetzt.)

Da will einer den Schalkern mangelnde Arbeit vorwerfen und hat augenscheinlich überhaupt keine Ahnung. Sowas finde ich immer wieder hervorragend.
Warum dürfen wir subjektiven Fußballblogger diese Artikel nicht einfach schreiben?
Dann würden nämlich wenigstens Namen und Daten stimmen.

Katerstimmung

In der 32.Minute gestern abend war die Welt noch in Ordnung.
Bis dahin diktierte Schalke Tempo und Spiel.
Aus mir unerfindlichen Gründen schlief man ein, fing sich einen Konter zum 1:1, drehte sich auf die andere Seite um weiterzuschlafen und Bochum nutzte dies um das 2:1 zu erzielen.

Nach der Pause hatte Schalke wieder Chancen genug, Özil, Kuranyi oder auch Asamoah. Doch Coolness vor dem Tor war gestern nicht Trumpf bei Königsblau. Das ein Tor Pfosten besitzt kam erschwerend hinzu.

Es wurde ein Spiel verloren, das man diktiert hat, das man aber nicht ganz unverdient verloren hat. Zwar war Schalke optisch die bessere Mannschaft, man hatte mehr Spielanteile, man hatte ein Chancenplus, aber gleichzeitig unterliefen auch haarsträubende Fehler, die man lange nicht gesehen hat.
Ich kann mich an mehrere Szenen erinnern, wo der komplette Defensivverbund falsch stand, wo zu große Lücken zwischen den Mannschaftsteilen entstanden, wo man sich über den Haufen rannte, in der Vorwärtsbewegung gab es unerklärliche Fehlpässe und Ballverluste aus dem Dribbling heraus.

Bochum fand ich defensiv ebenfalls wenig überzeugend, was aber an Konterfußball, an schnellem Umschalten, an Direktpassspiel in die Spitze geboten wurde, Hut ab. Das war kein langes Gefackel, der Ball wird angenommen und sofort steil in die Spitze gegeben.

Nun sind wir also wieder in der Situation, nicht aus eigener Kraft Meister werden zu können. Nichtsdestotrotz glaube ich bei 9 Punkten aus den letzten drei Spielen fest an den Titel.
Dazu ist allerdings eine Leistungssteigerung vonnöten, vorallem die Psyche ist damit gemeint.
Denn Kontertore nach Führung, kollektives Schlafen, das hat mit dem Kopf zu tun.

Das Spiel wurde verloren, weil Schalke es nicht schaffte, ein Tor mehr zu erzielen.
Meines Erachtens wurden aber auch zwei klare Elfmeter verweigert. Handspiel Imhof und Foul Imhof Sekunden später. Muss man pfeifen. Soll aber nicht als Entschuldigung herhalten.
Und wenn wir schon dabei sind, der Freistoßpfiff vor der Schalker Führung ist mehr auf Asamoahs Herzschwäche denn auf ein Foul zurückzuführen.

Freitag, 27. April 2007

Schalke vor Bochum

Fußball ist mitunter seltsam.
Diese Saison mit der unsäglichen Meisterschaft der Herzen im Jahre 2001 sah Schalke 04 am 31.Spieltag als Tabellenführer auf Reisen.
Wobei eine Fahrt von Gelsenkirchen an die Castroper Straße keine lange Reise ist. 25 Kilometer. Wenns hoch kommt.
Gegner natürlich der VfL Bochum. Damals schon abgestiegen holten die Gastgeber einen Punkt, Schalke verteidigte trotzdem die Tabellenführung.

Wenn Schiedsrichter Kircher Freitag abend abpfeift, dann wird Schalke ebenfalls weiter die Tabellenführung innehaben. Wie 2001 am 31.Spieltag. Wieder ist es ein Abendspiel. Damals Samstag, heute Freitag.
Zumindest die Hinrundenergebnisse sind identisch. Diese Saison wie vor 5 Jahren gewann Schalke mit 2:1. Allerdings hoffe und rechne ich diesmal, und da soll der Unterschied liegen, mit fünf Punkten Vorsprung auf Werder Bremen. Also einem Sieg in Bochum.

Schalke darf eines nicht machen.
Sie dürfen nicht ins offene Messer laufen, sprich die von Otto Rehhagel geprägte kontrollierte Offensive ist zwingend notwendig. Planloses, blindes Anstürmen spielt Bochum in die Karten. Denn mit Misimovic als Passgeber und Epalle sowie vorallem natürlich Gekas als schnelle Vollstrecker ist Bochum im Konterspiel äußerst gefährlich. Zwingt man sie zu Positionsspiel kann nicht viel passieren. Denn dort ist die Schalker Abwehr nicht zu überwinden, die schnellsten aber sind Bordon und Rodriguez leider nicht...

Die Anfangsformation würde ich gegenüber den vorangegangenen Spielen nicht verändern. So leid es mir speziell für Kobiashvili und Bajramovic tut, aber Hamit, Asamoah und Özil ist nix vorzuwerfen, im Gegenteil, sie spielen momentan stark. Wie Herr Wieland aber bereits bemerkte, der Kicker spekuliert mit Kobi statt Özil.
Definitiv fehlen wird Krstaljic, Bordon war angeschlagen, ebenso wie Lincoln wird er aber dabei sein. Bei Varela werden wir sehen was passiert, ob Reha oder Bank.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

Hinweise

Aktuelle Beiträge

kurtspaeter goes vom...
Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, da die Reise...
kurtspaeter - 25. Jun, 16:13
kurtspaeter goes vom...
Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, da die Reise...
kurtspaeter - 24. Jun, 17:59
kurtspaeter goes vom...
Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, da die Reise...
kurtspaeter - 24. Jun, 14:52
kurtspaeter goes vom...
Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, da die Reise...
kurtspaeter - 22. Jun, 13:40
Heilsbringer des deutschen...
Arne Friedrich, Prototyp des biederen, technisch limitierten...
kurtspaeter - 17. Jun, 11:54

Fußball-Blogsuche

Suche

 

Impressum

Alle Texte sind von mir in der mir möglichen Objektivität geschrieben und entsprechen meiner persönlichen Meinung. Wenn es hier irgendetwas beleidigendes oder kriminelles von Seiten Dritter zu lesen gibt, so entferne ich dies. Die Inhalte externer Links liegen nicht in meinem Verantwortungsbereich. Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Knut Rump, Lehmberg, 24103 Kiel E-Mail: kurtspaeter at gmx.de

BL-Vorschau 2006
Bundesliga
Comeback in der Kreisliga
EM
Fernsehen
Fussball Geschichten
kurtspaeter goes...
Nationalelf
Presseschau
Ruhmeshalle der Idioten
Schalker Geschichten
Sonstiges
WM 2006
WM Tagebuch
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren