Fussball Geschichten

Freitag, 30. Mai 2008

Provinz voll Leben Teil III

Die Freunde und kein Ende in Sicht. Bzw diesmal ist das Ende doch ganz nah.
Während in den letzten Monaten "nur" der sportliche Existenzkampf und das (fast) komplette Austauschen von Vorstand und Aufsichtsrat das beherrschende Thema war, sieht es in dieser Woche richtig finster aus.

Am Wochenende spielt die Regionalligamannschaft gegen Reutlingen, bei einem Sieg hat man noch Chancen auf die kommende dritte Liga (hängt vom Ergebnis Elversberg-Kickers Stuttgart ab).
Doch das der Verein in der nächsten Saison in einer dritten oder vierten Liga antreten darf, scheint ausgeschlossen. Grund ist ein möglicher Insolvenzantrag am kommenden Montag.
Urplötzlich fehlen 500.000 Euro für diese Saison, für die nächste würden noch einmal 1,8 (3.Liga) bzw 1,3 (4.Liga) Millionen innerhalb kürzester Zeit aufzutreiben sein.

Dabei gibt es mehrere Fakten, die zeigen, daß im Siegerland professionelles Arbeiten nicht vorhanden ist.
So beklagte man fehlende Zuschauereinnahmen (1500 Fans pro Spiel zuwenig), verfügt aber über einen Schnitt von bislang 6040 Zuschauern/Spiel, beim letzten Heimspiel gegen Reutlingen erwartet man noch einmal über 10000 Besucher.
Die Frage darf erlaubt sein, warum man bei Publikumsmagneten wie den Reservemannschaften des KSC, des VfB Stuttgart, der Münchener Bayern und Löwen, Elversberg, Burghausen, Unterhaching, Oggersheim etc mit einem Schnitt von 7500 Zuschauern kalkuliert. Ziemlich blauäugig.

Desweiteren wurde die fehlende Finanzierung der Winterzugänge beklagt, darunter fällt aber ein Spieler wie Michael Frech, bis Dezember überragender Schlußmann des VfB Lübeck. Da die Freunde mit Robert Wulnikowski den besten Keeper der Regionalliga Süd im Kasten haben, versteht es sich von selbst, einen weiteren Torhüter zu verpflichten. Einfach unsinnig.

Wie professionell in Siegen vorgegangen wird und wie sehr auch die Stadt ihrem angeblichen sportlichen Aushängeschild hilft, kann man nicht besser beschreiben als in dieser Passage:

100000 e Verzicht auf Stadionmiete im Falle des Erreichens der 3. Liga versprach Bürgermeister Steffen Mues nach Rücksprache mit den Fraktionen der im Rat der Stadt Siegen vertretenen Parteien. Doch eine solche Stadionmiete hatte der alte Vorstand erst gar nicht eingeplant. Tatsächlich gibt es unterschiedliche Auffassungen über den Status der 3. Liga. Während die Stadt in ihr eine Profiliga sieht und dafür gemäß Stadionnutzungsordnung kräftig kassieren kann (mehr als 100000 e), sah der alte Vorstand in Liga 3 keine Profiliga und ließ den entsprechenden Negativ-Posten in der Lizenzierung gleich außen vor. So ist das Hilfsangebot der Stadt – wenn auch gut gemeint – nicht viel mehr als Augenwischerei und hilft in der Notlage nicht wirklich.

Eines kann ich allerdings verstehen. Wenn der Vorstandsvorsitzende Hambloch gequält über mangelnde Bereitschaft der Wirtschaft berichtet und keine neuen Gelder akquirieren kann, so müssen sich die Sportfreunde nicht wundern.
All das, was dieser Verein an negativen Begleiterscheinungen auf Vorstandsebene, an öffentlichen Diffamierungen, an sportlichen Entscheidungs-Inkompetenzen in den letzten Monaten geboten hat, kann nur abschreckend wirken.
Und der langjährige Alleinunterhalter Manfred Utsch wurde, wohl auch zurecht, vor einiger Zeit aus dem Boot gehievt und weigerte sich in einem Radio Siegen Interview von gestern noch standhaft, seinem Herzensverein erneut finanziell unter die Arme zu greifen. Ob Utsch nicht trotzdem der letzte Rettungsanker sein wird und seine alte Hausmacht mit seinem Geld zurückerobern wird, das wird wohl erst Montag endgültig klar sein. Denke ich.

Um die sportlichen Dinge nicht komplett untergehen zu lassen, letzte Woche wurde mit Stürmer Veselin Popovic ein weiterer Spieler suspendiert.

Und um am Ende noch ein bißchen schmunzeln zu können, zitiere ich noch kurz die Kicker-Printausgabe vom Donnerstag:
Die Kickers tun alles, um sich in der letzten Saisonpartie bei der SV Elversberg doch noch für die 3.Liga zu qualifizieren. Sie müssen gewinnen und hoffen, das von den Mitkonkurrenten Reutlingen und Siegen einer höchstens unentschieden spielt.


(Teil I; Teil II)

Freitag, 21. März 2008

Vorgeplänkel, dann aber Kuntz und die Region

Mein erstes Bundesligaspiel sah ich am 4.04.1987.
Das Spiel zwischen dem VfL Bochum gegen den SV Werder Bremen.
Mit Fußballgrößen wie Rudolf Völler, Klaus Fischer, Bruno Pezzey, Michael Lameck und vielen mehr.
Trotzdem erinnere ich mich mehr an das Vorspiel, E-Jugend VfL gegen E-Jugend SUS Niederschelden, Endstand 0:5.

Schon damals war das Bochumer Ruhrstadion ein reines Fußballspielstadion, in Deutschland noch als eines der wenigen und ein echtes Schmuckstück. Und die Bochumer Mannschaft war mir sympathisch.

Ehrlicher Fußball, ehrliche Leute, keine abgehobenen Spinner, bis zum heutigen Zeitpunkt gab es in meiner Wahrnehmung einzig einen Selbstdarsteller an der Castroper Straße.
Aber selbst Peter Neururer konnte ich in Bochum besser ertragen als bei anderen Vereinen. Die ruhige Öffentlichkeitsarbeit des Bochumer Umfelds hatte Neururer auf halbwegs erträgliches Maß gestutzt.

Bis heute ist Bochum neben Schalke einer der Klubs, denen ich quasi nie etwas schlechtes gönne. Ohne Fan zu sein. Einfache Sympathie für einfache Arbeit. Vielleicht zuviel Romantik in der harten Fußballwelt.

Sympathie hat die Region von mir nicht zu erwarten.
Aber auch das war, Schande über mich, schon einmal anders. 1991 gewann Lautern in gebatikten Hosen und mit Stefan Kuntz an der Spitze die deutsche Meisterschaft. Als absoluter Underdog am letzten Spieltag mit einem 6:2 beim Eff Ceh.

Damals kannte ich zwar jede Fußballtabelle bis zur A-Kreisliga auswendig, aber ich war noch zu fußballunpolitisch. Einzig Bayern und Dortmund waren Gegner, Schalke der Verein, alles andere wechselte häufig.

Dieser Saison 1990/91 verdankt der Fußballsport außerdem den Beginn der eigenartigen Torjubelei, Stefan Kuntz erfand die Säge. Bis dahin gabs nur den Gerd-Müller-Gedächtnis-Hüpfer, daß hätte ruhig so bleiben können. Mit Sicherheit ein zu romantischer Gedanke in der harten Fußballwelt.

Bei Stefan Kuntz treffen sich der VfL Bochum und der 1.Fc Kaiserslautern.


Angeblich soll der Manager des Bundesligisten neuer Vorstandsvorsitzender des (hoffentlich) baldigen Regionalligisten werden.

Ein sympathischer Mann geht zu einem Klub, der Steuergelder in noch nie gekannter Höhe verbrät, der in den letzten Jahren von diversen zwielichtigen und weniger zwielichtigen Gestalten systematisch runtergewirtschaftet wurde. Zu einem Klub, der unter normalen Umständen niemals eine Lizenz für die dritte Liga bekommt und damit wahrscheinlich für unbestimmte Zeit in den Niederungen Rheinland-Pfälzischer-Lokalderbys verschwindet.

Man kann Stefan Kuntz mangelnden Mut nicht vorwerfen, seine bisherigen Stationen mit u.a. die Trainerposten bei Waldhof Mannheim, dem gerade drittklassig gewordenen KSC oder als Manager bei der TuS Koblenz zeugen davon.

Aber über den VfL Bochum hat sich Kuntz einen Namen als gewissenhafter und sportlich kompetenter Manager gemacht.
Mit (relativ) sparsamen Mitteln ein Maximum an Erfolg haben. Das der VfL in diesem Jahr nicht in Abstiegsgefahr gerät, ist genau dieser Erfolg.
Außerdem hat uns Kuntz im Verbund mit Marcel Koller Spieler wie Teofanis Gekas oder Stanislav Sestak nähergebracht, bei Klaus Allofs würde man sehr laut von traumhaften Transfers und einem Super-Näschen für ausländische Schnäppchen sprechen.

In Kaiserslautern hat er dies alles nicht. Kein Vorstand, der sich konsequent aus sportlichen Fragen heraushält, kein Umfeld, daß sich nicht äußert. Und nichtmal realitiv wenig Geld.
Sollte Stefan Kuntz diesen Weg einschlagen, dann ist der Karriereknick ersteinmal hergestellt und wenn er nicht aufpasst, dann wird es kein Zurück aus den Niederungen des Fußballs geben.

Dafür hat der Verein Kaiserslautern in den letzten Jahren einfach zu viele ehemalige Größen verbrannt. Heimatverbundene, die einfach nur helfen wollten.

Samstag, 23. Februar 2008

Auch nur eine Phrase/Floskel/was auch immer?

Wie definiert man "Internationale Erfahrung"?

Wenn Felix Magath vor dem Spiel Schalke-Porto die Unerfahrenheit der Schalker als ausschlaggebenden Punkt für das (aus seiner Sicht) wahrscheinliche Ausscheiden angibt, dann muss er irgendwelche Indizien dafür haben. Sollte man jedenfalls meinen.

Am ehesten, so glaube ich, muss man sich dafür die bisherigen Einsätze der Spieler in Länder-, Championsleague- und UEFA-Cup-Spielen anschauen.
Und da fördert das Duell zwischen Schalke und Porto erstaunliches zu Tage.

Länderspiele: Schalke 245, Porto 89.
Championsleaguespiele: Schalke 117, Porto 172.
UEFA-Cup-Spiele: Schalke 105, Porto 19.
Die Zahlen beziehen sich auf die Startelf beider Mannschaften.

Warum würden trotzdem viele, ich denke die Mehrzahl, Fußballfans die These Magaths unterschreiben?

(Quellen: Weltfußball, Wikipedia; die Magath Aussage stammt aus seiner Kolumne im Kicker vom letzten Montag)

Mittwoch, 20. Februar 2008

Wer weiß, wofür es gut ist

Endlich wieder zuhaus.
Die Strecke Kiel-Köln-Siegen-München-Siegen-Kiel-Köln-Prag-Köln-Schalke-Kiel innerhalb von 10 Tagen ist vorbei. Circa 4760 Kilometer mit Bus, Bahn, Flugzeug und Auto. Glaubts oder nicht, zwischendurch auch ein paar Meter zu Fuß.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Samstag abend das Spiel Slavia Prag gegen Ceske (hieß das nichtmal Dinamo/Dynamo Budweis?) Budweis zu schauen. Aber die Eiseskälte und die Tatsache, daß meine Begleitung aus zwei desinteressierten Frauen bestand, lies mich des lieben Frieden willens davon absehen.
Schade, ein 1:0 vor 2400 völlig enthusiastischen Tschechen hätte ich gerne gesehen, trotzdem gut, das wir nicht hingefahren sind, grad habe ich bemerkt, daß wir Samstag vor verschlossenen Türen gestanden hätten.

Dafür weilte ich gestern mit 53900 mehr oder weniger begeisterten Zuschauern in der wunderschönen Arena in Gelsenkirchen und auf Schalke.

Ein Spiel in folgender Aufstellung:

IMG_5178

Es ist interessant, wie unterschiedlich dieses Spiel offensichtlich betrachtet wird.
Kumpels malen schwarz, Mitfahrer loben und tadeln, die Zuschauer in der vorderen Sitzbank schimpften ununterbrochen und ich?
Ich war beeindruckt.
Oberste Reihe, direkt unterm Dach. Dadurch bekommt man einen sehr guten Überblick über die taktische Arbeit der beiden Manschaften. Und dabei hat mich Porto richtig überzeugt.
Natürlich, der Zug zum Tor fehlte völlig und in einigen Situationen ließen die Portugiesen Möglichkeiten zu, der Torwart war auch eher unsicher.

Aber was die Bewegung ohne und gegen den Ball anging, das war eine andere Liga als die Bundes im allgemeinen und die Schalker im besonderen. Da ist meines Erachtens das lamentieren, daß Schalke gerade in der zweiten Hälfte viel zu selten hinten raus kam, zu relativieren.

Neben einem augenscheinlichen Kräftedefizit hatte S04 gar keine Zeit, sich sinnvoll zu befreien, dafür ist man gegen eine solche taktische Disziplin nicht stark genug.
Muss man, so glaube ich, anerkennen.
Dafür bräuchte es nunmal technisch starke Stürmer, dafür bräuchte es die ordnende, ruhige Hand im Mittelfeld, einen Spieler, den man in höchster Bedrängnis anspielen kann, ohne das der Ball verloren geht.

Insofern, hey, Schalke hat gegen eine Mannschaft aus Porto 1:0 gewonnen, die mit ein wenig mehr Elan in die Spitze Schalke auseinandernehmen könnte. Und außerdem hat Schalke gewonnen, weil man die individuellen Böcke in der Defensive fast komplett wegließ. Nach Wolfsburg eine positive Erkenntnis, die zur Regel werden muss um im Rückspiel halbwegs realistische Chancen aufs Weiterkommen zu haben.

Freitag, 1. Februar 2008

Bosman war gestern, heute ist Webster

Die Transferperiode ist um Mitternacht zuende gegangen. Es war wohl die letzte in dieser Form. Denn nach einem Urteil des internationalen Sportgerichts CAS in Lausanne vom Dienstag, ist jeder Spieler nach Ablauf eines dreijährigen Vertrages in der Lage weitere Vertragslaufzeiten zu kündigen, wenn er ins Ausland wechseln will.

Hintergrund ist die Weigerung der Hearts of Midlothian, den Spieler Andy Webster für weniger als 5,4 Millionen (oder 90% Özil) nach Wigan gehen zu lassen.

Die eigentlich nur minimal neue Regelung sieht nun vor, das der Paragraph 17, eine rechtliche Anwendung findet. Dort wurde zwar schon länger geregelt, das auch der Spieler seinen Vertrag kündigen darf, aber nicht, wieviel Entschädigung er dafür zu zahlen hat.

Der CAS beschloß, das das ausstehende Gehalt der noch ausstehenden Vertragslaufzeit als Entschädigungssumme vom Spieler an den Verein gezahlt werden muss.

Prinzipiell sollte man als Spieler bzw normaler Arbeitnehmer (das sind Spieler) immer in der Lage sein, seinen Vertrag vorzeitig unter Einhaltung gewisser Fristen zu kündigen. Der Sport wird, aus welchem Grund auch immer, seit jeher gesondert behandelt.

Das bei Kündigungen bzw dem von Vereinsseite ungewollten Wechsel nach einer Vereinszugehörigkeit von mindestens 3 Jahren der Spieler Entschädigungen für eventuelle weitere, dann nicht einzuhaltende Vertragsjahre zahlen soll, erinert mich an Fachweiterbildungen im Rahmen der Intensiv- und OP-Pflege.

Diese Ausbildungen/Weiterbildungen werden von diversen Kliniken (=Arbeitgeber) bezahlt, dafür muss der Mitarbeiter Verträge unterschreiben, nachdenen er sich für mindestens x-Jahre dem Arbeitgeber verpflichtet. Bei vorzeitiger Kündigung von Arbeitnehmerseite wird dann prozentual ein Teil der Fachweiterbildungskosten zurückgefordert, quasi eine Entschädigung.
(Diese Regelung ist im Übrigen in Grundsatzurteilen gekippt worden, die wenigsten halten sich aber daran...)

Praktisch bedeutet dieses endgültige Urteil, das Spieler wie Rafael van der Vaart dem HSV bei weitem nicht soviel Geld einbringen sollten, wie ursprünglich angedacht. Zwar hatte dieser schon vorher angekündigt, den Paragraph 17 nicht zu benutzen, aber ein interesierter Verein wäre doch schön bescheuert, wenn er den Spieler nicht dazu anhalten würde. Denn selbst für Juventus Turin oder den Fc Barcelona sollte der Unterschied zwischen 20 und 8 Millionen Euro bedeutend sein.

Bei Schalke 04 kommen im Übrigen folgende Spieler in Frage:
Kevin Kuranyi, Gerald Asamoah, Fabian Ernst, Levan Kobiashvili, Rafinha, Marcelo Bordon und Mladen Krstaljic.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Was die UEFA wirklich zahlt

4000 Euro pro Tag, 88000 Euro maximal bekommt jeder Nationalspieler-abstellende-Verein für die Zeit vom 7.-29.Juni von der UEFA.
Vorraussetzung für den kompletten Betrag ist allerdings, daß die jeweilige Nationalelf ins Finale kommt.

Rechnet man bei der deutschen Elf die Vorbereitungszeit, die am 19.Mai beginnt, dazu, so kommt man auf 19 weitere Tage und somit nochmal 76000 Euro.
Macht beim Vize-Europameistertitel genau 164000 Euro. Pro Spieler.

Ein ganz schöner Batzen für 41 Tage, in denen die Spieler sonst Urlaub hätten. Sollte man meinen.
Rechnet man aber 1/4 der 164000 ab und nimmt den Betrag als Monatsgehalt (dann ist man ja bei ca 30 Tagen), so kommt man auf 123000 Euro pro Monat und ein Jahresgehalt von 1,476 Millionen Euro.

Da relativiert sich dieser Batzen wieder, Schalke 04 kann davon nicht mal 19jährige bezahlen bzw 19jährigen reicht dieser Betrag nicht aus...

Freitag, 28. Dezember 2007

Höchst erstaunlich

Der Einfachkeit halber verlinke ich auf sämtliche Berichte, die Oliver mit Santa Cruz getaggt hat.

Da kommt eine ganze Menge zusammen, schließlich hat sich der Mann aus Paraguay vom hoffnungsvollen Jungstar zum (fast) verhassten Chancentod gegurkt.

Quasi der Hamit Altintop Schalkes. Wobei ich das Schalke streiche. Denn Altintop wurde vom Gewinner der Vorbereitung zum Einwechselstar. Ist also auf einem guten Weg.

Zurück zu RSC, wie Oliver Roque Santa Cruz liebevoll abkürzt.

Der geht einen höchst erstaunlichen Weg bei den Blackburn Rovers.
Er ist Toptorschütze! Jüngst gestern steuerte er zwei Treffer zum Unentschieden gegen Manchester City bei. Damit übertraf er seine jährliche Bayern-Quote von maximal 5 Treffern bereits nach 17 Spielen.

In diesem Fall spricht man dann wohl von einem sinnvollen Wechsel. Nur nicht für beide Seiten.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Zu Weihnachten

Wie bei diversen Bloggern zu lesen war, haben wir vor ein paar Wochen in Köln ein kleines aber feines Treffen abgehalten, bei dem sich diverse Sportenthusiasten das Länderspiel Deutschland-Zypern sowie einen Boxkampf (ich bin beim Boxen nicht sehr aufmerksam) anschauten.
Das spannende an solchen Veranstaltungen ist einerseits die Resonanz, andererseits handelt es sich um ein Blind Date, in der Regel kennt man die Menschen nur vom Tastaturgehämmer.

Die Resonanz war entgegen der Voranmeldungen via E-Mail nicht so üppig ausgefallen wie erhofft, dafür waren die Blind Dates umso interessanter.

Und weil bald Weihnachten ist, möchte ich auf einen besonderen Gast dieses Treffens hinweisen. Kein Blogger im eigentlichen Sinne, eher ein Beobachter und Buchautor aus den tieferen Regionen (Schuldigung, aber Fortuna krebst nunmal schon etwas länger...) des deutschen Fußballs.
Empfohlen wurde Carsten Koslowski alias Janus vom großartigen Matthias Berghöfer, der früher via Auswärtssieg, heute übers Forum die Schalker Fangemeinde mit Berichten und Unmengen an Fotos, einfach mit allem Wissenswertem unterrichtet.

Nicht nur, daß der Janus vier Jahre in Kiel lebte machte ihn zum Gesprächspartner, nein, er konnte einfach gut Fußballgeschichten rund um Fortuna Düsseldorf und den Rest der Welt erzählen. Und weil ich so begeistert war, habe ich mich zuhause gleich hingesetzt und das Buch "Auswärtsspiele" bestellt.

500 Seiten Fußballlyrik vom Allerfeinsten. Echt jetzt. Lasst euch dieses Buch schenken oder kaufts euch selber. Dabei geht es nichtmal um die Beschreibung der jeweiligen Fußballspiele, die sich der gute Mann im Laufe der Jahre alle anschaut, sondern mehr um das Drumherum. Einfach göttlich beispielsweise die Versuche, in Teheran die Strasse zu überqueren oder die Beschreibung, in Pfullendorf die Mundart erst gar nicht zu verstehen. Sehr kurzweilig und unheimlich amüsant. Kreisliga, Regionalliga, Bundesliga, Nationalelf. Alles dabei.
Einziger ständiger Begleiter ist die ironische Hetze gegen die Deutsche Bahn, mit ihr kann man erleben, was man nicht erleben will.
Am Ende ist dies wohl das beste Fußballbuch, daß ich bislang in den Händen hielt.

(Purer Zufall, aber der Trainer lobt die Webseite just kurz vor Weihnachten und ich habe einen Verweis auf Janus noch woanders gelesen, erinnere mich aber nicht wo.)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Vorkriegsmotorräder gesucht

Wenn man so stundenlang die A1 runtereiert und an den Lastwagen vorbeizieht, dann prämiert man die tollste oder rätselhafteste Aufschrift. Am gestrigen regnerischen Dienstag nachmittag gewann eindeutig ein Laster aus dem Märkischen Kreis mit oben festgehaltener Aufschrift.

A1 heißt aber auch, kurtspaeter und Libuda fuhren Richtung Schalke. Nicht so fröhlich gestimmt wie erwartet. Dazu kam noch die Sorge um unsere schwarze Serie. Bislang hatten wir noch nie ein Spiel im Stadion siegreich erlebt. Das wir etwas ändern mussten war klar.
Kurz hinter Hamburg dann die erleuchtende Idee. 1985 brachte S.O.D. ein Album auf den Markt, dieses "Speak English or die" hatte ich noch in den Untiefen meiner Karre rumliegen, reingelegt, sofort war Entspannung angesagt und das Gefühl des "heute geht das nicht schief".
Schalke konnte kommen.

Wie schon gegen Chelsea waren wir derartig früh am Stadion, das sich ein Besuch der Vereinsgaststätte anbot. Auf dem Platz von Ernst Kuzorra saß ein anderer, dafür kam Herr Wieland noch vorbei.
Danke dafür, gerne wieder.

Nun denn, der Stadionbesuch. Dat Spiel hat hoffentlich fast jeder gesehen, ich will nicht zwei Tage nach Frankfurt wieder groß euphorisch werden. Et war in Ordnung.
Trondheim war schwach, Schalke legte eine fast saubere (Westermann beim Gegentor und anschließend kurze Verunsicherung) erste Hälfte hin, um in der zweiten den Gegner laufen und den Ball rollen zu lassen.
An dieser Stelle sei bemerkt, hat sich schon einmal jemand Gedanken über das geflügelte "Ball und Gegner laufen lassen" gemacht? Sprich, hat das so eine Eigenbedeutung, das die Tatsache, daß ein Ball nicht laufen kann, einfach keine Rolle spielt?

Erstaunliches Fazit des Spiels, wir sind weiter, das Achtelfinale der Champions League ist erreicht. Wie hört sich das an? Ich finde richtig Super.
Zur Auflockerung schon einmal die möglichen Gegner:
Milan und Inter, Madrid, Barca, ManU, Porto sowie Sevilla/Arsenal. Allet machbar... Libuda ist für Porto wegen der Reise und ich für ManU wegen Old Trafford (also auch die Reise).

Nebengeräusche:

Sitzplatz Hauptribüne, Block 49, Reihe 13, Sitz 27 ist auf der Gegengerade, direkt unterm Dach. Wirklich allerletzte Reihe. Kostenpunkt für Mitglieder in der CL 57, sonst 62 Euro. Ich habs bezahlt, daher darf ich mich nicht beschweren, aber...

Der Lümmel hat gespielt, objektiv gar nicht schlecht. Drei Plätze neben mir saß sein ärgster Feind (überraschend nicht ich), der bei jeder Ballberührung des Lümmels Rauswurf (zurecht) forderte. Welchen sportlichen Wert diese Aussage hatte, bewies der Schreihals bereits nach 8 Minuten, als er einen Ballverlust mit "Lövenkrands, Du kannst auch gar nix" kommentierte. Dem Betrachter fällt auf, das der Däne keine Minute auf dem Platz verbrachte. Immer wieder schön.

Nach dem Spiel war ich einmal mehr zwiegespalten. Zwischen Freude und Verärgerung.
Zlatan Bajramovic sprintete direkt nach Spielschluss Richtung Bank um zwei Trikots hervorzuholen und damit in die Nordkurve zu laufen. Einige andere, unter anderem der Kapitän persönlich, schlossen sich an. Auf den Trikots die Namen von Krstajic und Rakitic. Wohl als Akt der Solidarität gemeint. Prinzipiell ein Statement einiger Spieler, die die Suspendierung offensichtlich als ungerechtfertigt empfanden.
Die Tatsache, daß es ein paar Unverbesserliche gibt, die eine solche Aktion mit Pfiffen begleiten, war dann wieder typisch Schalke und in meinen Augen daneben.

Sei es wie es sei, danach sind wir zufrieden nachhause getuckert, der Spritverbrauch zwischen Libuda und meiner Karre lag auf etwa demselben niedrigen Niveau, die Autobahn war frei und selbst der Regen hatte sich verzogen.
Nun ist Stadiontechnisch Winterpause, aber im nächsten Jahr warten genügend Highlights. Champions League, eine Woche EM in Österreich und der Schweiz, sowie etliche Bundesligafahrten. Vom MLB-Spring-Training ganz zu schweigen.

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Gefühlswette

Schalke 04 hat sich gestern mit einem 2:0 Sieg nach Verlängerung gegen Hannover 96 für die nächste DFB-Pokalrunde qualifiziert.
Im Vorlauf auf dieses Spiel fragte sich Waldemar Hartmann, ob Slomka-Freund Dieter Hecking Schicksal spielen würde, wenn Hannover siegreich sei. Das Wort ausgerechnet fehlte natürlich auch nicht. Nach vier sieglosen Pflichtspielen in Folge ist eine solche Frage keinesfalls unberechtigt... Aber das nur am Rande.

Dann ist da die Sache mit dem Gefühl. Für eine Auslosung im Pokal sowie die dann stattfindenden Spiele entwickelt der Fußballfan mit der Zeit einen sechsten Sinn.
Sowohl der Gegner für den eigenen Verein als auch das Ausscheiden so mancher Pokaltruppen wird richtig vorhergesagt bzw gespürt.

Für die nächste Auslosung habe ich bereits zur Hälfte dieser Pokalrunde den nächsten Gegner Schalkes im Visier. Während Waldemar Hartmann gestern über Freundes-Schicksal faselte, kam mir die Schlagzeile "Ex-Freund spielt Schicksal" in den Sinn.

Mirko Slomka gegen Ralf Rangnick.
Schalke-Hoffenheim. Anders kann die nächste Runde nicht aussehen.
Wetten?

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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