kurtspaeter goes...

Mittwoch, 25. Juni 2008

kurtspaeter goes vom Meer aus Alpen bestaunen (Ein schöner Abschluß Teil 4)

Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, da die Reise lang war und das Formular kurz ist, jeder Reisetag einzeln.

Vier Tage Österreich und die Schweiz.

Heute:

Samstag, der 21.Juni:

Wien-Basel-Siegen-Kiel (ca 1800 KM)


Mit den Worten was wollen sie denn schon hier von der Pensionswirtin begrüßt zu werden, nur weil man bereits um Punkt 7 zum Frühstück erscheint, sollte stutzig machen. Aber wir hatten ja viel vor.
Erstmals durfte ich eine Strecke mit dem schnellen Mietwagen fahren, bis zum Bodensee über Autobahnen, deren Existenz ich vielleicht nicht geleugnet hätte, die ich aber definitiv landschaftlich nicht hätte zuordnen können.
Es ist durchaus erstaunlich, das man fast das komplette Eishockey-Bundesliga-Manager von 1994 o.ä. abfährt, nur weil man im Süden ist. Riesersee, Miesbach, Schwenningen, Füssen, Rosenheim. Alles gesehen während der Rundreise, da waren bestimmt noch mehr, die sind mir aber entfallen.

Nach mehreren Tagen Autofahren und aufeinander hängen ist der Gesprächsbedarf nicht mehr so groß, Havard bis auf 2 Flaschen warmes Radler vollständig entleert, also quizzen.
Ein Ran-Sat-1-Bundesligaquiz aus den 90ern. Mal ein Beispiel um den Schwierigkeitsgrad der Fragen wiederzugeben:

Wer hat die Mitgliedsnummer 1111 bei Schalke 04?

Basel war komplett orange, überall Holländer, als wir um 17:00 Uhr in Basel ankamen. Wir fanden einen passablen Parkplatz relativ nah am Stadion (ca. 15 Min. Fußweg) und konnten dadurch noch in die Innenstadt gehen. Diese Holländer sind schon ein lustiges Völckchen in ihren überdimensionalen Kloks, mit dem Hang sich völlig zu besaufen und eine riesige Party zu veranstalten. Schade, daß nicht die Schweden als Gegner zur Verfügung standen, diese beiden Fangruppen waren für mich die Fan-Gewinner meiner EM-Tage.

Das Spiel und die Stimmung:

Holland-Russland 1:3 n.V.


Zunächst mal mussten wir noch zwei Karten organisieren, da die Makrelen alleinige Inhaber zweier Tickets waren. Also Schwarzmarkt. Eine Erkenntnis der letzten drei Tage EM, alles ist erlaubt. So einen offensichtlichen Handel mit Tickets erlebt man nicht in der Bundesliga, bei der WM schon gar nicht. Egal, ob Polizei, Militär oder anderer Ordnungsdient in der Nähe war, teilweise wurden Kartenblöcke in die Luft gestreckt und veräußert. Nicht so ganz im Sinne des Erfinders, aber für unsere Zwecke praktisch.

Von anfänglich bis zu 400 Euro/Karte erreichten wir kurz vor Spielbeginn den Preis von zusammen 260 Euro für 2 Karten, die im Normalpreis zusammen 170 Euro gekostet hätten. Ich war ab sofort Alexander Kulas und Russe.
Im Stadion lief ich dann den beiden Makrelen über den Weg, tauschte meine Karte mit ihrem Nachbarn, hieß jetzt Jesus Luna und war Spanier, musste das Spiel aber nicht alleine verfolgen.

Wir saßen direkt neben dem russischen Fanblock, daher kann ich nicht sagen, ob die Holländer Spektakel veranstaltet haben, die Russen haben 120 Minuten durchgängig kauderwelsch von sich gegeben. Dabei standen sie die meiste Zeit, nicht nur innerhalb des Blocks, sondern auch in den Aufgängen. Ein Unding, bei jedem Bundesligaspiel wird man auf seinen Platz verwiesen, sind ja schließlich auch Fluchtwege, hier durfte man sich aufhalten, wo man wollte.
Ebenso idiotisch ist im Übrigen, das in Basel der Rucksack des Makrelen-Präsi wieder ins Stadion durfte (Innsbruck eh, Wien nicht), dafür aber die Sonnenmilch (!!!) als typisches Wurfgeschoss weggeschmissen werden musste, während die überdimensionalen holländischen Kloks kein Problem darstellten. Bekomm mal jemand diese 30 Kilo an den Kopf oder eine Sonnenmilch. Einheitliche Linien würden alles etwas einfacher machen. Für alle Beteiligten.

Toiletten hab ich nicht gesucht, daher kann ich nichts sagen, aber die Fressbuden, ihre Preise und sowieso. Der Platz zwischen Tribüne und Fressbude war derartig knapp bemessen, das man in einer Reihe längs zum Spielfeld anstehen musste, sonst entstand sofort Rückstau bis außerhalb des Stadions. Viel zu wenig Platz. Das Umrechnen von Franken in Euro passierte ebenfalls nicht zu Gunsten des Euro-gewöhnten, unflexiblen Westeuropäers.
Die Preise: Eine Bratwurst, an den Seiten weiß, obendrauf verkohlt, gabs für 5 Euronen, eine Cola für 4. Aber, und das ist ein Hammer, es wurden 2 Euro Pfand berechnet, die man natürlich in Franken wiederbekam.
Nur, der Becher war aus Pappe! Wie ein Becher bei McDonalds oder Burger King. Ein Pappbecher, der sowieso niemals gespült und wiederverwendet werden kann. Und darauf PFAND!!!
Eine Unverschämtheit, die mich heute noch sehr ärgert. Übrigens ein Basler Einzelfall, was ich auch nicht verstehe.

Das Spiel war in meinen Augen von russischer Seite grandios. Ein Offensivspektakel, das ich mir noch stundenlang hätte anschauen können. Sollten Metze und Mertesacker im Finale auf diese Russen treffen, dann gute Nacht. Ob Nummer 18, Zhirkov, ob Nummer 10, Arshavin, ob Nummer 19, Pavlyuchenko oder selbst der Nürnberger Nummer 9, Saenko, die beiden Innenverteidiger bekommen Knoten in die Beine. Nur die Chancenverwertung ist nicht russisches Terrain, sonst hätten schwache Holländer 8 Stück bekommen.

Der Abfluss funktionierte einwandfrei, auf den Autobahnen gabs keine Verzögerungen, so daß wir gegen 1 Uhr in Freiburg ankamen. Dort war unser Hotel leider überbucht, also durchfahren nach Siegen, wo gegen halb 7 in der Früh unsere Reise endete.
Eine Superfahrt mit viel Spass, mit viel Sonne, mit gutem Fußball, geballt auf eine Woche das maximale rausgeholt.

The END:
Nach 916 Tagen und 632 Beiträgen ist hiermit Schluß mit pfostenschuss.twoday.net. Momentan überkommt mich dann doch mehr Wehmut als gedacht, aber die letzten Wochen haben den Entschluß reifen lassen und die EM-Fahrt war ein gelungener Abschluß.

kurtspaeter goes vom Meer aus Alpen bestaunen (Ein schöner Abschluß Teil 3)

Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, da die Reise lang war und das Formular kurz ist, jeder Reisetag einzeln.

Vier Tage Österreich und die Schweiz.

Heute:

Freitag, der 20.Juni.

Baden bei Wien (0 KM)


Es muss spät gewesen sein im Bermuda-Dreieck. Jedenfalls ist meine Verfassung morgens um 9:55 Uhr nicht berauschend. Auch die Wirtin unserer netten kleinen Pension sieht nicht gerne, das wir 5 Minuten vor Toresschluß, nicht gerade wohlriechend und gutgelaunt die Räume des Frühstückzimmers betreten. Und dann fängt der Typ in der grünen Hose während des Essens auch noch das telefonieren an und der andere in dem Schinkenstrassen-Hemd macht die Musik (Hum-ta-ta-Klänge) kurzzeitig aus.

Ich war blöd genug, mit NDR 1 Welle Nord am Tag zuvor einen Interviewtermin für 10 Uhr morgens zu verabreden. Nachdem ich beim ersten Interview zur Reise vor der EM von meiner Mitbewohnerin (Fc Wurst a.D.) als Medienschlampe (für die Aussage, wir haben Fahnen am Auto und eine Menge Fan-Artikel dabei, was natürlich nicht im entferntesten der Wahrheit entsprach) bezeichnet wurde, wäre sie diesmal stolz gewesen. Nichts als die Wahrheit, leider aber mit Störungen in der Tonalität und Grammatik. War aber auch noch früh.

Nachdem wir gestern mit der Baden-Bahn nicht so tolle Erfahrungen gemacht haben, heute also Südbahn. Wesentlich schneller gings zwar nicht, weil man vom Südbahnhof noch U-Bahn fahren musste, aber es war a)komfortabler, es gab b)Toiletten an Bord und c)geöffnete Fenster für die Luft. Außerdem eine Werbung, die dem Gewinner eines Preisauschreibens eine Reise ins Siegerland der EM schenken würde. Meine Geist fragte sich lange, warum man bei einem Preisausschreiben in Österreich eine Reise ins Siegerland gewinnen kann. Aber das nur am Rande.

In Wien bemerkte man von Beginn an einen Unterschied. Hier war EM. Heute. Unmengen an Kroaten, die mit Leuchtraketen, bengalischem Feuer und jede Menge Gesang den Platz vor dem Stephansdom zu einer riesen Partyzone umfunktionierten. Nachdem allerdings ein Kanonenschlag losging, haben wir Angst bekommen und sind weggelaufen. In die U-Bahn, mit der es zum Prater ging. Dort war ebenfalls eine Fanmeile aufgebaut, EM-typische horrende Preise, und da wir mit die ersten Gäste waren, fiel die Leibesvisitation extrem aus. Völlig beknackt, da war kein Mensch, aber in die Kippenschachteln schauen, ob nicht vielleicht eine Bombe drin ist. Wenn die diese Art der Untersuchung den ganzen Abend durchgehalten haben, dann verzögert sich der Einlaß um circa 2 Stunden.

Was macht der deutsche Tourist, wenn er in Wien ist? Genau, er geht zum Riesenrad des Praters. Wir dagegen sind zum Minigolf spielen gelaufen, der Vize hat gewonnen, ich hatte drei Hole-in-One, war aber sonst eine Riesengraupe. Yips halt!

Das Spiel und die Stimmung:

Kroatien-Türkei 1:3 n.E.


Zunächst wurde man zu einem gewaltigen Umgehungsfußmarsch gezwungen, das Stadion ständig im Blick. Dabei rätselten wir permanent. Gibt es einen Anhalt für türkischen oder kroatischen Block? Wir wussten, hinterm Tor, aber welche Seite?
Die Leibesvisitationen waren verschärft worden, das Spiel galt als Sicherheitsspiel. Daher musste der Rucksack des Präsi, der in Innsbruck kein Problem darstellte, draußen bleiben.

Das Stadion bot Toiletten und Pissoirs für jeden Block getrennt voneinander an, hab ich auch noch nicht gesehen, aber gut. Die Sitze waren zwar angenehmer als in Innsbruck, aber eine Stufe direkt unter der Sitzschale störte am Gesäß.
Für das leibliche Wohl wurde zu unverschämten Preisen gesorgt. Ein typischer Fall von verarscht, da kostet so ein dämliches Carlsberg schon 4,50 Euro, eine Cola 4 Euro und dann... ...die beiden Makrelen tranken den ersten Schluck "Bier", es sollte der erste und letzte dieser Europameisterschaft innerhalb eines Stadions sein. Die Vermutungen gehen von Kühlerflüssigkeit bis hin zu aufbereitetem Urin.
Ansonsten gefiel mir die große Coaching Zone, die laufbahnähnliche Umrandung und das weite Wegsitzen nicht wirklich. Echte Fußballstadien sind einfach schöner.
Der Abfluß funktionierte erstaunlich gut, die U-Bahn-Haltestelle direkt neben dem Stadion sah im 4 Minuten-Takt Sonderbahnen abfahren, die reelle Wartezeit lag bei 15-20 Minuten. Ein guter Wert wenn man bedenkt, daß fast alle der 51000 Zuschauer mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist waren.

Stimmungstechnisch kann man wenig falsch machen, wenn man den Block der Türken neben sich hat. Die feiern und singen die ganze Zeit durch, das war schon beeindruckend. Vor dem Spiel. Während des Spiels war öfter Totentanz angesagt, wenn man bedenkt, das in der 70.Minute das halbe Stadion einen österreichischen Fangesang anstimmte, dann ist allesüber die Qualität des Spiels gesagt. Ein unterirdischer Kick, der nur in den letzten 4 Minuten fesselte. Im Übrigen finde ich es einen Witz, das Fatih Terim und Slaven Bilic nicht für mehrere Spiele auf die Tribüne müssen. Beide sind nach den jeweiligen Toren über den Platz zum Torschützen gelaufen und haben mitgefeiert. Wenn schon Coaching Zone und die Löw-Verbannung, dann auch richtig.

Und dann war da noch der Tor vor mir. Als wahrscheinlich einziger Mensch im ganzen Stadion blieb er bei den Nationalhymnen sitzen, um dann nach geschätzten 3 Spielminuten den Eisverkäufer heranzuwinken und dabei ungefähr 7 Minuten stand, weil Eis und Geld durch mehrere Hände geleitet wurde.

Und dann war da noch Ho-Ling.
Ein Taxifahrer, der die Frage: Darf man in Österreich eigentlich auf jeder x-beliebigen Spur fahren, egal wie langsam man ist? nicht richtig verstand. Zu diesem Zeitpunkt befuhr er, ungeachtet der Lichthupen und des Rechtsüberholens diverser Autofahrer, stoisch und mit 90 km/h die linke Spur der vierspurigen Autobahn gen Baden bei Wien...

Montag, 23. Juni 2008

kurtspaeter goes vom Meer aus Alpen bestaunen (Ein schöner Abschluß Teil 2)

Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, da die Reise lang war und das Formular kurz ist, jeder Reisetag einzeln.

Vier Tage Österreich und die Schweiz.

Heute:

Donnerstag, der 19. Juni.

Mittenwald-Baden bei Wien (525 KM)


Eine Kühlbox wie Havard benötigt Inhalt um sinnvollen Dienst zu verrichten. Getränke und Coolpacks oder Trockeneis. In Mittenwald bekommt man beides nicht, in Österreich nur Getränke, es dauerte also Stunden, bis wir auf einer Autobahnraststätte(!!) an der deutsch-österreichischen Grenze das Trockeneis aus den Auslagen in Havard umfüllen durften.
Ansonsten ist das Fahren in Österreich geprägt vom Tempolimit (130) und dadurch wesentlich entspannter als auf den gehetzten deutschen Autobahnen. Wenn man nicht gerade einen Mercedes mit Anhänger besitzt und erfolgreich versucht, einen Kleinlaster abzudrängen, weil man beim Überholvorgang den Anhänger nicht einrechnet.

Um 11 Uhr mittags in Mittenwald losgekommen, sind wir gegen 17 Uhr in Baden bei Wien. Eine kleine, familiäre Pension mit rosa Bettwäsche und gleichfarbigen Handtüchern. Im Treppenhaus hängen diverseste Voodoo-ähnliche-Utensilien, was neben dem betont hölzernen Reststil eigenartig aber gemütlich aussieht. Die Betten in Zimmer 4 stehen weit auseinander, in Zimmer 1 gibts dagegen ein Doppelbett. Dreimal raten, welches Zimmer ich bevölkern durfte? Sehr zur Freude des Makrelen-Präsi und zum Unwillen des Vize. Genau, Zimmer 4.
Nur so als Tipp, falls da mal jemand vorbeikommt.

Lange aufhalten ging nicht, wir mussten zum Bahnhof, um nach Wien zu kommen.
Das es allerdings in Baden bei Wien zwei verschiedene Möglichkeiten gibt, mit einem Zug oder sowas ähnlichem nach Wien zu fahren, das hatte uns natürlich keiner gesagt. Und blöderweise fanden wir zuerst die Abfahrtsstelle der Badner Bahn.
Ich zitiere mal:
Diese Strecke, heute zwischen Baden-Josefsplatz und Leesdorf ein Bestandteil der heutigen Badnerbahn, wird seit 16. Juli 1894 elektrisch betrieben
So ungefähr fühlte sich die Fahrt an. Bullenhitze, 1 Stunde Fahrtzeit, 34 Haltestellen über 30 Kilometer, keine Fenster zum Öffnen, keine Toiletten (Havard war schon wieder fast leer), Holzschalen mit der Garantie für Dekubiti oder Rückenschmerzen oder beides, kurz, Sightseeing ist lustig, die Fahrt mit der Badner Bahn für unser Vorhaben dagegen kontraproduktiv. Am nächsten Tag lernen wir die andere Variante kennen.

In Wien angekommen fällt auf, das nicht viel auffällt. Dezent ein paar Hinweisschilder für die Fan-Zone, die mal den Weg weisen, dann aber abrupt wieder aufhören, dezent auch der Hinweis, welche U-Bahn zum Stadion verkehrt (Linie 2). Glücklicherweise gibts ja noch den Mund und die Sprache ist sich zumindest ähnlich, also haben wir uns durchgefragt. Die Fan-Zone am Wiener Rathaus sah um 19:30 Uhr noch eher etwas verlassen aus, aber wenigstens wurde vor den Toren noch Pils in 0,5 Liter Gläsern verkauft. Auf der Strasse ganz mutig fanden wir, also clever sein und vor der Papp-Plörre auf der Meile nochmal ein ordentliches Pils. Aber wie so häufig dieser Tage, auch hier stand verarscht drauf, die Gläser sahen nur aus wie Gläser und waren aus Plastik, das Bier zudem erwärmt, also nicht schmackhaft.. Gute Arbeit, das muss man zugeben.

Die Fan-Meile selber entpuppte sich als riesig groß, von einem Ausgang zum anderen bestimmt 1,5 Kilometer zu gehen, sanitäre Anlagen in Hülle und Fülle, mehrere unabhängig voneinander stehende Leinwände, die gute Sicht zuließen, Fress- und Trinkbuden in ausreichender Anzahl mit maßlos überzogenen Preisen und vorallem, zum Spiel war dann auch eine Menge los.

Zum deutschen Sieg ist, denke ich, an anderer Stelle genug geschrieben worden, die Stimmung war jedenfalls hervorragend. Nach dem Spiel sind wir dann ins Bermuda-Dreieck, wo der Sieg für eine lange Feiernacht genutzt wurde.

Sonntag, 22. Juni 2008

kurtspaeter goes vom Meer aus Alpen bestaunen (Ein schöner Abschluß Teil 1)

Ereignisreiche Tage liegen hinter mir, da die Reise lang war und das Formular kurz ist, jeder Reisetag einzeln.

Vier Tage Österreich und die Schweiz.

Heute:

Mittwoch, der 18.Juni.

Kiel-Siegen-Mittenwald-Innsbruck (ca.1200 KM)

Wir starten zu viert im frühen Morgengrauen (8:00 Uhr) von Siegen aus (Kiel-Siegen bin ich alleine gefahren) in Richtung Mittenwald. Mit dabei ist die Vorstandsebene (Präsi und Vize) des ruhmreichen Werder-Fan-Clubs "Geräucherte Makrelen Siegerland", ein Sympathisant eines Vereins aus der bayrischen Landeshauptstadt, leider in anderen Farben als die der Schalker und natürlich Havard. So heißt, benannt nach dem Ex-Bremer Havard Flo, seit Jahren die große Kühlbox mit den Erfrischungsgetränken.
Havard ist in Top-Verfassung und da der Mietwagen ebenfalls in Super-Form ist, erreichen wir nach schlappen 7 1/2 Stunden dieses kleine bayrische Grenzörtchen inmitten des Karwendel-Gebirges.
Die lange Fahrzeit ist dem zunehmenden Abnehmen Havards und den damit verbundenen längeren Pausen, sowie dem unstillbaren Hunger nach Fast Food aus den Händen des russischen McD-Verkäufers Valera Rotärmel (was ein geiler Name, den ich unbedingt unterbringen wollte) geschuldet.

In Mittenwald angekommen sind wir für eine Nacht in einen urbayrischen Gasthof direkt gegenüber des Martina-Glagow-Parks einquartiert. Den wir aber diekt nach Besichtigung der Zimmer wieder verlassen, um über Serpentinen und 16%iges Gefälle die Landeshauptstadt Tirols, Innsbruck, zu erreichen.

Von EM-Stimmung ist hier nix zu spüren. Muss man leider erstmal so festhalten. Das Stadion liegt neben der Autobahn, die direkte Abfahrt ist gesperrt, aber über einen kurzen Schlenker kann man relativ dicht an den Tivoli heranfahren. Parken umsonst mitten in einem Wohngebiet, keine Fahnen, keine Menschen auf der Strasse, wüssten wir es nicht besser würde ich kein EM-Event in 3 Stunden erwarten. Richtung Bahnhof wurde es dann aber besser, Unmengen Menschen in gelb und ein paar weniger in blau-weiß-rot.

Mein schwedisches Shirt, Samstag vorher noch auf der Saisonabschlußfeier bei UT-Dree ertauscht, leidet. Gelb bedeutet Anflug von kleinem Mückengeviech. Und in Innsbruck gibts davon eine Menge. Wie auch Schweden. Die einen kilometerlangen Marsch durch die Innenstadt in Richtung Stadion veranstalten. So geht EM, so geht Stimmung.

Das Stadion:

Der Einlass erweist sich als unproblematisch, die Wartezeiten sind nicht allzu lang, ich selber werde nicht einmal abgetastet. Die sanitären Anlagen befinden sich im Bauch, sind geräumig und völlig ausreichend. Die üblichen Fressbuden sind in ebenfalls ausreichender Menge vorhanden, die Preise EM-typisch eine absolute Unverschämtheit, dazu aber in den nächsten Tagen mehr.
In Innsbruck ist auf drei Tribünen aufgestockt worden, eine Behelfskonstellation, die einerseits zerbrechlich und wacklig aussieht und zum Zweiten, und das ist ein Unding, läuft Wasser, Bier oder sonstige Flüssigkeit durch die Behelfstreppenstufen auf die darunter sitzenden Zuschauer. Ein ganz großer Minuspunkt.
Der Abfluß klappt dagegen reibungslos, innerhalb kürzester Zeit ist das Stadion geleert. Ohne viel Hektik und Gedränge.

Das Spiel und die Stimmung:

Schweden-Russland 0:2

Meine Stimmung war beim Anblick Parick Anderssons und der Tatsache, das unser Bayern-Fan Arm in Arm mit ihm posierte, anfänglich im Keller. Dann hab ich den Schweden durchdringend und böse angeschaut, der hat das Weite gesucht und gut war. Schade, das ich Markus Merk nicht getroffen habe...
Während anfänglich die schwedischen Fans für laute Unterstützung sorgten, kippte die Stimmung nach und nach in Richtung Russen, die zumindest im Unterrang in der Überzahl waren. Dieser Umschwung lässt sich mit dem Spielverlauf leicht begründen, die Russen waren einfach eine Klasse besser. Vorallem Nummer 10, Andrei Arschavin, tat sich durch Tempodribblings hervor. Die Schweden verweigerten jegliches Tempo, ihre Nummer 10, Ibrahimovic, gemeinhin als Weltstar verschrien, bewegte sich, als ob seine Hoden an seine Fersen klatschen. Ein dermaßen arroganter, ineffektiver, egoistischer Lauf- und Spielstil sollte niemals teuer bezahlt und laut bejubelt werden.

Die Russen sind verdienter Sieger, nicht zum letzten Mal, daß wir als Sympathisanten des Verlierer-Teams dastehen. Danach haben wir uns noch sowohl verlaufen, als auch verfahren, einen Marder erschreckt, das Örtchen Zierl mit einem Hupkonzert bedacht (da war nix los sonst), sind aber doch schlußendlich wohlbehalten in der einzigen, noch geöffneten Mittenwalder Gaststätte und später auch im Bett angekommen.

Montag, 3. Dezember 2007

Turtle-Tours

Nachdem ich am Mittwoch eines der schlechtesten CL-Spiele aller Zeiten im TV sehen durfte, ging es am Samstag mal wieder in die Arena.
Da mein alter Herr noch nie selbige von innen gesehen hatte, bestellte ich eine Karte mehr. Freitag abend nach Siegen geeiert (A1 halt), um dann Samstag früh die Fahrt nach Gelsenkirchen in Angriff zu nehmen.

Als Beifahrer.

Nun muss man wissen, das mein Vater die Angewohnheit besitzt, spritsparend zu fahren. Schon immer. Dies hat zur Folge, daß die restlichen Familienmitglieder äußerst ungern längere Strecken als Beifahrer mit ihm in Angriff nehmen. Denn spritsparend heißt hier kriechen.
Es ist kein Witz, daß er vor ein paar Jahren von der Autobahnpolizei angehalten wurde, weil er zu langsam unterwegs war. Die dachten, da hätte jemand Alkohol konsumiert und würde versuchen dies durch besonders vorsichtige Fahrweise zu kaschieren.
Dem war natürlich nicht so, es ging um Sprit.

Sparen heißt, abschüssig wird entkuppelt, spätestens bei 50 km/h kommt der fünfte Gang ins Spiel, heute hat er einen weiteren zur Verfügung, sodaß 50 km/h=6.Gang bedeutet, an Ampeln oder Bahnschranken wird die Karre ausgemacht und und und.
Auf diese Art kommt man dann auf einen Verbrauch von 5,1 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Früher, mit dem alten Diesel, da waren das auch mal niedrige 4,..-Zahen.
Um die Relation herzustellen, mein Vater brauchte sein Auto täglich zur Arbeit, wir reden hier also über mehrere Zehntausend Kilometer im Jahr.

Lange war ich nicht mehr mitgefahren, aber als zwischen Freudenberg und Olpe (nach ungefähr 25 Kilometern) ein vollbesetzter Reisebus mit der passenden Aufschrift "Turtle-Tours" elegant an uns vorbei kurvte, da wusste ich, warum.
Seit neuestem verfügt er über einen Tempomaten, dieser wurde zielsicher auf 90 eingestellt. Und natürlich für Hin- und Rückfahrt nicht mehr verändert.
Ich verlange ja gar nicht, das gerast wird. Aber ein wenig zügiger könnte es schon sein.

Irgendwann sind wir aber doch in der Arena angekommen.

Das Spiel ist kurz beschrieben.
In der ersten Halbzeit fand ich Schalke gar nicht mal sooo schlecht. Man hatte einige Torschancen und ein paar gelungene Spielzüge. Die Abwehr stand überaus sicher, nur der übliche Mangel der Chancenverwertung bleibt als richtiger Kritikpunkt.
Bis zur Halbzeit wohlgemerkt.

Danach war von Schalke nichts mehr zu sehen, ein Gurkenkick vom Allerfeinsten. Bochum schoss zweimal aufs Tor, hatte dabei einmal Pech mit einem Pfostenschuss, aber alles in allem kam da auch nix. Schalke spielte überheblich, fahrig, unkonzentriert.
Müdigkeit wird angeführt, ich verstehe so eine Rederei immer nicht. Von Valencia nach Münster ist im Flieger keine Weltreise, maximal Donnerstag morgen wird man wieder in der eigenen Koje gewesen sein. Und es ist ja nicht so, als müssten die Herren Fußballer etwas anderes außer Kicken erledigen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, zwei Spiele in drei Tagen sind nichts belastendes, sondern bringen mehr Spaß, als eine Trainingseinheit.

All denjenigen, die die Sportschau gesehen haben sei noch gesagt, daß da aus Mist ein Spiel auf höchstem Niveau gemacht wurde. (Torsten vergibt dafür den Oscar)

Mittwoch, 7. November 2007

kurtspaeter Reisewochen: Torschützen gesucht

Könnte Schalke 04 behaupten, die Chancenauswertung wäre erstklassig gewesen, dann hätte man Chelsea London gestern mit 7:2 aus dem Stadion der Halle gekickt. Da dies nicht ist, steht ein 0:0.

Ein berauschendes 0:0 wie ich finde.
Ich sagte Rakitic und Özil zusammen spielen lassen, es funktionierte nicht nur einwandfrei, die beiden spielten einfach stark. Der eine mit viel Übersicht, der andere mit Dribblings.
Heiko Westermann auf links und Rafinha auf rechts zeigten eine hundertprozentige Steigerung, die Ausflüge des ehemaligen Bielefelders mit anschließendem Torabschluß (genau so soll das sein) erinnerten sogar an Lucios Sturmläufe. Und was für eine Dampframme Jermaine Jones ist, daß dürfte inzwischen jedem halbwegs aufmerksamen Fußball-Fan bekannt sein. Der grätscht die Bälle weg, der läuft die Zweikämpfe ab, sogar den Spielaufbau mit ankurbeln kann Jones. Warum hat Frankfurt diesen Mann zwei Jahre in Reha-Zentren und Krankenhäusern vor Fußball-Deutschland versteckt?

Bitte bitte Schalke 04, so genau will euch jeder Schalker spielen und kämpfen sehen.

Mir ist ein Unterschied zwischen deutschen Mannschaften und Chelsea aufgefallen.
Das Warmmachenlaufen deutscher Mannschaft ist immer die gleiche, stupide Beschäftigung. Die Teams kommen aus der Kabine, winken ins Publikum und rennen erstmal mehrere Bahnen hoch und runter. Ohne Ball natürlich. Dann Stretchen, noch ein bißchen laufen, schließlich gehts an den Ball.
Chelsea kommt aus der Kabine, winkt ins Publikum, die Spieler schnappen sich eine Kugel, der Ball wird jongliert oder hin und her gepasst. Das alles in gemächlicher Bewegung. Nach einer Viertelstunde ungefähr wird gemeinsam gestrecht, dann über fünf Meter Entfernung kleine Läufe, um nach kurzer Zeit wieder an die Pille zu gelangen. Jetzt wird der Ball schärfer und in höherer Geschwindigkeit scheinbar wild und mit einem Ballkontakt durcheinander gepasst, bis ein Spieler zum Torabschluß kommt. Alle sind während dieser Übung in ständiger Bewegung, feste Zuordnungen oder Rangfolgen sind nicht zu erkennen.
Als ich mir gebannt diesen Wirrwarr aus Ballzirkulation anschaute, fragte mich Libuda: "Warum ist bei denen selbst das Warmmachen interessanter und engagierter als bei uns das Spiel? Und warum bewegen die sich alle, während unser Torschusstraining gerade aus dem Stand durchgeführt wird?"
Tatsächlich standen auf der anderen Seite 9 Mann im Mittelkreis die auf ihren Torschuß warteten. Betonung standen!
Nicht, daß man während des Spiels an sich gemerkt hätte, wie sich beide warm gemacht haben. Aber für mich wurde deutlich, daß diese Weltklassespieler vor dem Spiel üben, was im Spiel am wichtigsten ist. Ballkontrolle, Ballzirkulation in hohem Tempo. Außerdem werden die stupiden Läufe immer geradeaus einfach weggelassen und die hohe Belastung mit des Kickers Lieblingskind kaschiert. Finde ich persönlich sehr gut.

Fazit:
Die Ausgangsposition ist dank des Trondheim Erfolges in Valencia sogar verbessert worden. Schalke kann aus eigener Kraft das Achtelfinale erreichen. Mit ein bißchen Glück (Chelsea muss zweimal gewinnen) reicht dafür ein Sieg. Gegen Trondheim im letzten Spiel!

Montag, 29. Oktober 2007

kurtspaeter Reisewochen: Als ich Herrn Wieland traf...

... stand es in Gelsenkirchen 1:1.
Da meine Zeit vorm Spiel aufgrund der bekloppten A1 knapp wurde, trafen wir uns zu einem ersten Gedankenaustausch in der Halbzeit. Ein bißchen ist so ein Treffen wie ein Blind Date.
Man hat sich noch nie gesehen und man kennt die Stimmlage des Gegenübers maximal aus der Liga-Show.

Ansonsten endete die Kurtspaeter Reisewoche über Rostock, London nach Gelsenkirchen wie sie begann. Mit einem Unentschieden.

Seit dem Halbzeitpfiff von Dr. Felix Brych am 28.09.2007 im Spiel Schalke gegen Berlin ist abgeschnitten, was vorher stark war. Die Dynamik fehlt, Schalke wackelt bei jeder Flanke in den Strafraum, ist defensiv zweikampfschwächer. Bis Berlin war die Chancenverwertung schlecht, heute hat man kaum noch Chancen. Die gesamte Haltung der Mannschaft ein Spiel zu beginnen hat sich verändert.

Dazu kommen von außen hereingetragene Spielfelder.

Schnusenberg kritisiert den Trainer, der Trainer fordert einen zweiten Torjäger.

Der junge Rakitic fällt im Moment ganz raus, dafür spielt ein Grossmüller, der in den letzten drei Spielen genau einen gelungen Schuss aufzuweisen hat. Ansonsten kam da nichts. Inzwischen wird auch hier zurück gerudert und die Verpflichtung gleich zweier Spielmacher angekündigt. Ze Roberto aus Brasilien und Levan Kenia aus ... Georgien.
Letzterer ist gerade mal 17 und ohne ihn zu kennen frage ich mich, was ist mit Özil und Rakitic? Wo ist das Vertrauen in die eigene Ausbildung?

Dazu kommt, daß der Heilsbringer des deutschen Torwartwesens nach zwei (zugegeben kapitalen) Böcken zum Problem des Fc Schalke auserkoren wird.
Typisches Phänomen, erst ist er die große Nummer, im Kicker-Vergleich vor zwei Wochen wurde er stärker als Rensing und Adler eingeschätzt, jetzt titelt man "Hat Schalke ein Torwartproblem?".

Vielleicht beginnt man bereits im Pokalspiel gegen starke Hannoveraner am Dienstag wieder mit der alten Stärke. Hinten dicht, aggressiv und mit Power nach vorne.
Dann hört auch das Gequatsche drumherum wieder auf und Schalke wird in der Tabelle nach oben klettern.

(Herr Wieland zum gleichen Spiel)

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Kurtspaeter Reisewochen: Die Biertermite und andere Kurzgeschichten aus London

Gerade bin ich frisch aus London zurück. Also frisch nicht, aber wieder da.

Hier ein Auszug der letzten 32 Stunden:

1. Gestern morgen um 5 Uhr ging der Wecker im Hause Spaeter, halb 6 bereits Abfahrt zum Kollegen Lohr alias Libuda.
Weitere Anwesende und Mitreisende: H. und Libuda Freundin A. respektive G. (das ist eine Abkürzung ihres Namens!!!) Da Kollege Libuda mir Dienstag mitteilte, das das zu leihende Auto die ungefähr 80 Kilometer nach Lübeck nicht sicher heil überstehen würde, musste ich fahren. Neben Libuda persönlich. Also um 6 noch schnell den Reiseleiter Steppo im Industriegebiet Wellsee eingeladen und ab ging die Post. Scheinbar endlose anderthalb Stunden später kamen wir am Oktoberfestzelt am Lübecker Flughafen an.

2. Dabei lief uns zum ersten Mal die Biertermite über den Weg. Es gibt auf Trikots vier häufige Möglichkeiten der Beflockung. Gar keine, der Name eines Spielers, der eigene Name oder wie bei mir ein Synonym. Manche davon sind so bescheuert, das man sie auf ewig behält und sie immer wieder sieht. Hier also die "Biertermite" mit der Nummer 79. Ich weiß nicht wie oft mir dieser Mensch, dessen wahre Identität nicht geklärt wurde, in London über den Weg gelaufen ist.

Stanstedt als Flughafen mit dem Zusatz London stellt eine Farce dar. Genau wie Frankfurt-Hahn nix mit Frankfurt am Hut hat. Mit dem Bus eiert man ungefähr eine Stunde bis nach London, um dann innerhalb der britischen Metropole noch eine Stunde das Verkehrschaos auf den Straßen bestaunen zu dürfen.

3. Immerhin Zeit, die Biertermite links liegen zu lassen und einen jungen Herrn unbekannten Namens aus Recklinghausen ins Gespräch zu bringen. Dieser erzählte, das er gerade aus Düsseldorf äh Weeze angekommen sei und zu seinen Kumpels stoßen wolle. Diese waren schon Dienstag nach London gereist. Was ihm nicht gelang. Am Flughafen fiel ihm auf, daß er seinen Personalausweis verloren hatte. Daraufhin zum Bundesgrenzschutz wegen dreitägiger Bescheinigung menschlicher Existenz. Alles kein Problem meinte der BGS.

Bis zur Frage nach dem Aufenthaltsgrund. Fußball in London gucken. Das Ende war, keine Bescheinigung, über einstündige Kontrolle seiner Kollegen und der Anruf bei einer Bekannten aus dem Rathaus Recklinghausen, die Mittwoch morgen extra bereits um 6 Uhr 30 zur Arbeit kam, um dem jungen Mann einen vorläufigen Perso auszustellen. Nur deshalb konnte er rechtzeitig und nur mit dem Verlust von 75 zusätzlichen Euro für die Umbuchung und den Sprit nach London fliegen.
Wenn man bedenkt, das seine Kumpanen Fans von Slavia Prag (Dienstag Arsenal-Prag 7-0) kennenlernten und bis morgens feierten, hat er wahrscheinlich noch die billigere Variante gewählt und der BGS sich ordentlich zum Affen gemacht.

4. Mit dem Bus bis zur Liverpool Street gefahren, dann in die Untergrundnetze Londons gestürzt. Wir mussten schließlich unsere Karten abholen. Über Schalke war nix zu machen. Also hat Reiseleiter Steppo die Ex-Freundin eines Mitarbeiters kontaktiert, die zufällig in London (nach Deutschland aus England kein Versand) wohnt. Diese war, obwohl Steppo oder wir völlig unbekannt, so nett, 5 Karten zu besorgen und sogar noch auszulegen. Daumen hoch.

5. Danach haben wir das übliche Sightseeing mit Lord Nelson, dem dicken Ben und Churchill gemacht. Nicht weiter spektakulär. Dafür aber die Informationen von Trainerlegende Butzlaff, das der BVB ein Einweihungsspiel gegen Wormatia Worms am gleichen Abend bestreiten würde. Klasse.

6. Drei Stunden vor Spielbeginn kamen wir an der U-Bahn-Haltestelle Fulham-Broadway an. Noch kurz in einer Sportbar mit ein paar Pint erfrischt, wollten wir uns auf den Weg ins Stadion machen. Auf dem vermeintlich richtigen Weg kam uns dann eine Meute von mehreren hundert Schalke-Sympathisanten umzingelt von Polizei entegegen. Wir uns gewundert, nachgefragt, wir waren auf dem richtigen Weg ins Stadion. Die Meute ging davon weg. Nach einiger Zeit fanden wir heraus, das die Polizei wohl versuchte, die Schalke-Fans in die Sportbar zu treiben. Keine Ahnung warum. Jedenfalls passten nicht alle in die Bar, sodaß nach einer Viertelstunde alle wieder umkehrten und die Polizei die Schalker in den Block trieb. Sehr skurril.

7. Auf dem Weg zum bzw im Stadion traf ich im Übrigen mehrere alte Bekannte wieder.
Teile des Fan-Club Oberes Johannland zum Beispiel, vor zehn Jahren Wiedersacher in Sachen Schalker-Fan-Klub-Meisterschaft (erfolglos fürs Johannland natürlich) sowie Organisatoren der Fahrt zum Mailänder UEFA-Cup-Finale. Oder den ehemaligen B- und A-Jugend Mitstreiter Becker aus Altenhof. Sehr schön.

8. Das Stadion:

8 a. Unsere Karten: Oberste Reihe im Oberrang, direkt unterm Dach. Zugig, von den Schalke-Fans abgeschnitten. Aber egal. Kollege H. wurde fast Opfer der skandalösen Verhaltenswünsche in englischen Stadien außerhalb des Gäste-Fanblocks.
Für ein zärtlich angehauchtes "Schalke" bekam er die unmissverständliche Aufforderung, Gesänge, Klatschen, Aufspringen oder ähnliche Schalke-nahe Aktivitäten zu unterlassen oder das Stadion unverzüglich zu verlassen. Das wir in der restlichen Zeit innerhalb des Stadions ein Massaker hätten anrichten können, interessierte niemanden. Kein Abtasten, keine Detektoren, nichts. Aber Hauptsache Schnauze halten. Die spinnen.

8 b. Ansonsten ist die Stamford Bridge wie man sich ein englisches Stadion vorstellt. Mitten in einem Wohngebiet, alte Drehkreuze, enge Aufgänge.
Nur der Verkauf von Pepsi-Flaschen und Nescafe als Erfrischungsgetränke (kein Bier; und nochmal Flaschenverkauf, aber Schnauze halten) sowie Sandwiches oder Hot Dogs (keine Bratwurst) in wohltemperierten Räumen passte nicht ins Bild.

8 c. Weiß jemand, wie die Engländer ihren Rasen so schön in Schuss halten? Unter anderem, weil direkt nach dem Spiel ein Mann mit viel zu kleinem Rasenmäher (Lothar, die Firma?) Gerade für Gerade nachmähte. Gehend wohlgemerkt, nicht sitzend und fahrend.

8 d. Das Spiel ist schnell erzählt. Rafinha, glatte 6, geht nicht richtig hin, Neuer patzt katastrophal und nach vier Minuten war alles klar. Man hatte zwar nie den Eindruck, das Chelsea Schalke an die Wand spielte, aber auch nie wirklich, das Chelsea Schalke rankommen lassen wollte. Der Sieg ging völlig in Ordnung.
Bis nachts um eins von Schiebung und Betrug seitens der Scheidsrichter geredet wurde.
Großmüller und das 2:0 durch Drogba sind haarknappe Dinger, die ich selbst in der Zeitlupe nicht eindeutig fand, also geschenkt. Alex gehört vom Platz, aber davon schießt Schalke trotzdem nicht den Anschlußtreffer. Also, Kirche im Dorf lassen.
Auffallend wieder einmal der behäbige Spielaufbau, vorallem in den ersten 60 Minuten und die schwache Leistung der beiden Außenverteidiger. Rafinha war vor 3 Jahren fast Nationalspieler, heute müsste er wegen schwacher Leistungen auf die Bank bei Schalke.

9. Der Abend wurde dann in einer Bar mit anschließendem Bustransfer nach Stanstedt beendet. Tanzen, singen, ein halber Liter Bier für nur 1 Pfund 50. Ausnahmsweise fehlte genau an diesem Ort und zu dieser Zeit die Biertermite.

Nach genau einer Stunde Schlaf Rückflug nach Lübeck und Heimreise. Jetzt bin ich im Eimer. Aber Samstag gehen die Reisewochen weiter mit der Fahrt zum Spiel gegen Bremen. Bis dahin füllt sich der Akku hoffentlich wieder.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Kurtspaeter Reisewochen: Das beste an Rostock...

...sind die Eintrittskarten. Schlichtes Design, ein Flutlichtmast der das Ostseestadion bestrahlt. Anders als die 08/15 Karten, die man aus Gelsenkirchen, Bremen oder München gewohnt ist. Kein CTS-Style eben.

Auch wirklich gelungen ist Rostock an sich. Schöne Bauten, nette Parkanlagen, sauber, irgendwie putzig süß wirkt die Stadt.

Alles andere an Rostock ist zum Kotzen.

Das Spiel, das der Fc Schalke 04 gestern veranstaltet hat, war erschreckend schlecht.
Ohne Elan, ohne Zweikampfverhalten, langsam (oder lahmarschig), ungefährlich, umständlich, grauenvoll.

Schalke spielte mit einer offensichtlichen Arroganz, die überhaupt nicht angebracht ist.
Wer auch immer sich hinstellt und behauptet, da spielte eine Spitzenmannschaft, hat von Fußball keine Ahnung.
Rostock ist eine biedere, unterdurchschnittliche Bundesligamannschaft.
Schalke ist nichts anderes.
In 90 Minuten eine Torchance (Westermann nach 5 Minuten), das Tor ein Zufallsprodukt. Anstatt danach ordentlich Druck zu machen oder wenigstens Konter zu setzen, schiebt man sich behäbig mit dicker Bierplautze über den Rasen, lädt den Gegner zum Tore schießen ein, verweigert jegliche Einstellung.

Wo sind die Leader der Mannschaft? Warum schafft es Marcelo Bordon nicht, seinem brasilianischen Kollegen Rafinha, ohne Zweifel ein talentierter Aussenverteidiger, mitzuteilen, daß ein Fußballspiel in Bewegung stattfindet? Das man bis zur Grundlinie laufen muss um dann zu flanken? Willy Sagnol spielt bei Bayern, sein Nachfolger in Gelsenkirchen.
Wofür ist Nestor Jevtic Techniktrainer? Kevin Kuranyi scheint, bei aller ehrlich geleisteten Arbeit, Techniktraining weiträumig zu umschiffen. Wofür hat man mit Rakitic und Großmüller zwei Spieler verpflichtet, die in Aktion und Radius genauso langsam sind wie ihr Vorgänger?
Diese Liste könnte endlos weitergeführt werden. Fakt ist, in der gestern gezeigten Leistung ist nichts, was Hoffnung macht, am Ende wenigstens Platz drei zu erreichen.

Warum sind in Rostock die Fankurven auf einer Seite? Eine bessere Möglichkeit, die Situation unübersichtlich zu gestalten gibt es nicht.
Warum hatte man nach dem 1:0 das Gefühl, fällt jetzt das zweite Tor, dann kommen wir hier nicht lebend weg? Ein derartiger Hass, ein derartig asoziales Verhalten habe ich noch nie erlebt. Rechtes Pack, besoffen, aggressiv. Dutzende Menschen im Zug konnten auf der Rückfahrt von Handgreiflichkeiten berichten, teilweise waren sie gezeichnet mit blauen Flecken oder Platzwunden.
Das bleibt mir von Rostock im Gedächtnis.
Neben der Eintrittskarte.

Dienstag, 26. Juni 2007

kurtspaeter goes Hurricane

(Donnerstag, 28.6., Fotos angehängt.)

Mal was ganz anderes, kein Sport, schon gar kein Fußball, sondern Musik.

Hurricane Festival 2007

Die positive Nachricht vorweg, es begann erst zu regnen, als das Zelt am Donnerstag gegen 15 Uhr aufgebaut war und bis es in der Nacht von Samstag auf Sonntag wieder aufhörte konnten wir zumindest trocken liegen. Sehr gute Qualität dieses Zelt.
Für nächstes Jahr merke ich mir trotzdem vor, Pavillons sind etwas großes, Pavillons sind geil. Ehrlich gesagt erzähle ich das aber schon seit Jahren, gekauft habe ich mir trotzdem nie einen. Wie gut, das in der großen Runde der aus den verschiedensten Ecken Deutschlands angereisten Zeltplatzcombo wenigstens zwei erstklassig ausgerüstet waren.
Eine Gitarre, zwei Pavillons, 15 Stühle. Dazu ein Grill, etwas Bier, gute Laune und Regen. Regen. Regen. Mehr brauch ein gutes Festival abseits der Musik nicht.
Das gute am Festivalgelände in Scheeßel ist zudem, das es auf einem Acker der Landwirtschaft stattfindet. Irgendwelche Felder, die irgendein Bauer zur Verfügung stellt. Eine Drainage existiert nicht. Schlamm dagegen umso mehr. Wenn es regnet. Aber ich erwähnte schon, das es regnete.

Musik gabs auch noch.

Freitag:
Fanta 4, nicht wirklich mein Fall, aber besser als bei einem Einzelkonzert in Kiel vor ein paar Jahren. Muss man trotzdem nicht haben.
Den Anfang der Beastie Boys. Ich war ehrlich gespannt, aber nachdem die 10 Minuten wild auf der Bühne rumgehüpft sind und ich kein Wort verstehen konnte bin ich gegangen.
Ein bißchen The Good, the Bad and the Queen, ein Auftritt der von Frau kurtspaeter mit viel Begeisterung abgefeiert wurde.
Danach Queens of the Stone Age. Genau fünf Lieder habe ich diesmal ausgehalten, dann musste ich weg. Ich habe QOTSA jetzt dreimal auf einem Festival gesehen und kann immer noch nicht ergründen, warum diese auf CD so erstklassige Band Live dermaßen Scheisse ist. Kommt bei mir einfach nicht an. Außerdem wirkt Josh Homme jedesmal wie ein arrogantes Riesenarschloch.

Samstag:
Hab ich komplett verpasst. Den Herrn aus Kapstadt getroffen und in einem Bulli gehockt, gegrillt. Na gut, Frank Black hab ich gesehen. Abends um 18 Uhr. Fand ich ganz o.k., ohne Buddle wäre ich aber wohl nicht dort gelandet. Da als "Headliner" eine Person namens Marilyn Manson angekündigt war, habe ich schnell die Flucht ergriffen und lieber unterm Pavillon dem Regen getrotzt.

Sonntag:
Mein Musik-Tag.
Begonnen mit La Vela Puerca, spanischer Ska, kein Wort verstanden, die Hauptsache ist aber, das man den Künstlern ihren Spass anmerkt. Das ist bei La Vela Puerca definitiv der Fall, daher Daumen hoch.
Im Anschluss folgte Juliette Lewis und die Licks. Die Frau hat absolut einen an der Klatsche. Indianerbemalung, Feder im Haar und eine Mimik aus dem Kuckucksnest. Man merkt eben,das Frau Lewis Schauspielerin ist. Die Musik/das Konzert war trotzdem/gerade deswegen sehr gut.
Im Übrigen ist die Frau für mich ein Phänomen. Ich kenne sonst niemanden, der von jetzt auf gleich richtig gut und dann wieder total Scheisse aussehen kann. Je nachdem wie die Sonne steht.
Less than Jake lief dann ein wenig im Hintergrund, bevor mich jemand zu Kings of Leon schleppte. Aber während SpOn total begeistert ist, hab ich fast gekotzt. Der Sänger hört sich an, als ob der Kehlkopf unbeweglich und starr im Hals klebt, die Stimmbänder mit der Speiseröhre vernäht. Kann man sich nicht anhören.
Placebo war da, für mich aber gabs Me First and the Gimme Gimmes. Kannte ich nicht, hat aber Spass gemacht.
Anschließend Dropkick Murphys. Hach, herrlich. Pause machen kennen die nicht, Ansagen sind für den Arsch.
Lieber knüppelt der Schlagzeuger so besorgniserregend auf seinem Gerät herum, das Frau kurtspaeter die Anzahl der Reanimationen in Erfahrung bringen wollte.
Leider bemerkte man bei den Murphys aber, das eben bei einem Festival viele Zuschauer sind, die eine Solotour der Murphys nicht besuchen würden. Ähnlich wie ich nicht zu Frank Black ginge. Darunter leidet die Stimmung immer ein wenig. Trotzdem ein Muss diese Jungs.
Zu guter Letzt, als krönender Abschluss und kompletter Gegenpart zu den Murphys, Pearl Jam. Ich wünschte mir einen Stuhl mit Lehne, ein kühles Bier und ein gute Sicht. Einfach hinsetzen und völlig entspannt und zufrieden zuhören.

Drumherum:

Bei aller Einzigartigkeit die Pearl Jam für sich proklamiert, Nähe zur Basis, nicht abheben, politisch korrektere Korrektheit, Anti George W., manchmal ist mir das dann doch zu hoch was diese Musikstars angeht. Offizielle Festival-T-Shirts vom Hurricane gibts nur ohne den Aufdruck "Pearl Jam". Ich habe aus Neugierde nachgefragt, Pearl Jam wollte nicht mit den anderen Bands auf einem Shirt stehen. Kann man glatt als Arroganz auslegen und als Schwachsinn noch dazu.

Reglementierungen auf Festivals sind in diesem Jahr (m)ein Thema gewesen.
Das man auf die Zeltplätze keine Glasflaschen und aufs Musikgelände nur 1,5 Liter TetraPak mit Inhalt der Wahl mitnehmen darf kann ich aus betriebswirtschaftlichen und verletzungstechnischen Gründen verstehen.
Das aber inzwischen Crowd Surfen mit Ausschluss bestraft wird ist daneben.
Man reglementiert sich in die Sterilität. Es ist jedem selber überlassen Musik so weit wie möglich vorne zu schauen. Wer keinen Bock auf Gedränge und Menschen in Kopfhöhe hat, soll eben etwas an den Rand oder weiter nach hinten gehen.
Laut Organisation ist es vermehrt zu Verletzungen gekommen. Daher diese Maßnahme. Na ja.
Die erste und einzige Verletzung, die ich mitbekam war ein betrunkener Mensch, der Freitag nachmittag über vier längs aufgestellte Gartenstühle springen wollte, mit der Schulter aufkam und nach Studium des Röntgenbilds selbst Laien den Bruch des Schlüsselbeins erklären konnte. Also, nächstes Jahr keine Gartenstühle mehr auf dem Hurricane Festival ist der Umkehrschluss.

Ein kleiner Fotoausschnitt:

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Aus solchen Bechern kann Trinken gar keinen Spass machen. Zur Auswahl standen noch Naldo, Abwehr und Per Mertesacker, Abwehr.

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Das Zelt hat gehalten...

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...trotz des Wassers von oben...

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Meine Schuhe sind inzwischen wieder sauber.

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Wer hat eine Ahnung, warum Flunky-Ball heißt wie es heißt und was haben Trinkspiele für einen Sinn, wenn ich als Belohnung trinken darf. Andersrum ist logischer.

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Ach, die alten Zeiten. Der Herr aus Kapstadt und ich.

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Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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