Samstag, 28. April 2007

Presseschau mal wieder anders

Das Schalke gestern verloren hat, das kann ich verwinden.
Am meisten ärgere ich mich nach Niederlagen natürlich über die Niederlage selber, über die Art des fußballerischen Vortrags und ähnliches.

Ist der Ärger dann verraucht, lohnt ein Blick in den Pressewald um das Feuer der Säuernis wieder zu entfachen. Handelt es sich doch zumeist um sehr platte Phrasen, gepaart mit wöchentlicher Drehung um 180 Grad.
Was gestern gut war ist heute eine einzige Katastrophe, es gibt selbst in Zeiten des Farbdrucks nur Schwarz und Weiß.

Hast Du nach der nichtmal überragend Leistung gegen Cottbus die Meisterschaft trotz weiterhin nur zwei Punkten Vorsprung schon gewonnen, bist Du nach der Niederlage in Bochum ohne andere Ergebnisse zu kennen der Arsch des Spieltags und hast quasi den Erfolg verspielt.

Natürlich werden es weniger Spieltage, vielleicht ist auch die Niederlage in Bochum am Ende die eine Niederlage zuviel.
Genauso wie im Übrigen die Niederlage in Berlin am 4.Spieltag die eine sein kann oder am 6.Spieltag in Leverkusen.
Wer weiß das schon.

Heute kann mich das alles nicht angreifen.
Weil ich mich einmal mehr über die Schlagzeilenlieferanten und Analysten des datensendenden Blätterwald kaputtlachen darf.

Verständnisschwierigkeiten?
Ich liefere den "Analysten" Jürgen Schmieder. Von der renommierten SZ.
Er schreibt seine "Analyse aus Bochum", beginnt mit "uninspirierten" Schalkern, die selbst nach dem Spiel noch kicken wollen.
Dann kommt der zweite Absatz.

Über zwei nicht gegebene Elfmeter echauffierten sich die Schalker. In der 79. Minute platschte der Ball an die Hand von Christoph Dabrwoski. „Klarer geht es nicht. Es ist traurig, wenn ein Spiel und vielleicht sogar noch mehr durch so etwas entschieden wird“, sagte Trainer Mirko Slomka nach dem Spiel. Doch Heribert Fandel pfiff ebensowenig wie eine Minute später, als Lincoln im Strafraum zu Fall kam. (hieraus)
(19.10 Uhr: Inzwischen hat die SZ natürlich den Fehler bemerkt und Knut Kircher statt Fandel, der übrigens auch noch Herbert und nicht Heribert heißt eingesetzt.)

Da will einer den Schalkern mangelnde Arbeit vorwerfen und hat augenscheinlich überhaupt keine Ahnung. Sowas finde ich immer wieder hervorragend.
Warum dürfen wir subjektiven Fußballblogger diese Artikel nicht einfach schreiben?
Dann würden nämlich wenigstens Namen und Daten stimmen.

Katerstimmung

In der 32.Minute gestern abend war die Welt noch in Ordnung.
Bis dahin diktierte Schalke Tempo und Spiel.
Aus mir unerfindlichen Gründen schlief man ein, fing sich einen Konter zum 1:1, drehte sich auf die andere Seite um weiterzuschlafen und Bochum nutzte dies um das 2:1 zu erzielen.

Nach der Pause hatte Schalke wieder Chancen genug, Özil, Kuranyi oder auch Asamoah. Doch Coolness vor dem Tor war gestern nicht Trumpf bei Königsblau. Das ein Tor Pfosten besitzt kam erschwerend hinzu.

Es wurde ein Spiel verloren, das man diktiert hat, das man aber nicht ganz unverdient verloren hat. Zwar war Schalke optisch die bessere Mannschaft, man hatte mehr Spielanteile, man hatte ein Chancenplus, aber gleichzeitig unterliefen auch haarsträubende Fehler, die man lange nicht gesehen hat.
Ich kann mich an mehrere Szenen erinnern, wo der komplette Defensivverbund falsch stand, wo zu große Lücken zwischen den Mannschaftsteilen entstanden, wo man sich über den Haufen rannte, in der Vorwärtsbewegung gab es unerklärliche Fehlpässe und Ballverluste aus dem Dribbling heraus.

Bochum fand ich defensiv ebenfalls wenig überzeugend, was aber an Konterfußball, an schnellem Umschalten, an Direktpassspiel in die Spitze geboten wurde, Hut ab. Das war kein langes Gefackel, der Ball wird angenommen und sofort steil in die Spitze gegeben.

Nun sind wir also wieder in der Situation, nicht aus eigener Kraft Meister werden zu können. Nichtsdestotrotz glaube ich bei 9 Punkten aus den letzten drei Spielen fest an den Titel.
Dazu ist allerdings eine Leistungssteigerung vonnöten, vorallem die Psyche ist damit gemeint.
Denn Kontertore nach Führung, kollektives Schlafen, das hat mit dem Kopf zu tun.

Das Spiel wurde verloren, weil Schalke es nicht schaffte, ein Tor mehr zu erzielen.
Meines Erachtens wurden aber auch zwei klare Elfmeter verweigert. Handspiel Imhof und Foul Imhof Sekunden später. Muss man pfeifen. Soll aber nicht als Entschuldigung herhalten.
Und wenn wir schon dabei sind, der Freistoßpfiff vor der Schalker Führung ist mehr auf Asamoahs Herzschwäche denn auf ein Foul zurückzuführen.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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