Montag, 3. Dezember 2007

Turtle-Tours

Nachdem ich am Mittwoch eines der schlechtesten CL-Spiele aller Zeiten im TV sehen durfte, ging es am Samstag mal wieder in die Arena.
Da mein alter Herr noch nie selbige von innen gesehen hatte, bestellte ich eine Karte mehr. Freitag abend nach Siegen geeiert (A1 halt), um dann Samstag früh die Fahrt nach Gelsenkirchen in Angriff zu nehmen.

Als Beifahrer.

Nun muss man wissen, das mein Vater die Angewohnheit besitzt, spritsparend zu fahren. Schon immer. Dies hat zur Folge, daß die restlichen Familienmitglieder äußerst ungern längere Strecken als Beifahrer mit ihm in Angriff nehmen. Denn spritsparend heißt hier kriechen.
Es ist kein Witz, daß er vor ein paar Jahren von der Autobahnpolizei angehalten wurde, weil er zu langsam unterwegs war. Die dachten, da hätte jemand Alkohol konsumiert und würde versuchen dies durch besonders vorsichtige Fahrweise zu kaschieren.
Dem war natürlich nicht so, es ging um Sprit.

Sparen heißt, abschüssig wird entkuppelt, spätestens bei 50 km/h kommt der fünfte Gang ins Spiel, heute hat er einen weiteren zur Verfügung, sodaß 50 km/h=6.Gang bedeutet, an Ampeln oder Bahnschranken wird die Karre ausgemacht und und und.
Auf diese Art kommt man dann auf einen Verbrauch von 5,1 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Früher, mit dem alten Diesel, da waren das auch mal niedrige 4,..-Zahen.
Um die Relation herzustellen, mein Vater brauchte sein Auto täglich zur Arbeit, wir reden hier also über mehrere Zehntausend Kilometer im Jahr.

Lange war ich nicht mehr mitgefahren, aber als zwischen Freudenberg und Olpe (nach ungefähr 25 Kilometern) ein vollbesetzter Reisebus mit der passenden Aufschrift "Turtle-Tours" elegant an uns vorbei kurvte, da wusste ich, warum.
Seit neuestem verfügt er über einen Tempomaten, dieser wurde zielsicher auf 90 eingestellt. Und natürlich für Hin- und Rückfahrt nicht mehr verändert.
Ich verlange ja gar nicht, das gerast wird. Aber ein wenig zügiger könnte es schon sein.

Irgendwann sind wir aber doch in der Arena angekommen.

Das Spiel ist kurz beschrieben.
In der ersten Halbzeit fand ich Schalke gar nicht mal sooo schlecht. Man hatte einige Torschancen und ein paar gelungene Spielzüge. Die Abwehr stand überaus sicher, nur der übliche Mangel der Chancenverwertung bleibt als richtiger Kritikpunkt.
Bis zur Halbzeit wohlgemerkt.

Danach war von Schalke nichts mehr zu sehen, ein Gurkenkick vom Allerfeinsten. Bochum schoss zweimal aufs Tor, hatte dabei einmal Pech mit einem Pfostenschuss, aber alles in allem kam da auch nix. Schalke spielte überheblich, fahrig, unkonzentriert.
Müdigkeit wird angeführt, ich verstehe so eine Rederei immer nicht. Von Valencia nach Münster ist im Flieger keine Weltreise, maximal Donnerstag morgen wird man wieder in der eigenen Koje gewesen sein. Und es ist ja nicht so, als müssten die Herren Fußballer etwas anderes außer Kicken erledigen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, zwei Spiele in drei Tagen sind nichts belastendes, sondern bringen mehr Spaß, als eine Trainingseinheit.

All denjenigen, die die Sportschau gesehen haben sei noch gesagt, daß da aus Mist ein Spiel auf höchstem Niveau gemacht wurde. (Torsten vergibt dafür den Oscar)

Samstag, 24. November 2007

Zehenlos unterm Hochbett

Nach langer Zeit in den eigenen vier Wänden Schalke im Fernsehen schauen und sofort funktioniert es wieder. Wahnsinn. Aufgrund akuter Geld- und Kartenproblematik (ich bin immer noch Student...) fiel die von Libuda und mir geplante Hannover-Fahrt ins Wasser.
Konferenz schauen ist auch Scheiße, also habe ich mich entschieden, mal wieder auf der eigenen Couch zu schauen.
Wat`n Glück!

Natürlich war der Herr Libuda nebst Freundin auch dabei. Auch da sacht man wohl, wat`n Glück. Denn während auf gemeinsamen Stadien-Fahrten die Null auf der Siegesseite steht, haben wir in den meinen vier Wänden eine 100prozentige Trefferqoute.
Kunststück, vor heute war er erst einmal da. Und dat auch noch gegen die Aua-Mannschaft.

Aber vor so einen Erfolg hat jemand harte Arbeit gesetzt. Bei uns bestand die aus UT-Een schauen. Nicht das die momentan reichlich erfolglose Mannschaft vom Westring ein extremes Gurkenspiel hinlegte, da hat man schon wesentlich Schlimmeres gesehen. Aber das ist dermaßen kalt draußen. Ich habe mir bereits vor 25 Jahren, als kleiner Spund, geschworen, nie wieder gehste im Winter auf en Fußballplatz.
Gelernt habe ich nix und somit ist heute der letzte noch vorhandene Zeh abgefroren.

Nun aber zum S04. Nach 15 Minuten, drei Riesenchancen für Schalke und einem Elfmetertor für Hannover habe ich gedacht, jetzt geht das wieder los. Optisch besser, Chancen da, Verwertung nicht da. Dann lässt man auch noch den Ex-Schalker und Supersprinter (Achtung: Ironie) Mike Hanke von dessen eigenen 16er bis nach vorne mit dem Ball am Fuß laufen. Das Bajramovic Huszti foult ist nur das Ende der Kette von Unzulänglichkeiten.

Aber, Schalke machte weiter. Spielte fröhlich nach vorne, setzte die erschreckend schwache Hannoveraner Abwehr unter Druck. Kurz vor der Pause der erlösende Ausgleich.
Ob Asamoah Enke störte? Kann man drüber streiten. Der Hannover-Fan wird laut "JA!" und der Schalke-Anhänger noch lauter "NEIN!" brüllen. Und irgendwie hamse beide Recht.
Asamoah springt Enke nicht an, er steht halt im Weg. Ohne Aktion Richtung Torwart oder Ball. Daraus kann man, muss man aber kein Foulspiel machen.

Für die beiden Tore zu Beginn der zweiten Hälfte zitiere ich Kai, der sich vorher selbst zitierte:

Enke kommt raus, aber nicht ran und Kuranyi staubt ab.
Neuer kommt raus, aber nicht ran und Huszti staubt ab.


Nach dem Ausgleich spielt Schalke erneut überraschend weiter nach vorne, dabei gefällt Özil, noch besser aber Ernst und am allerbesten Kuranyi. Überhaupt, mit Bart im ganzen Gesicht sieht der Mann nicht mehr so schmierig nach Gel, sondern irgendwie besser aus. Das tut auch seiner Leistung gut, er lupft den Ball über die Innenverteidigung in den Lauf des eingewechselten Altintop, der mit links Enke keine Chance lässt.

Danach zieht sich S04 etwas zurück, die beiden besten Chancen haben sie aber trotzdem. Schön herausgespielte Konter, einmal vergibt Özil kläglich (hoffentlich macht der bald irgendein Scheiß-Glückstor, dann platzt auch der letzte Knoten), einmal hält Enke prächtig gegen Kuranyi.

Nach 92 Minuten pfeift der gute Schiri Perl ab und Schalke hat mal wieder gewonnen. Was ein schönes Gefühl. Dazu drei Tore in einem Spiel, das hatten wir lange nicht und außerdem ein Tor, das nicht aus einer Standard entsprang. Hatten wir das diese Saison schonmal?
Alles in allem bin ich zufrieden, die Leistung war ansprechend, die Stürmer haben getroffen.

Leichte Schwierigkeiten einzig bei Krstajic, der letzte Punkt der mich an der Aufstellung noch richtig stört. Warum spielt der nicht links und Westermann in der Mitte? Würde meines Erachtens besser passen. Außerdem ist der Serbe dank seiner Spielweise einer Schwankung unterlegen. Das lässige wird schnell zum fahrlässigen. Heute war wieder der fahrlässige Tag.

Zu guter Letzt, mein letzter Zehverlust hat mich nicht entscheidend vorangebracht.
Morgen gibts 30 zugesagte Minuten Einsatzzeit bei UT-Twee. Manche lernens halt nie...

Freitag, 23. November 2007

Sinnentleert

Ich überlege ernsthaft, ob ich nicht Woche für Woche einen kleinen Ausschnitt aus den gesammelten Werken des Kicker-Sportmagazins zum Besten geben soll.
Heute habe ich mich erst schlappgelacht und dann überlegt, wie man auf so einen Mist kommt. Manchmal ist das auch andersrum.
Ausnahmsweise gehts diesmal nicht um Fußball sondern ums Zwischenmenschliche.
Wer könnte da besser im Fokus der Berichterstattung stehen, als unser aller Bobbele. Hobbyrhetoriker und seit gestern 40 Jahre alt.

In der Rubrik "Gewinner+Verlierer" schreibt Klaus Smentek:

Daumen hoch für Boris Becker. Es gibt Tage, die vergisst man nie... ...Heute wird er runde 40 Jahre jung. Herzlichen Glückwunsch! Und das er gerade die Trennung von seiner Freundin Sharlely Kerssenberg bekanntgegeben hat zeigt, das er sich längst nicht zum alten Eisen zählt.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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