Donnerstag, 8. Februar 2007

Gleichberechtigungsbeauftragte Hertha

Was sich die Hertha aus Berlin, zufällig am Samstag Gast auf Schalke (mehr dazu morgen), mit ihrem neuen Internetangebot für Frauen denkt, daß ist mir schleierhaft.

Beispiel gefällig?
Diese Woche darf Vera am Mittag (natürlich Hertha-Mitglied) die Abseitsregel erklären.
Und das Klischee blüht.
"Du befindest Dich in einem Schuhladen und stehst an der Kasse. Vor Dir in der Schlange steht nur noch eine einzige Dame, eine nette, sympathische Erscheinung..."
Ich kürze mal ab, Du (also Du als Dame) siehst ein Paar Schuhe, willst das haben und die blöde Kuh vor Dir auch. Irgendjemand schmeisst dann noch Münzen, der Satz geht weiter, wird ziemlich verschachtelt, irgendwann fällt das Wort "Abseits" und die Erklärung ist um.

Außerdem diesen Monat Kochen mit Sofian Chahed und -auch ganz interessant- Schminktipps für den Gang ins Stadion. Der Veranstaltungstipp empfiehlt den Quatsch Comedy Club und das Gewinnspiel lockt mit 5 Hertha-Trikots. Für Ladys natürlich. Dazu Bilder von Kevin-Prince Boateng (na klar freier Oberkörper) und allerlei Werbung.

Ich frage mich, ob der Hertha nichts besseres einfällt als eine Seite für Frauen zu installieren, die dann aber auch wirklich jedes Klischee (Kochen, mangelnde Regelkenntnis, Beauty-Salon) mitnimmt das man finden kann.
Wen wollen die erreichen? Halten die ihre Fans wirklich für so blöd? Oder versteh ich die Frauen wieder nicht?

Karl-Heinz und die Worte

Karl-Heinz Rummenigge hat viel gesagt in den letzten Wochen.
Vieles, fast alles ist nicht von geschichtlich herausragendem Wert und sollte bald wieder vergessen sein.

Zum Beispiel die Aussage, nach einem möglichen Wechsel der Nationalelf von Adidas zu Nike werde kein Bayern-Spieler mehr für Deutschland spielen können.
Das Adidas eine Bayern-Beteiligung besitzt, daß war auch ohne diesen Satz bekannt, im Prinzip also substanzloses Blabla.

Doch nun hat der Bayern-Chef ein wahres Wort gesprochen. Endlich.
Er werde nicht für das Amt des DFL-Präsidenten kandidieren, da "das Amt des DFL-Präsidenten aus politischen und zeitlichen Gründen nicht mit der Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG vereinbar" sei.

Endlich mal ein Aussage, die ich ihm glauben will.
Ich hoffe nur, er erinnert sich selbst lange daran, ein Umschwenken halte ich für nicht ausgeschlossen.

Mittwoch, 7. Februar 2007

Vergangenheitskunde 1: Dat Lied vom Opa

Die Schalker Geschichte ist lang, sie ist umfangreich, es gibt eine Menge Skandale, eine Menge Erfolge, eine Menge Kuriositäten.

Es gibt eine ganze Anzahl an Liedern über den Verein.
Seit ein paar Jahren wird im Stadion immer ein Song intoniert, dessen Geschichte ich bis zum gestrigen Tag nicht kannte. Bzw von dem ich mir nicht im klaren war, das eine Geschichte dahinter steckte.

Es ist das Lied vom Opa Pritschikowski.

Laut diesem Bericht saß ein Herr Paul Schwarz immer mit einer Glocke in der Glückauf-Kampfbahn und bimmelte zu bestimmten Anlässen.
Ein Bild dieses Herrn mit seiner Glocke wurde dann das Plattencover des Liedes "Immer auf Schalke" und der Mann fortan Opa Pritschikowski.
Gestern wäre er 120 Jahre alt geworden.

(via S04-Homepage)

Kontinuität in Ostwestfalen

Während die Bayern weiterhin einen Weltmann nach dem anderen dementieren, ist bei der Arminia aus Bielefeld der Co zum Nachfolger ab dem Sommer gemacht worden.

Frank Geideck heißt der Mann, der Thomas von Hessen spätestens ab 1.7.2007 beerbt. Spätestens, weil die jüngste Negativserie nicht unbedingt in die Hände des alten Trainers spielt.

Die Bennenung kommt nicht wirklich überraschend, Geideck ist seit Jahren beim Verein, er wird nicht viel an der Spielweise und an der Taktik ändern.
Einzig einen Fußball-Lehrer-Schein hat er noch nicht, das zweite Mal in Folge wird die Arminia mit Sondergenehmigung trainiert.

(Schade, das Udo Lattek in der Sport-Bild ausgerechnet heute die Trainergilde als Mafia brandmarkt und von den immer gleichen alten "Eseln" spricht.)

Dienstag, 6. Februar 2007

Tore, Aussenlinien und Toilettenschüsseln

Freizeitsportler bzw Fußballer der Kreisklassen beackern Woche für Woche tausende Fußballplätze in ganz Deutschland. Oder Plätze, auf denen Fußball gespielt wird, die aber mit einem sportspezifischen Spielplatz nicht viel gemein haben.

In der Kreisklasse wird dieser Bericht des Abendblattes nur mit Schmunzeln registriert werden.

Die DFB-Regeln legen z.B. Länge und Breite des Spielfelds genau fest, in Meiswinkel-Oberholzklau stört dies nicht. Ein Abstoß des Torhüters kann selbst bei ungünstigen Windverhältnissen die gegnerische Torauslinie im Fluge erreichen. Die Seitenauslinie ist mit einem Geländer gleichzusetzen, dahinter direkt die Straße und der Acker eines ortsansässigen Bauern.

Wenn der Platzabkreider des inzwischen nicht mehr existenten SV Hubenfeld die Seitenauslinie des Aschenplatzes an der Rundturnhalle ausnahmsweise gerade ließ, dann wucherte eine große Matte an Rasenstücken ins Spielfeld hinein. Oft genug wurde dieses Problem einfach durch eine krumme Linie umschifft. Ein Fakt, der immer wieder anzutreffen ist, sei es aus Alkohol- oder Augenkrankheitsbedingten Gründen.

Heute bei UT müssen vor dem Spiel die Tornetze von den Spielern selbstständig angebracht werden. Keine schwierige Aufgabe, allerdings lauert der Teufel im Detail. Während ich an der einen Pfostenseite auf Zehenspitzen das Netz über den Haken legen kann, funktioniert dies auf der anderen Seite keineswegs. Dort wird ein Kasten benötigt, um die Arbeit zu erledigen. Ganz klar unterschiedliche Höhe.

Auch sonst ist immer mal wieder mit diversen Problemen zu rechnen, die auf Plätzen in der Bundesliga selten anzutreffen sind.
Ich erinnere mich an ein Freundschaftsspiel, ich glaube auf dem alten Aschenplatz in Eiserfeld, da stand vor dem Anpfiff eine frisch ausgebaute Toilettenschüssel auf dem Anstoßpunkt. Warum auch immer.

Fakt ist, an Protest hat deswegen noch niemand gedacht, Freizeitfußballer arrangieren sich mit solcherlei Zwischenfällen, sind wir ehrlich, es macht den Fußball der unteren Ligen auch aus.

Stilsicher

Schalke 04 ist Tabellenführer und halb Deutschland weiß nicht so wirklich warum.
Werder Bremen spielt doch diesen wunderschönen Offensivfußball. Mit der Raute, diesem Wundersystem. Stimmt auch, Bremen ist auch weiterhin Meisterschaftsfavorit. Aber eben nicht alleine.

Der Erfolg von Schalke 04 hat viel mit dem Einüben und Ausüben des Systems zu tun.
Mirko Slomka hat es geschafft, den Spielern eine Spielweise anzuarbeiten, mit der diese inzwischen sehr gut zurecht kommen.

Es handelt sich um ein 4-3-3.

Keine Frage, Schalke spielt wirklich mit drei nominellen Spitzen doch arbeiten alle immer defensiv mit. Zuallererst ist da Kevin Kuranyi zu nennen. Er stört in der Regel zehn Meter vor der Mittellinie. Die beiden Aussenstürmer haben sich in dem Moment schon etwas weiter zurückgezogen, das System sieht nun aus wie 4-5-1. Dadurch haben die Aussenverteidiger Unterstützung bekommen, die beiden defensiven Mittelfeldspieler, meist Ernst, Kobiashvili oder Bajramovic können die Mitte zum Bollwerk machen oder wenn nötig mit einem Spieler auch unterstützend auf die Seiten auszuweichen.
Die beiden Innenverteidiger Bordon und Krstaljic können sich zumeist darauf beschränken, hohe Bälle herauszuköpfen und die gegnerischen Mittelstürmer eng zu markieren, sodaß keine Anspielstation gegeben ist. Bordon ist zusätzlich dafür verantwortlich, die Mannschaft vor sich herzuschieben um das Spielfeld möglichst eng werden zu lassen. Fabian Ernst wiederum gibt der ganzen Mannschaft das Kommando zum Pressing, eine Variante, die immer mal wieder eingestreut wird und die auch Bremen sehr zusetzte. Bleibt Lincoln, der in der Mitte mithilft, aber wenn er überspielt ist auch schon mal stehen bleibt. Was prinzipiell nicht so schlimm ist, da er erster Anspielpunkt ist, wenn der Ball abgefangen wird.

Als solcher Anspielpunkt ist er immens wichtig. Denn er ist verantwortlich für das folgende Offensivspiel. Da die Aussenstürmer meist hinter Lincoln sind, muss er entweder den Ball halten oder schnell die an ihm vorbei stürmenden Mitspieler (Lövenkrands/Halil Altintop oder Varela) bedienen. Dies klappt in der Rückrunde vortrefflich. Ebenfalls sehr wichtig sind die beiden Aussenverteidiger, normalerweise Rafinha und Pander. Bei beiden ist das Wort Verteidiger eigentlich Hohn, sie sind bei Ballbesitz ständig in der Vorwärtsbewegung. Und haben dabei unterschiedlich Stärken. Rafinha ist beim eins-gegen-eins durchsetzungsfähig, Pander flankt auch gerne aus dem Halbfeld oder hält direkt drauf. Wichtig ist auch, das man durchweg spielstarke Spieler hat. Sowohl Kobiashvili als auch der immer besser werdende Ersnt können den Ball ruhig zum nächsten spielen. Nach Balleroberung kann man so schnell und zielgerecht nach vorne spielen. Die Mannschaft kann im kompletten aufrücken, weil in der Regel jeder Pass sitzt und der Ball nicht postwendend verloren wird.

Eine weitere Stärke ist schnelles Spiel geworden. Man darf dies nicht mit Arsenal London vergleichen, aber in der Bundesliga ist nur Bremen vergleichbar gut. Der Ball kommt zu Manuel Neuer, der wirft so schnell es geht etweder die Aussenverteidiger oder Lincoln an und mit zwei, drei direkten Pässen ist man vorm gegnerischen Tor. Auch dies erfordert Ballsicherheit, Passgenauigkeit und vorallem Spielübersicht. Hierbei ist der junge Torhüter wirklich phänomenal gut. Ein Abwurf (in Bielefeld oder Frankfurt) ging halb gefährlich zum Gegner. Eine ausgezeichnete Quote.

Hört sich alles ganz einfach und fast unschlagbar an, ist es aber nicht.
Erstens ist schlechtes Spiel und so manche Niederlage ebenfalls mit diesem System verbunden, wohl auch, weil es noch nicht so richtig erarbeitet war und die Spieler nicht so großes Selbstbewußtsein hatten.
Zweitens muss weiter hart gearbeitet werden und jedes Spiel neu konzentriert angegangen werden. Damit es so läuft wie in den letzten Monaten, in denen die Mannschaft auch wegen des Systems nicht mehr verloren hat.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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