Montag, 29. Januar 2007

Mein größtes Spiel

Im neuen 11Freunde-Heft werden die 100 größten Spiele aller Zeiten, rein subjektiv gewählt, vorgestellt.
Gewinner ist das 7:3 Bayer Uerdingens gegen Dynamo Dresden im Europapokal 1986.

Habe ich eigentlich auch ein größtes Spiel? Als Aktiver, als aktiver Fan, als Fernsehjunkie?

Ich weiß zumindest sofort mein größtes Spiel als aktiver Fan zu benennen.
Das ist nicht etwa der UEFA-Cup-Sieg in Mailand gewesen, es war das Spiel gegen Bayern der Saison 95/96, als sich Schalke erst für den Cup qualifizierte.
Kurz vor Schluß hechtete Andi Müller in eine Uwe Scherr-Flanke und wuchtete den Ball per Kopf aus 11 Metern zum 2:1 ins Netz. Der UEFA-Pokalplatz war sicher, Lüdenscheid leider Meister, der einzige Fehler an diesem Tag. Das Parkstadion erbebte in seinen Grundmauern, ich hatte ein bißchen Sorge, das der Oberrang (ich saß damals immer im Block i) runterkommt. Es wackelte jedenfalls bedenklich.

Als Fernsehjunkieaufreger mit Sicherheit an erster Stelle die Konferenz 2001. Aber die vergessen wir mal ganz schnell.
Ansonsten fallen mir diverse Spiele mit englischer Beteiligung ein.
ManU gegen Real Madrid 4:3 (1:1), Viertelfinale der Champions League 2002/03. Ronaldo konnte noch laufen und schoss drei Tore, Beckham drehte das Spiel für Manchester.
Oder die Begegnung Chelsea - Barcelona 4:2 (3:2) im Achtelfinale 2004/05. Das hab ich mir sogar in der Wiederholung ohne Umschalten ein zweites Mal angesehen. Ronaldinho mit der Pike aus 16 Metern, ein Traumtor. Ansonsten Kampf der Systeme, diszipliniertes Chelsea gegen stürmisches Barca.
Oder das Karlsruher 7:0 gegen Valencia, oder Bremen gegen Anderlecht, nach 0:3 zur Pause 5:3 Endstand. Mir würden von Minute zu Minute mehr einfallen.

In der aktiven Laufbahn ein Spiel als größtes zu bezeichnen ist schwer.
Das einzige, von dem Bildmaterial existiert ist wohl das wichtiges bislang.
A-Jugend Landesliga, SpVg Olpe gegen das wahre Rot-Weiß Lüdenscheid. Aufstiegsspiel zur damaligen Westfalenliga. Mit einem Unentschieden haben wir die Meisterschaft und den Aufstieg gesichert, aber meine Leistung war Stehgeigertum in Reinkultur.
Insofern bin ich dabei etwas skeptisch. Wahrscheinlich steht mir das größte Spiel noch bevor. Hab ich so im Gefühl und in den Beinen sowieso.

(Noch was ganz anderes, in den letzten Wochen kommentierte hier häufiger Herr Wieland, der hat jetzt genug davon und versucht sich selber an einem Schalke-affinen Blog. Hier lang.)

Sonntag, 28. Januar 2007

Der Weg des Kevin K.

Wolf-Dieter Poschmann versuchte alles. Nur ein Wort zur Nationalelf bitte.
Das glaubt doch kein Mensch, das Sie, Herr Kuranyi, nicht an die Nationalelf denken.
Aber Kuranyi, erschienen im schmucken Gazprom-Trainingsanzug und nur Ersatz für Christian Pander, blieb freundlich bestimmt.
Das ist nicht mein Thema!
Recht so Kevin.

Als Kuranyi für viel Geld zu Schalke null vier kam, da war er Nationalspieler und Hoffnungsträger für Schalke und Fußball-Deutschland.
Ein angeblicher Weltklassefußballer, der in Stuttgart zu den jungen Wilden gehörte und eine steile Karriere gemacht hatte.

Nun also Pott statt Schwabenland, hier wurde Eigengewächs Mike Hanke zu Wolfsburg transferiert, hier spielte der alte Platzhirsch und Publikumsliebling Ebbe Sand.
Ein automatisch schwerer Startplatz für einen, der als Model und Bartträger des Jahrzehnts immer aalglatt und geschniegelt daherkommt, der gestelzt wirkt und alles andere als Publikumsnah und zum Anpacken ist. Dabei ist genau das beliebt auf Schalke.

Und dann dieser Auftritt aufm Platz. Technisch ein glatter Versager, er verstolperte eine Chance nach der anderen, an einem wie auch immer gearteten Kombinationsspiel nahm er nicht teil.
Stattdessen lieber bloggen zur WM. An der Seite von Seinesgleichen. Weltklassefußballern. Ronaldinho, Owen, Davids (der am Ende auch nicht zur WM fuhr...) und Buffon. Nutella-Werbung aber schlechte Leistungen.
Das kommt nicht an, Pfiffe folgen, die Leistungen werden noch schlechter, 10 Tore sind für einen wie ihn zuwenig. Und am Ende der Saison auch noch der Hammer zur WM. Kuranyi darf nicht mit, ausgerechnet Hanke, der ehemalige Schalker wird ihm vorgezogen. (Ich finde bis heute zu Unrecht, weil Hanke nicht besser war.)

Kuranyi hat sich zurückgezogen, sein Blog ist nicht mehr erreichbar, seine Homepage ist schon lange nicht mehr aktuell.
Heute kämpft Kevin Kuranyi um den Ball, auch oft genug noch mit ihm, er vergibt auch immer noch zu viele Torchancen, aber man hat das Gefühl, er hätte begriffen worum es geht.
Er arbeitet mehr Fußball als noch letzte Saison und er ist auf einem guten Weg, seinen Frieden mit Schalke und mit mir zu machen.
Nur ist dieser Weg lang, Bescheidenheit tut gut auf diesem Weg. Deshalb ist seine Ansage gestern abend völlig richtig, selbst wenn seine Gedanken andere sein sollten.

Ich hoffe, Löw lässt ihn noch länger links liegen, ich hoffe, Kuranyi arbeitet weiter an sich und am Ball und schießt Tore. Mehr braucht er gar nicht machen.

Samstag, 27. Januar 2007

Eintracht Frankfurt-Schalke 04 1:3 (0:1)

17.20 Uhr:
Endstand 3:1
Schalke hat nicht unverdient gewonnen, insgesamt hatte man die besseren Torchancen und mit Sicherheit die wesentlich bessere Spielanlage.
Lincoln hat der Mannschaft gutgetan, kein Vergleich mit seinen Einsätzen vor der Winterpause. Er war fleißig, er spielte zügiger, das ist beachtenswert. Kuranyi war sehr stark, er ackerte wieder einmal unermüdlich und hatte diesmal technisch nicht ganz soviele Probleme wie sonst und er nutzte seine Chancen aus.
Neuer strahlte wieder eine erstaunliche Ruhe aus, Rodriguez vertrat Pander defensiv solide, man merkte aber vorallem bei Standards, das der etatmäßige Linksverteidiger fehlte.
Nicht im Spiel war wieder einmal Halil Altintop. Kaum Zug zum Tor, kaum ins Spiel eingebunden, dadurch wenig Ballkontakte. Da er nicht der große Kämpfer ist, sieht man so das ganze Spiel nix von ihm. Das kanns nicht sein.
Am Ende ist es vielleicht ein Tor zu hoch ausgefallen, die Frankfurter waren nicht grausam schlecht, ihnen fehlte ein wenig die Durchschlagskraft.

Stimmen direkt nach dem Spiel.

Friedhelm Funkel: Es war kein großer Unterschied, der einzige, Schalke macht Tore aus ihren Chancen , wir nicht.
Sag ich doch.
Albert Streit: Wir hätten in Führung gehen können, aber Schalke war heute eine Nummer zu groß und hat seine Chancen genutzt.
Sag ich doch.
Lincoln: Wichtiger Sieg hier, Auswärtssieg ist wichtig, jedes Spiel ist wie ein Finale für uns auf dem Weg zur Meisterschaft.
Die 6 Punkte auf Bayern sind egal, wir haben gegen Frankfurt gespielt, wir haben gut gestanden und die Tore gemacht.

17.18 Uhr:
Tor 3:1 Schalke! Kuranyi 92. Minute.
Konter, Lincoln auf Kuranyi, der umspielt Pröll und schiebt ein.

17.06 Uhr:
Beim Handball stehts inzwischen 9:5 für Deutschland nach 21 Minuten.
In Frankfurt ist die Schlußviertelstunde angebrochen, Schalke setzt jetzt aufs Kontern, steht sehr tief.

17.03 Uhr:
Doppelwechsel, bei S04 Hamit Altintop für seinen Bruder zur Stärkung der Defensive, bei der Eintracht Thurk für Jones zur Stärkung der Offensive.

17.00 Uhr:
Jetzt ist auf einmal wieder Zug drin, Altintops Halil über rechts auf und davon, seine Hereingabe wird vorm einschussbereiten Kuranyi zur Ecke geklärt.

16.56 Uhr:
Tor 2:1 Schalke! Kuranyi 69. Minute
Ecke von Lincoln, die erste gefährliche Standardsituation heute (remember Pander?), Bordon verlängert auf den langen Pfosten wo Kuranyi von hinten angerauscht kommt und einnicken kann.
2.Wechsel S04, Bajramovic für Kobi.

16.55 Uhr:
Wechsel nun auch bei Frankfurt, für Amanatidis der Ex-Siegener Marcel Heller. Auf den bin ich gespannt, ein schneller Stürmer, dem man in Siegen jetzt schon nachtrauert.
Das Spiel plätschert währenddessen mehr oder weniger vor sich hin.

16.50 Uhr:
1.Wechsel bei S04, Lövenkrands kommt für Varela. Ich hätte eher den blassen Halil rausgenommen aber gut.
Kurzer Blick zum Handball. 4:4 nach 8 Minuten.

16.38 Uhr:
Großchance Frankfurt.
Meier zu Takahara zu Amanatidis, der scheitert freistehend aus 8 Metern an Neuer.

16.34 Uhr:
Tor 1:1 Takahara. 48. Minute
Pressschlag im Mittelfeld zwischen Huggel und Kobiashvili, der Ball fliegt irgendwie zu Takahara, der den Ball an Neuer vorbeispitzeln kann.
Mistbeginn. Dabei kann man niemandem einen Vorwurf machen, das war einfach glücklich.

16.30 Uhr:
Anpfiff zur zweiten Halbzeit.
Keine Wechsel.
Beim Ball-blog habe ich interessantes zur Partnerschaft Gazprom-Schalke-St.Petersburg gefunden. Die Russen wollen Bierpipelines bauen, die sie auf Schalke entdeckt haben. 44.000 Liter Bier gesoffen von 61.000 Leuten finde ich einiges.

16.23 Uhr:
Soll ich mich aufregen oder nicht? Die Vorberichterstattung zum Handball-Spiel Deutschland-Frankreich besteht zum Teil aus einer Eisschnellauf-Zusammenfassung aus Herenveen. Kotz auf deutsches Sportmedium Fernsehen.

16.15 Uhr:
Halbzeitstand 0:1.
Die erste Halbzeit ist eine Fortsetzung der letzten Hinrundenspiele Schalkes.
Immer wieder wird variiert zwischen richtig energischen, dann meist erfolgreichem Pressing Abwarten und Frankfurt machen lassen.
Wenn es zum Ballgewinn kommt, dann wird zügig in die Spitze gespielt. Das gefällt und macht Hoffnung auf mehr Tore.
Frankfurt ist trotzdem nicht zu unterschätzen, mir gefällt vorallem Streit sehr gut, er sorgt über die Flügel immer wieder für Druck.

15.56 Uhr:
Streit scheitert mit einer guten Möglichkeit an Neuer.
Nach einer gewissen Anlaufzeit entwickelt sich ein ganz ansehnlicher Kick.

15.51 Uhr:
Nachdem eben Lincoln schon ein gute Chance vergab, tankt sich diesmal Rafinha nach Lincoln-Anspiel auf rechts durch, flankt lang,Kuranyi nimmt den Ball mit der Brust runter und zielt aufs kurze Eck. Pröll klärt zur Ecke.
Das waren jetzt doch schon 3 sehr schnelle, gut anzusehende Angriffe. Frankfurt kann nicht mithalten im Moment. Auffallend, das Lincoln bei allen drei Angriffen durch schnelles Spiel beteiligt. Das ist ein Fortschritt, den ich so zügig nicht erwartet hatte.

15.46 Uhr:
Tor 1:0 Schalke! Varela, 16.Minute
Schnelles Lösen aus der eigenen Abwehr, Krstaljic spielt den Ball nach vorne zu Lincoln, der zu Kobi, der zu Kuranyi, schön in die Gasse auf Varela, der aus 16 Metern ins linke untere Torwarteck einschiebt.

15.39 Uhr:
Wachwerden Schalke. Optisch leicht überlegen, zwei Chancen gabs aber auf Frankfurter Seite. Erst ein Meier Kopfball aus 4 Metern, der nicht fest genug war, dann ein Pass von links, Meier vor Rodriguez am Ball, legt sich den Ball aber zuweit vor, sodaß Neuer ablaufen kann.

15.34 Uhr:
Schalke mit Gazprom ist irgendwie gewöhnungsbedürftig.
Varela spielt im Übrigen eher dritte Spitze, Rechtsaussen, Halil Altintop kommt über links.

15.27 Uhr:
Schalkes Aufstellung:
Neuer; Rafinha, Bordon, Krstaljic, Rodriguez; Kobiashvili, Ernst, Varela; Lincoln; Halil Altintop, Kuranyi.
Hatte ich so nicht erwartet, ich dachte, das Kobi nach hinten geht und Lövenrands dritte Spitze spielt.

Frankfurt spielt mit:
Pröll; Ochs, Kyrgiakos, Vasoski, Spycher; Huggel, Jones; Streit, Meier, Amanatidis; Takahara.

Gerade wir ins Stadion umgeschaltet, Moderation Martin Groß, das Spiel wird auf Arena 1 übertragen, Kommentar kommt von Carsten Fuß.
Interviewgast u.a. Andi Müller, leere Worte fallen viele, dazu nochmals Huldigung des pompösen Unwichtigen.

15.07 Uhr:
Es braucht im Übrigen niemand die Sorge zu haben, daß die anderen Ergebnisse verraten würden. Vor der Sportschau erfährt hier keiner was.

15.00 Uhr:
Moin zur Live-Berichterstattung vom Spiel Frankfurt gegen Schalke.
Das erste Spiel nach der Winterpause, wie üblich ist mehr Nervosität zu erwarten weil keiner weiß, wie stark sind wir wirklich. Ich hatte aber gestern bereits angedeutet, Schalke hat die Winterpause ohne großes Trara überstanden, der Rost-Transfer ging ohne viel Blabla über die Bühne, gestern dann der Rückschlag. Christian Pander verletzte sich im Abschlußtraining. Wär ja auch zu schön gewesen.
Arena steht heute mit dem unsinnigen orangenen Aufblasstudio in Frankfurt, Olli Welke hat Jogi Löw zu Gast und man beschäftigt sich erst einmal mit gestern.
Ich finde, das Bayern dieses Spiel verloren hat, Lüdenscheid mit Glück zurückkam. Aber erstmal sind alle begeistert, Euphorie in gellb-schwarz, Jürgen Röber ist der größte, wann verlängert der denn endlich?

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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