Tag 8

Die Standard-Einleitung,
hier mein persönliches WM-Tagebuch, die Spiele die ich gesehen habe, lasse ich Revue passieren. Wer an Live-Blogging interessiert ist, kann z.B. bei dogfood mitlesen. Die anderen Tage finden sich unter "WM Tagebuch" auf der linken Seite oder beim Runterscrollen.

Freitag, 16.06.2006

Spiel 1: Argentinien-Serbien/Montenegro 6:0 (3:0)
Serbien mit einem 4-1-3-2,allerdings in der Abwehr mit gehörigen Personalproblemen. Krstajic musste bei seinem Heimspiel links raus, Vidic spielt bei der WM gar nicht mehr.
Und bei Argentinien liege ich im Clinch mit diversen Medien. (Kicker, ARD, Premiere) All die anderen meinen, die Gauchos spielen im 4-4-2, ich bleibe bei meiner Auffassung, das Sorin kein Aussenverteidiger ist, sondern eher ein linker/defensiver Mittelfeldspieler, der bei Bedarf die Dreier zu einer Viererkette machen kann. Er ist einfach wesentlich offensiver postiert als Burdisso, der auch mehr auf die halbrechte Innenverteidigerposition einrückt. Also 3-5-2, zunächst mit Gonzalez für Cambiasso, nach 15 Minuten verletzungsbedingt wieder der Wechsel.
So etwas nennt man absolute Kontrolle. Über den Ball, den Gegner und das Spiel. Argentinien haushoch überlegen, ohne Volldampf zu geben. Immer wenn die Gauchos wollten, gaben sie Gas und Serbien war überfordert.
Dabei hatte man eine ungeheuere Effizienz. Fast jede Chance war auch ein Treffer.
Ein wunderschönes Tor zum 2:0 , nach mehrern Kurzpässen legt Crespo Cambiasso den Ball mit der Hacke auf den Elfmeterpunkt und drin war die Kugel, daneben ein schönes zum 3:0 durch den Doppeltorschützen Maxi Rodriguez nach Vorarbeit des wieder sehr starken Saviola, der sich den Ball an der Eckfahne vom unterirdischen Krstajic klaute, ein herrliches 4:0, nachdem der eingewechselte Messi steil geschickt wurde, legt er quer auf Crespo, Tor, Riquelme mit langem Pass, Tevez tunnelt seinen Gegenspieler und schiebt zum 5:0 ein, Tevez in die Gasse auf Messi, 6:0.
Fairerweise muss man sagen, das die Europäer die letzten 3 Treffer in Unterzahl bekamen, nachdem Kezman völlig übertrieben vom Platz flog, allerdings ergaben sie sich willenlos.
Ein Zusammenbruch der Serben und ein gewaltiges Statement an die Welt von einem der großen Favoriten auf den Titel.

Spiel 2: Niederlande-Elfenbeinküste 2:1 (2:1)
Holland wie immer 4-3-3 mit identischer Aufstellung zum ersten Spiel, die Elfenbeinküste diesmal mit Arouna Koné als zweiter Stürmer und somit ein 4-4-2, bzw es sah gar teilweise nach einem 4-3-3 mit A.Koné links und B.Kone rechts sowie Drogba in der Mitte aus.
In der ersten Hälfte entwickelte sich ein offenes Spiel, die Holländer mit dem besseren Auftakt und den beiden Toren. Wobei der erste Treffer, ein Freistoß van Persies, ganz klar haltbar war. Ab der 25. Minute aber kamen die Ivorer immer besser zurecht, setzten die Niederlande unter Druck, trafen die Latte und schließlich per Fernschuß ins Tor.
Nach der Pause ein für mich überraschendes Bild. Die Holländer, Meister des offensiven Flügelspiels, stellten sich hinten rein und ließen die Elfenbeinküste machen. Die taten sich extrem schwer, kämpften aber bis zur letzten Sekunde. Drogba mit einem Kopfball, den van Persie von der Linie holte und zwei zumindest fragwürdige Strafraumsituationen waren das einzig nennenswerte.
Die Holländer haben mich auch im zweiten Auftritt nicht überzeugt, in dieser Verfassung und mit dieser Spielweise werden sie nicht weit kommen in den K.O. Runden. Und gegen Argentinien im letzten Spiel um den Gruppensieg werden sie so erst Recht keine Chance haben. Die Elfenbeinküste ist leider raus. Eine Mannschaft, die ein großes Kämpferherz besitzt, der es aber noch an Erfahrung und Präzision gefehlt hat.

Spiel 3: Angola-Mexiko 0:0
Die Angolaner mit einem 4-1-4-1 oder auch 4-5-0-0-1. Selten, geht aber auch. Mexiko im üblichen 3-5-2.
Wie die Spiele sich gleichen. Ob Trinidad&Tobago oder die beiden Angola Spiele. Die jeweiligen Favoriten spielen zu langsam, ideenlos und eintönig, die Aussenseiter stellen sich hinten rein und hoffen vorne auf den Fußballgott. Heraus kommt unattraktives Gewürge.
Wobei die Sympathie dem Underdog zufällt.
Ob es im Sinne des Fußballs ist, muss von beiden Teams hinterfragt werden. Einerseits Mannschaften wie England oder heute Mexiko, die sich Gedanken über die Einstellung und die geistige Vorbereitung machen sollten, andererseits Mannschaften wie T%T und Angola, die von vorneherein überhaupt keine realistischen Versuche starten, selber mal ein Tor zu erzielen. Ich weiß, das mir so eine Art zu spielen keinen Spass gemacht hat. Immer nur zerstören und die Bälle wegkloppen.
Das heutige Spiel jedenfalls fällt bei mir nichtmal in die Rubrik Unentschieden erkämpft. Dafür wurde Angola einfach zu wenig gefordert. Das muss man sich mal vorstellen. Mexiko fordert Angola zuwenig zwingend. Kopfschüttelnd.

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Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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