Dienstag, 26. Februar 2008

Wir drehen uns im Kreis

Nach knapp zwei Jahren ist es mal wieder so weit, der ruhmreiche S04 in Person von Andi Müller geht auf Trainersuche. (u.a. hier) Der Weisheit letzter Schluss soll diesmal ein Trainer von internationaler Größe sein.

Inkonstanz auf zugegebenermaßen gehobenen Niveau, das liegenlassen von tabellarischen Verbesserunsmöglichkeiten bis hin zur lang ersehnten Meisterschaft, vorallem aber spielerische Armut, die immer wiederkehrt und in den letzten Spielen an schlimmste Zeiten erinnert.

Das ist nicht nur ein Slomka-Problem, das hatten wir alles schon.

Dabei sind die eigentlichen Arbeitsbedingungen für Slomka besser als bei allen seinen Vorgängern.

Er bekommt Spieler für sein präferiertes 4-3-3 System, das er völlig unverständlicherweise nicht mehr spielen lässt (was auch Hauptkritikpunkt sein darf, ja muss), er hat die öffentlich uneingeschränkte Unterstützung von Führungsspielern wie Bordon oder Ernst, die dafür sorgen, daß kritische Stimmen aus dem Team die Ausnahme (Kuranyi zur Trannsferpolitik) bleiben, er kann finanziell sehr unabhängig arbeiten, er hat ein großes Trainer- und Vertrautenteam aufgebaut bis hin zu Professoren aus Wuppertal und er hat einen absolut loyalen Manager, mit dem er bislang Einigkeit demonstrierte wie einst Stevens und Assauer.

Paradiesische Bedingungen sollte man meinen.

Trotzdem hat sich Mirko Slomka auf seinem Weg verzettelt.
Irgendwo zwischen Systemsuche, gewagten Entscheidungen (z.B. Neuer/Rost; UEFA-Pokal-Halbfinale mit Lincoln auf die Bank), Neuzugängen und der Erwartungshaltung.
Der eigenen, der des Vereins, der Medien und der unsrigen.

Somit wird wohl spätestens zur neuen Saison ein neuer Mann auf der Bank sitzen. Diesmal soll es wieder internationales Renomee sein.

Nachdem mit Neubarth und Slomka die Novizen, mit Rangnick der blässliche Taktikguru und mit Heynckes der nicht immer blässliche, international erfahrene, aber national seit 15 Jahren Verbrannte, im Sprachgebrauch der Erwartungshaltung versagt haben, wird diesmal und endlich und vorallem schon wieder der ultimative Meistermacher gesucht.

Wer das werden wird?

Keine Ahnung, es gibt Ausstiegsklauseln, die ohne Assauer interessanter sind als vorher, es gibt auslaufende Verträge in der zweiten Liga, es gibt die größenwahnsinnigen, die beim CL-Spiel in Porto das richtige Land wählen und ich gehe jede Wette ein, daß auch die einzige Verwaltungsratschefin eines Fußballvereins wieder befragt wird.

Ich habe natürlich auch meinen Favoriten, aber prinzipiell wünsche ich mir, das Slomka die Kurve bekommt und in dieser Saison, die international schon ein Erfolg ist und national nicht komplett vergeigt wurde, die Kurve wieder in die andere Richtung bekommt.

Das die Mannschaft ein offensiveres Gesicht bekommt, schnell Fußball spielt und man wieder hinschauen kann. Gespielt hat Schalke 04 unter Mirko Slomka jedenfalls auch in dieser Saison mehrfach nach dieser Formel.

Samstag, 23. Februar 2008

Kurz und Knapp

Es bringt nichts, immer wieder zu betonen: Da muss er jetzt durch.
Es bringt nichts, immer wieder zu bemerken: Das ist die kommende Nummer 1 Deutschlands.

All dies mag bis zu einem gewissen Punkt stimmen.

Aber seit dem Fehler in Rostock spielt bei Schalke ein Nervenkasper im Tor, der bei jedem Ballkontakt zappelt, der fast in jedem zweiten Spiel einen Fehler mit gegnerischem Torerfolg macht.

In meinen Augen muss Mirko Slomka Matthias Schober bringen.

Da muss Manuel Neuer durch.

Auch nur eine Phrase/Floskel/was auch immer?

Wie definiert man "Internationale Erfahrung"?

Wenn Felix Magath vor dem Spiel Schalke-Porto die Unerfahrenheit der Schalker als ausschlaggebenden Punkt für das (aus seiner Sicht) wahrscheinliche Ausscheiden angibt, dann muss er irgendwelche Indizien dafür haben. Sollte man jedenfalls meinen.

Am ehesten, so glaube ich, muss man sich dafür die bisherigen Einsätze der Spieler in Länder-, Championsleague- und UEFA-Cup-Spielen anschauen.
Und da fördert das Duell zwischen Schalke und Porto erstaunliches zu Tage.

Länderspiele: Schalke 245, Porto 89.
Championsleaguespiele: Schalke 117, Porto 172.
UEFA-Cup-Spiele: Schalke 105, Porto 19.
Die Zahlen beziehen sich auf die Startelf beider Mannschaften.

Warum würden trotzdem viele, ich denke die Mehrzahl, Fußballfans die These Magaths unterschreiben?

(Quellen: Weltfußball, Wikipedia; die Magath Aussage stammt aus seiner Kolumne im Kicker vom letzten Montag)

Mittwoch, 20. Februar 2008

Neuer Mann muss intelligent sein

Ich kenne Marijana Matthäus nicht. Für alle, denen es so geht wie mir, denen sei gesagt, das ist die Frau, die sich grade von Lothar Matthäus scheiden lässt. Lothar Matthäus wiederum kennen einige als Fußballstar, Fußballtrainer und seit heute abend auch als Co-Kommentator.

Als ich Samstag nach Prag flog, da lag die "Bunte", das ist eine Zeitung für das Wissen um Prominente-Prominente und Nicht-Prominente-Prominente, im Flieger aus.
Das Meiste, daß diese Zeitschrift beinhaltet, habe ich schon wieder vergessen, aber eine Passage, die lässt mich nicht los.

Und heute abend, während ich den "Worten" des baldigen Ex-Marijana-Mannes "lausche", da kommt diese eine Passage wieder:
Bleibende Schäden durch die Enttäuschung mit Lothar Matthäus meint sie nicht davonzutragen: „Ich glaube ehrlich an die Liebe und glaube an morgen.“ Was sie sich bei einem neuen Lebensgefährten am meisten wünscht? „Außerordentlich wichtig ist die Intelligenz.“


(Quelle)

Wer weiß, wofür es gut ist

Endlich wieder zuhaus.
Die Strecke Kiel-Köln-Siegen-München-Siegen-Kiel-Köln-Prag-Köln-Schalke-Kiel innerhalb von 10 Tagen ist vorbei. Circa 4760 Kilometer mit Bus, Bahn, Flugzeug und Auto. Glaubts oder nicht, zwischendurch auch ein paar Meter zu Fuß.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Samstag abend das Spiel Slavia Prag gegen Ceske (hieß das nichtmal Dinamo/Dynamo Budweis?) Budweis zu schauen. Aber die Eiseskälte und die Tatsache, daß meine Begleitung aus zwei desinteressierten Frauen bestand, lies mich des lieben Frieden willens davon absehen.
Schade, ein 1:0 vor 2400 völlig enthusiastischen Tschechen hätte ich gerne gesehen, trotzdem gut, das wir nicht hingefahren sind, grad habe ich bemerkt, daß wir Samstag vor verschlossenen Türen gestanden hätten.

Dafür weilte ich gestern mit 53900 mehr oder weniger begeisterten Zuschauern in der wunderschönen Arena in Gelsenkirchen und auf Schalke.

Ein Spiel in folgender Aufstellung:

IMG_5178

Es ist interessant, wie unterschiedlich dieses Spiel offensichtlich betrachtet wird.
Kumpels malen schwarz, Mitfahrer loben und tadeln, die Zuschauer in der vorderen Sitzbank schimpften ununterbrochen und ich?
Ich war beeindruckt.
Oberste Reihe, direkt unterm Dach. Dadurch bekommt man einen sehr guten Überblick über die taktische Arbeit der beiden Manschaften. Und dabei hat mich Porto richtig überzeugt.
Natürlich, der Zug zum Tor fehlte völlig und in einigen Situationen ließen die Portugiesen Möglichkeiten zu, der Torwart war auch eher unsicher.

Aber was die Bewegung ohne und gegen den Ball anging, das war eine andere Liga als die Bundes im allgemeinen und die Schalker im besonderen. Da ist meines Erachtens das lamentieren, daß Schalke gerade in der zweiten Hälfte viel zu selten hinten raus kam, zu relativieren.

Neben einem augenscheinlichen Kräftedefizit hatte S04 gar keine Zeit, sich sinnvoll zu befreien, dafür ist man gegen eine solche taktische Disziplin nicht stark genug.
Muss man, so glaube ich, anerkennen.
Dafür bräuchte es nunmal technisch starke Stürmer, dafür bräuchte es die ordnende, ruhige Hand im Mittelfeld, einen Spieler, den man in höchster Bedrängnis anspielen kann, ohne das der Ball verloren geht.

Insofern, hey, Schalke hat gegen eine Mannschaft aus Porto 1:0 gewonnen, die mit ein wenig mehr Elan in die Spitze Schalke auseinandernehmen könnte. Und außerdem hat Schalke gewonnen, weil man die individuellen Böcke in der Defensive fast komplett wegließ. Nach Wolfsburg eine positive Erkenntnis, die zur Regel werden muss um im Rückspiel halbwegs realistische Chancen aufs Weiterkommen zu haben.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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