Dienstag, 19. Dezember 2006

Ein Jahr Pfostenschuss

Ein Jahr gibt es diesen Blog nun, da ist es wohl obligatorisch, das ich mal das Jahr überprüfe. Was war gut, was war schlecht, worüber habe ich geschrieben. Dabei wähle ich natürlich nur einen kleinen Auszug, ansonsten würden das hier 10 Seiten und ich bräuchte ungefähr 8 Tage um alles zusammenzubekommen.

Für mich persönlich war es interessant zu beobachten, wie sich Schreibform, die Themen und die persönliche Meinung in einem Jahr entwickeln. Gerade wenn man seit der Schule nicht mehr an Aufsätzen oder anderem Kram gesessen hat, wenn Grammatik, Wortwahl und Rechtschreibung nicht mehr unter Aufsicht stehen, ist diese Art der Kommunikation und des Ausstauschs eine spannende Erfahrung. Was natürlich nicht nur für diese Seite gilt, sondern auch auf viele andere zutrifft.
Ich hätte nie gedacht, welche Energie man/ich in solch ein betreiben stecken muss/darf. An manchen Tagen, wie zum Beispiel während der WM, bedeutet aktuell und trotzdem individuell sein, das man Stunde um Stunde mit seinem Blog verbringt.

Allen, die mitlesen und allen, die mit ihren Kommentaren zur Gestaltung und zum
Meinungsaustausch beigetragen haben und hoffentlich weiter werden, herzlichen Dank, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.
Wenn ein Thema nicht besonders drängt (Lüdenscheid verpflichtet doch noch Daum, Köln holt Ronaldinho und Heynckes, Gladbach Neuruer und der HSV versucht mit UT-Trainerlegende B. die zweite Liga zu erreichen), geht es Anfang Januar weiter.

Tops:

Frau kurtspaeter ist jetzt jeden Tag da, mehr Worte brauch das nicht.

Die Fußballweltmeisterschaft, die Stimmung im Lande, der Besuch eines WM-Spiels, das tagtägliche von morgens bis abends alleine oder unter gleichgesinnten vor der Glotze sitzen und Fußball schauen, darüber klönen, schreiben und besser wissen. (dazu: mein WM-Tagebuch)

Am Ende des Jahres wird auf Schalke doch wieder alles gut. Mirko Slomka mausert sich, Anfang des Jahres war ich Baff ob dieser Trainerwahl und bin dann doch überzeugt worden. Trotz mancher Mängel in der Darstellung erkennt man, was Slomka will. Und das ist nie schlecht.
Dazu berappelt sich die Mannschaft und spielt um die deutsche Meisterschaft mit. Man hat einen neuen, jungen Torwart, der Linksverteidiger ist wieder zurück und die Truppe versucht, im 4-3-3 schnell nach vorne zu spielen.

Mein Comeback bei UT-Twee zähle ich ebenfalls zu den positiven Geschichten dieses Jahres. Das die körperliche Verfassung immer noch nicht wieder da ist, wo ich sie haben will, geschenkt, aber wir stehen in der Tabelle oben und, das ist Hauptsache, es macht einfach Spaß, wieder zu kicken, in der Kabine auch mal ein Bier zu trinken und Blödsinn von sich zu geben.

Der Besuch des Ryder Cups
2006
in Irland inklusive Michael Jordan. Ein Golfturnier von dieser Größe, von diesem Prestige zu verfolgen war sehr besonders, hoffentlich aber nicht einzigartig.

Flops:

Was die Medien sich in diesem Jahr geleistet hat, ist eine Schande für den Berufsstand. Von Schweinsteigers Verunglimpfung über den permanenten Klinsmann-Beschuß, von Schalke-Hetze über HSV-Jahreshauptversammlung bis hin zum neuesten Gladbach-Skandal des Express.
Der Schmuddel ist dabei nicht nur auf den Fußball begrenzt, die verzweifelten Versuche Günter Jauchs anonym zu heiraten, Dieter Bohlens alles oder die Genitalrasur der B. Spears sind keine Schmuckstücke des Journalismus. Die Nummer 1 ist aber wohl die Aufforderung, alles und jeden zu fotografieren, der seine Nase irgendwann mal in eine Kamera gehalten hat und damit bekannt wurde. Privatsphäre leicht gemacht, wir limitieren sie auf non existant.

Arena TV ist größtenteils unter aller Kanone, Premiere ist größtenteils unter aller Kanone.
Der Kundenservice ist eine Riesensauerei. Bei beiden. Der Quell an geeigneter Information seit Januar bis zum Start der aktuellen Bundesligasaison und damit zum Start des neuen Senders, war eine Frechheit. Ohne allesaussersport.de wäre ich völlig aufgeschmissen gewesen.
Das die Moderatoren und Kommentatoren zu 70% dem Mindestanspruch nicht genügen, nämlich nicht unangenehm auffallen, ist nicht neu, aber trotzdem hochnotpeinlich. Ein Exkurs in Regelkunde und deutscher Sprache wäre eine Idee. Und sich ab und an mal nicht für wichtiger nehmen als die Akteure ein Geschenk.
Dazu noch etwas, das sich Sportfernsehen schimpft, aber eigentlich nur Titten und Werbung im Programm enthält. Bäh.

Das Ausscheiden Schalkes im DFB- und UEFA-Pokal hat mich sehr geärgert, noch mehr allerdings das Aus im Halbfinale Ende der letzen Saison. Sevilla war nicht besser, nur willensstärker. Das kann bei einem Einzug ins Finale nicht sein.

Montag, 18. Dezember 2006

Wer ist das jetzt?

Schalke 04 hat sich verstärkt! Oder auch nicht!
Zum 1.Januar wechselt der 24-jährige brasilianische Abwehrspieler Hun, äh, Moment ich muss noch mal nachschauen, jetzt hab ichs, Gustavo, nach Gelsenkirchen.

Soll ein Rechtsfuß sein, soll kopfballstark sein, kommt definitiv vom brasilianischen Verein, äh, Paranà Clube. Sagt mir so erst mal null komma gar nichts.

Beim transfermarkt kann man keine genaueren Angaben machen, im Schalker-Forum ist man auch ziemlich ratlos, außer der Info, das der mal bei Dynamo Moskau war und bei ROGON unter Vertrag ist, weiß man nix.

Habe mich schon des öfteren geärgert, ohne den Spieler wirklich zu kennen gilt auch hier, man hat Abel und Hoogland, zwei entwicklungsfähige Verteidiger, ist angeblich an Westermann interessiert und holt dann irgendeine unbekannte Sirke aus einem unbekannten brasilianischen Verein. Find ich erstmal Scheisse, nehme ich auch erst zurück, wenn der Typ eine Hammerverstärkung ist und sofort Krstaljic oder Bordon verdrängt.
Das beste bis hierhin, der kostet wenigstens nix.

Neue Trainer braucht das Land

Die Lüdenscheider haben also begonnen. Während in vielen Zeitungen zu lesen war, das es schön ist, das es nur eine wirkliche Trainerentlassung bis zum jetzigen Zeitpunkt gab, fängt das Karussel ab sofort an richtig zu rotieren.

Lüdenscheid braucht einen Neuen. Der könnte von Heesen heißen, dann braucht Bielefeld wieder einen Neuen.
Doll steht so gut wie vorm Rausschmiss, dann braucht der HSV einen Neuen.
Heynckes scheint sich selbst zu verabschieden, dann braucht Gladbach einen Neuen.

Eines ist wohl sicher, Daum und Hitzfeld sind außerhalb der Diskussion. Bleibt Stevens, der in Hamburg und Lüdenscheid gehandelt wird/wurde.
Und sonst? Die üblichen Verdächtigen wie Peter der Große oder Ewald Lienen? Och nö, bitte nicht.
Egal wie von Heesen sich entscheidet, es bleiben drei vakante Positionen.

Wie gut, das der Trainerlehrgang zu Ende gegangen ist. Da findet sich der ein oder andere neue Name, vielleicht geht ja mal ein Verein innovative, neue Wege.
Gut, Ede Becker (KSC), Petrik Sander (Cottbus) und Thomas von Heesen selbst sind unter Vertrag bzw wurden schon thematisiert.

Die folgenden sind ehemalige Profis bzw Regionalliga- oder Cotrainer:

Stefan Emmerling, Jürgen Hartmann, Rainer Krieg, Bruno Labbadia (nach Bielefeld?), Gino Lettieri, Matthias Maucksch, Michael Prus, Hagen Reeck, Asif Saric, Alois Schwartz, Bernhard Trares, Markus von Ahlen, Marc Wilmots, Uwe Wolf.
Wird es einer von ihnen?

Dann gibt es noch einige, die kann ich gar nicht einschätzen, den Namen habe ich nämlich noch nie gehört. Aber das muss nix heißen:
Rüdiger Böhm, Reinhold Breu, Birte Brüggemann, Alexander Conrad, Doreen Meier, Arno Michels, Mohamed Abdel Azima Semida, Peter Zeidler, Thomas Tuchel und Steffen Rau.
Eine Frau wäre doch auch mal was feines, oder?

Sonntag, 17. Dezember 2006

Treffer

Manchmal finde ich Uli Hoeneß richtig Klasse und auch wenn wir seine Meinung eigentlich kannten, so ist es doch schön das es nochmal einer ausspricht:

„Christoph Daum ist ein Selbstdarsteller mit einem außergewöhnlichen Hang zum Größenwahn“ (heute morgen im Doppelpass)

Carotisschwellung hoch zehn

Mein Gott, da hat aber jemand einen gewaltigen Hals.
Auch wenn Frank Rost nicht viel gesagt hat, sein gestriger Auftritt im Sport-Studio läßt kaum Interpretationsraum, zu eindeutig seine Gestik, zu eindeutig die Ironie in seinen Worten.

Zur Erinnerung, vor dem Spiel am 5.11.2006 gegen Bayern München war Rost aus dem Tor genommen worden und ist bis heute nicht zurückgekehrt. Die Begründung von Slomka, so fadenscheinig sie klingt, zieht der Trainer bis heute durch. "Ein Torwart brauche auch mal Glück, das habe Rost nicht mehr", so Slomka. Aufgrund des Medien-Boykotts hatte sich der degradierte Keeper selbst nicht geäußert. Bis gestern.

Gestern war er ein Meister in "Nicht-antworten-um Antworten-zu-liefern".
Beispiele(im ungefähren Wortlaut):

Was halten sie vom Medien-Boykott? Ich bin von Müller und Bordon einen Tag nach der Entscheidung informiert worden, da ich Mannschaftssportler bin halte ich mich daran.
Rumms. Viel deutlicher kann man nicht sagen, das ist nicht meine Idee, das ist nicht meine Meinung.

Reden sie miteinander? (Slomka, Rost, evtl auch Müller) Ich bin ein höflicher Mensch, ich sage immer Guten Tag und Auf Wiedersehen.

Das seine Degradierung scheinbar von langer Hand geplant ist, läßt er durchblicken und dabei läßt er auch kein gutes Haar an Andi Müller. Ohne ihn direkt zu benennen.
Ich habe kein Rückendeckung mehr, seit Assauers Rauswurf oder wie man das auch immer nennen kann, das fing schon an, da war Slomka noch Co-Trainer... ...Und dann sagte dieser Motivationstrainer in der Zeitung, das sich etwas ändern wird, da war mir klar, das ich gegen Bayern nicht spiele.
Ich hätte an dieser Stelle gerne noch mehr erfahren, vorallem, wie sich der Beginn der Degradierung geäußert hat.

Das Olli Reck bekennt, das Rost im besten Torhüteralter ist, trotzdem die Entscheidung über den Wechsel im (Trainer-)Team getroffen wurde, dazu Rost schmunzelnd:
Olli und ich kennen die Wahrheit, das reicht.

Da ist einer extremst stinkig. Er bekennt sich zum Verein, zu den Fans, das war nicht anders zu erwarten, aber er macht durch Haltung und Aussage deutlich, das eine Zusammenarbeit begrenzt ist. Nach diesem Auftritt muss ich meine Meinung revidieren, das ich für Rost eine Zukunft auf Schalke sehe. Er ist auf dem Sprung, ob nach Hamburg oder sonstwohin, man gewinnt das Gefühl, das Rost mit den Personen in leitenden Funktionen nichts mehr gemeinsam hat. Die Verbitterung ist größer, als ich es erwartet hatte.

Wenn die Verbitterung einzig die Entscheidung betreffen würde, so könnte ich ihn bestens verstehen, ich finde sie weiterhin ungerechtfertigt, auch wenn es sportlich besser läuft als vorher. Was sonst vorgefallen ist, läßt sich nach diesem Interview nicht wirklich beurteilen, Fakt scheint, da ist noch viel mehr. Womit sich Schalke 04 wieder in den ungewollten Schlagzeilen befinden dürfte.

(P.S. In Bochum sieht man es ähnlich)

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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