Freitag, 23. Dezember 2005

Subjektiver Rückblick

Aus meinem vorherigen Blog übertragen.

Da ich am Wochenende gar nix von den Bundesligaspielen gesehen habe, bei den Ergebnissen zum Glück, der Übergang zur Hinrundenbilanz gegliedert nach Gewinnern und Verlierern.

Gewinner:

Bayern München. Überraschung, Überraschung, die Bayern sind Herbstmeister. Das alleine befähigt sie nicht, zum Gewinner ausgerufen zu werden, allerdings ist die Art und Weise beeindruckend genug. Nur 2 Unentschieden (in Stuttgart und Schalke) und 1 Niederlage (in Hamburg) stehen 14 Siege und 44 Punkte gegenüber. Zwar gab es einige knappe Spiele und einige wo der Rekordmeister eigentlich nicht gewinnen durfte (z.B. in Bielefeld), aber sie haben eben gewonnen. Immer besser in seine Rolle wächst Trainer Magath hinein, der einfach eine Bieruhe ausstrahlt. Daneben im Pokal-Achtelfinale und in der CL schon frühzeitig durchgesetzt. Es müsste mit einem Wunder zugehen, wenn Bayern nicht Meister würde.

Hamburger SV. Die Sensation im oberen Drittel. Nicht, das der HSV im oberen Drittel steht, sondern die Konstanz, mit der man sich bis auf Platz 2 spielte. Ebenfalls erst eine Niederlage (gegen Wolfsburg) und vorallem eine bärenstarke Abwehr mit dem herausragenden van Buyten. Dabei fehlte sein kongenialer Partner Bouhlarouz des öfteren und die Torsteher Wächter und Kirschstein sind nicht zur Creme de la Creme der Liga zu zählen. In der Offensivbewegung glänzte zunächst van der Vaart, der dann durch Sperre und Verletzung lange ausfiel. Wer nun erwartet hätte, das Hamburg absinkt sah sich allerdings getäuscht, denn ein Spieler wie Jarolim spielt die wohl beste Saison seiner Karriere, Trochowski ersetzt van der Vaart meist gut und die Routiniers Beinlich und Barbarez erleben ihren 5. Frühling. Außerdem zauberte Thomas Doll Spieler wie Atouba und Mahdavikia für die Aussenverteidigerposition aus dem Ärmel, mit deren Stärke nicht zu rechnen war. Da lässt sich verschmerzen, das man quasi ohne Mittelstürmer spielt.

Miroslav Klose. 16 Tore nach 17 Spielen. Von denen er nur 14 mitmachte. Zugetraut hätte ich ihm so eine Hinserie nicht. Mit Abstand Stürmer Nummer 1 in Deutschland im Moment. Stark im Kopfball war er ja schon immer, dieses Jahr imponiert er aber auch noch mit technischen Fertigkeiten, Tempodribblings und Spielverständnis.

Friedhelm Funkel. Die graue Maus hat die Gurkentruppe Eintracht Frankfurt auf Hinrundenplatz 10 geführt. Mit mehr Anschluss nach oben als nach unten. Knapp nach Saisonbeginn fast entlassen wegen einer Negativserie mit nur 4 Punkten aus den ersten Spielen, behielt er und sein Vorstand Bruchhagen die Ruhe, man verwies aufs schwere Anfangsprogramm und zog sich aus eigenen Stücken aus dem Abstiegssumpf. Und das alles gelang mit zumeist attraktivem Offensivfußball, was 6 Tore gegen Köln und im Pokal gegen Schalke zeigen. Respekt.

Bert van Marwijk. Von Woche zu Woche eine jüngere Mannschaft. Kreuzbandrisse in Hülle und Fülle. Ich gebs nur ungern zu, aber dieser 9.Platz für Lüdenscheid ist ein Top Ergebnis. Und hat viel Dank im Trainer stecken. Denn der beklagt sich nie über die Situation. Gekommen mit der Hoffnung auf Europapokal macht er seit anderthalb Jahren einen beeindruckenden Krisen Job. Wenn jetzt auch noch Rosicky zur Rückserie weg ist, wird er wohl B-Jugendliche aufstellen.

Verlierer:

Die Trainer. Ob Lienen, Rangnick oder Rapolder. Alle unter diskutablen Umständen entlassen. (vor der Winterpause ...but Alive) Hinterher galt alle Sympathie dem EX-Trainer, nur genützt hat es ihm nichts. Was wieder beweist, das Geduld eine deutsche Tugend ausschließlich außerhalb eines Fußballvereins ist.

Die Macher. Ob Assauer, Kind, Strunz oder Hellmich. Sie sahen oder sehen sich als Alleinunterhalter in ihren Vereinen, doch ein Wind wie nie bließ ihnen entgegen. Und das mit Recht. In Hannover trat Herr Kind unter lautem Trara zurück, so wie der Verein seit Jahren in den Schlagzeilen stand. Selbstdarstellung war immer schon eine große Stärke des Unternehmers. Noch weniger Verstand bewies Hellmich bei der Vorführung seines Ex-Trainers Meier auf der Pressekonferenz nach dem Kopfstoss gegen Köln. Statt ihn zurückzuhalten und sich selbst mit Worten im Hintergrund zu bleiben, preschte er vor, beschimpfte ein paar Kölner und musste im Laufe der Woche zurückrudern und letzten Endes seinen Trainer gar entlassen. Ein besseres Krisenmanagement wird hier verhindert, da man keinen Mitarbeitr neben sich duldet. Schade. Was Assauer angeht hab ich wohl genug in letzter Zeit geschrieben.

Vfl Wolfsburg. Mangernewcomer Strunz beschimpft das ganze Team ob zu geringer Qualität, ein Spieler geht vorzeitig weil er keinen Bock mehr hat, ein anderer verweigert das Warmmachen, die Neuzugänge allesamt Fehleinkäufe. Das Wolfsburg nicht absteigt, hängt mit noch schlimmeren Truppen in der Liga zusammen. Übrigens glaube ich noch nicht, das Fach die Winterpause überstehen wird. Inzwischen sind beide ja auch entlassen.

1.Fc Köln und 1.Fc Kaiserslautern. Zwei Traditionsvereine auf dem Weg nach unten. Während die Kölner aber schon seit einigen Jahren zur Fahrstuhltruppe mutierten, ist Lautern bislang erst einmal abgestiegen. Dieses Jahr könnte es beide treffen. In Köln misslang das Experiment, Bielefelder Systemfußball und Poldis "Intelligenz" unter einen Hut zu bringen. Nach gutem Start folgte der Absturz bis auf Platz 16. Dazu verlorene Sympathie dank Alpay und eines Drum Sticks. Und das dicke Ende ist noch lange nicht erreicht. Der Trainer und der Manager nicht mehr da, man darf gespannt sein, wie das Kölner Idol Overath aus der Nummer rauskommt. Denn ob Rapolder die große Verantwortung an der Misere trägt, ist zweifelhaft. Seine Entlassung ist nicht auf ungeteilte Begeisterung gestossen. Und in Lautern nach gutem Start das ähnliche Problm, der Absturz gar bis auf Platz 18. Der Trainer (Henke) schon frühzeitig weg, der Stinkstiefel (Sforza) weg, ist auch Vorstand Jäggi nur auf Abruf bei den Roten Teufeln. Hier liegt der Grund einfach in einer bis auf eine Ausnahme (Altintop 13 Tore), untauglichen Mannscahft zu suchen.

Bayer Leverkusen. Mit dem Ziel Champions League in die Saison gestartet, den Trainer Augenthaler früh entlassen, nach der Hinrunde Platz 12. Dazu Ärger um Klagen gegen oder von Spieler Nowotny und Ex-Manager Calmund. Im UEFA Pokal beim europäischen Spitzenklub Sofia raus. Außerdem Gerüchte um finanzielle Probleme und Einsparungen an allen Ecken und Enden. Typischer Fall von viel zu hohen Erwartungen.

Trainersuche deluxe

Jaja, der Herr Assauer. Da wollte er doch wahrhaftig seinem Intim-Feind Daum die Hand reichen. Wenn man der BILD Zeitung Glauben schenken soll. Sogleich berichtet der türkische Vze-Präsident, für kein Geld der Welt geben wir den Daum wieder her.

Wenn das mal alles keine Nebelbomben sind. Es wurde immer gut gefahren, wenn die Diskussion in eine bestimmte Richtung gelenkt wird und dann überraschend zugeschnappt wurde. Das war bei Huub Stevens anno 1996 so, das war ansatzweise bei Frank Neubarth so. Jupp Heynckes Verpflichtung ging mit Riesen Trara daher, man weiß was man davon hatte.
Insofern glaube ich, es wird jemand aus dem Hut gezaubert, den keiner sieht im Moment. Also glaube ich, kein Stevens, kein Hiddink, kein Daum.
Irgendjemanden hat der alte Fuchs Assauer in der Hinterhand. Muss er auch fast, sonst wirkt er genauso hilflos wie bei der Heynckes Verpflichtung, bevor diese getätigt wurde, hatte es auch wochenlange Diskussionen und fast täglich Favoritenänderungen gegeben.
Zumal ein Volltreffer gelandet werden muss.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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