Turtle-Tours

Nachdem ich am Mittwoch eines der schlechtesten CL-Spiele aller Zeiten im TV sehen durfte, ging es am Samstag mal wieder in die Arena.
Da mein alter Herr noch nie selbige von innen gesehen hatte, bestellte ich eine Karte mehr. Freitag abend nach Siegen geeiert (A1 halt), um dann Samstag früh die Fahrt nach Gelsenkirchen in Angriff zu nehmen.

Als Beifahrer.

Nun muss man wissen, das mein Vater die Angewohnheit besitzt, spritsparend zu fahren. Schon immer. Dies hat zur Folge, daß die restlichen Familienmitglieder äußerst ungern längere Strecken als Beifahrer mit ihm in Angriff nehmen. Denn spritsparend heißt hier kriechen.
Es ist kein Witz, daß er vor ein paar Jahren von der Autobahnpolizei angehalten wurde, weil er zu langsam unterwegs war. Die dachten, da hätte jemand Alkohol konsumiert und würde versuchen dies durch besonders vorsichtige Fahrweise zu kaschieren.
Dem war natürlich nicht so, es ging um Sprit.

Sparen heißt, abschüssig wird entkuppelt, spätestens bei 50 km/h kommt der fünfte Gang ins Spiel, heute hat er einen weiteren zur Verfügung, sodaß 50 km/h=6.Gang bedeutet, an Ampeln oder Bahnschranken wird die Karre ausgemacht und und und.
Auf diese Art kommt man dann auf einen Verbrauch von 5,1 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Früher, mit dem alten Diesel, da waren das auch mal niedrige 4,..-Zahen.
Um die Relation herzustellen, mein Vater brauchte sein Auto täglich zur Arbeit, wir reden hier also über mehrere Zehntausend Kilometer im Jahr.

Lange war ich nicht mehr mitgefahren, aber als zwischen Freudenberg und Olpe (nach ungefähr 25 Kilometern) ein vollbesetzter Reisebus mit der passenden Aufschrift "Turtle-Tours" elegant an uns vorbei kurvte, da wusste ich, warum.
Seit neuestem verfügt er über einen Tempomaten, dieser wurde zielsicher auf 90 eingestellt. Und natürlich für Hin- und Rückfahrt nicht mehr verändert.
Ich verlange ja gar nicht, das gerast wird. Aber ein wenig zügiger könnte es schon sein.

Irgendwann sind wir aber doch in der Arena angekommen.

Das Spiel ist kurz beschrieben.
In der ersten Halbzeit fand ich Schalke gar nicht mal sooo schlecht. Man hatte einige Torschancen und ein paar gelungene Spielzüge. Die Abwehr stand überaus sicher, nur der übliche Mangel der Chancenverwertung bleibt als richtiger Kritikpunkt.
Bis zur Halbzeit wohlgemerkt.

Danach war von Schalke nichts mehr zu sehen, ein Gurkenkick vom Allerfeinsten. Bochum schoss zweimal aufs Tor, hatte dabei einmal Pech mit einem Pfostenschuss, aber alles in allem kam da auch nix. Schalke spielte überheblich, fahrig, unkonzentriert.
Müdigkeit wird angeführt, ich verstehe so eine Rederei immer nicht. Von Valencia nach Münster ist im Flieger keine Weltreise, maximal Donnerstag morgen wird man wieder in der eigenen Koje gewesen sein. Und es ist ja nicht so, als müssten die Herren Fußballer etwas anderes außer Kicken erledigen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, zwei Spiele in drei Tagen sind nichts belastendes, sondern bringen mehr Spaß, als eine Trainingseinheit.

All denjenigen, die die Sportschau gesehen haben sei noch gesagt, daß da aus Mist ein Spiel auf höchstem Niveau gemacht wurde. (Torsten vergibt dafür den Oscar)

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Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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