Schalke-Bayern: Die Vorschau

Es gibt zwei Partien, auf die freut man sich in der Arena immer besonders. Das ist zunächst das Spiel gegen eine Mannschaft aus Lüdenscheid und das ist das Spiel gegen den amtierenden Rekordmeister von der Säbener Straße. Aber wir freuen uns nicht auf Bayern weil die Rekordmeister und Vorzeigeverein sind, nein, die kommen in die Arena und werden zu Fallobst. Letztes Jahr holte Bayern den ersten Punkt im neuen Fußballtempel, der letzte Auswärtssieg datiert gar aus dem Oktober 1998. Das sind fast schon Stuttgarter Verhältnisse.

Mit einem Sieg soll auch das Gespenst des Trainerwechsels, das mal wieder von den Herren Wenzel und Weber, sowie vom Kicker angeschoben wird wenigstens mal für eine Woche ruhen. Wie es von Dülp in den Kommentaren treffend geschrieben wurde, ist Slomka im Prinzip die ärmste Sau. Wie schon seine Vorgänger Rangnick, Neubarth und mit Abstrichen Heynckes bekommt er nicht die Zeit, mit seinem Personal, mit seinen Ideen längerfristig zu arbeiten. Gerade das Blatt mit den vier Buchstaben arbeitet spätestens seit der Assauer Demission mit Hochdruck an Veränderungen im Schalker Lager. Und bemerkt dabei nicht, das ihr Geschreibsel nur noch kontraproduktiver Müll ist. Sollte man von einem Schalke-Fan, als der sich der grauhaarige Benno im Doppelpass immer hinstellt, nicht erwarten.

Zum Personal: Fehlen wird aus Schalker Sicht wahrscheinlich Lincoln, der zwar schon wieder mit dem Ball arbeitet (nach Muskelfaserriß), eventuell auch Krstaljic und sicher Ernst. Gespannt darf man sein, ob Kuranyi wieder im Sturm stehen wird, ich tippe auf ja, und zwar in einem Dreiersturm mit Lövenkrands und Halil Altintop. Vielleicht darf ja dann Özil hinter den Spitzen mal von Beginn an ran.

Der Gegner: Bayern hat für viele überraschend nach den bisherigen CL-Auftritten die Auswärtsspiele verloren. In Bremen kann man als Spitzenteam auch durchaus einen auf den Hut bekommen, das in Bielefeld und Wolfsburg verloren wurde, stört das bayrische Selbstverständnis gewaltig. Aber ich glaube, das es sich um die schwächste Bayern-Mannschaft seit Jahren handelt und man durchaus nicht in der Lage sein wird in der Liga mit 3,4, vielleicht 5 Niederlagen über die Saison zu kommen. Defensiv sind sie bombig besetzt, im Moment spielt Demichelis wieder gut, van Buyten ist eine Bank und Kahn hat alte Stärke gezeigt. Aber was die Kreativität und das Spiel nach vorne angeht, bekommen sie das Ballack-Syndrom deutlich zu spüren. Sagnol flankt weiter aus dem Halbfeld hoch in den Strafraum, eine Aktion die in den letzten Jahren den FC Bayern ausgemacht hat. Doch der Verwerter ist weg. Wenn dann schon ein Mann wie RSC oder gar Makaay hinter den Spitzen aufgeboten wird, sieht man wo es hapert. Wobei der Holländer noch der beste der vier Stürmer ist. Einzig Schweinsteiger ist in der Lage wirklich kontrolliert einen überraschenden Ball zu spielen, van Bommel muss sich erst einfinden und ist eh eher ein Zerstörer im defensiven Mittelfeld. So erklärt sich auch ein wenig das bisherige CL-Abschneiden. Gegen Moskau eine grottenschlechte erste Halbzeit, mit dem 1:0 Platz zum Kontern bekommen, in Mailand den Laden hinten dicht und kontern, in Lissabon haben sie viel Glück gehabt und Schweinsteiger durfte gegen Ricardo aufs Tor schiessen, zuhause haben sie wieder rumgegurkt. In der Liga aber können sie nicht nur auf Konter spielen, so passieren dann Niederlagen wie in Bielefeld.

Noch ein Wort zur Aktion 19:04.
Ich bin der Meinung, das die Aktion völlig bescheuert ist. Gerade gegen Bayern oder eigentlich immer ist es doch besser, die Arena zu einem Hexenkessel zu machen, als zwanzig Minuten die Schnauze zu halten. Dafür gehe ich nicht ins Stadion, dafür bin ich nicht Fan. Wenn die Mannschaft nicht das bietet was ich erwarte, bzw nicht kämpft, kann ich meinem Unmut immer noch freien Lauf lassen, aber von vorneherein für miese Stimmung zu sorgen ist doch Kacke.

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Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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