WM Tagebuch

Sonntag, 9. Juli 2006

Tag 31 Das Finale und die Rückschau

Mein WM-Tagebuch erlebt heute seinen letzten Tag.
Daher Zeit, erst das Finale und dann die gesamte WM ein wenig am inneren Auge vorbeilaufen zu lassen.

Sonntag, 09.07.2006

In Berlin das Endspiel: Italien-Frankreich 6:4 n.E. (1:1)
Frankreich wie immer im 4-2-3-1, Italien im 4-4-1-1, also keine Änderungen.
Bereits nach 6 Minuten die Führung für Frankreich durch einen Elfmeter von Zidane, der an der Unterkante der Latte einschlägt und hinter die Torlinie prallt. Fragwürdig die Entstehung, Malouda dringt in den Strafraum ein, Materazzi geht vielleicht ungeschickt aussehend an den Mann, berührt ihn aber für meine Begriffe nicht. Scheinbar stehe ich mit dieser Meinung aber alleine da. Sowohl der Schiedsrichter als auch die Herren Reif und Beckmann sind pro Strafstoss.
Das ist wohl Fußball und ausgleichende Gerechtigkeit. In der 19. Minute steigt ausgerechnet Materazzi nach Pirlo Ecke am höchsten und wuchtet den Ball zum Ausgleich ins Netz.
Nach Zeiten des sich abtastens nach dem Ausgleich wieder eine italienische Ecke, diesmal Toni per Kopf an die Latte. (35.Minute)
Inzwischen hat Italien mehr und mehr Kontrolle über das Spiel gewonnen, Zidane gelingt es nicht das Heft in die Hand zu nehmen. Schwachstelle ist bei Frankreich die linke Seite mit Abidal, der von Camoranesi und Zambrotta immer wieder attackiert wird. Dabei bekommt er von Malouda zuwenig Hilfe. (39.Minute)
Halbeitstand 1:1, Italien nach dem Schock zum Auftakt besser, den Franzosen fällt nicht viel ein, was auch an der wahnsinnigen taktischen Disziplin der Italiener liegt. Allerdings kommen auch sie nicht zu vielen Chancen, die Franzosen stehen im Spiel auch ganz gut (ausgenommen die linke Seite).
Großchance für Frankreich, Henry tankt sich per Einzelaktion auf der halbrechten Seite durch drei Mann durch, legt aber in die Mitte ab, statt den Torabschluß zu suchen. Leider war in der Mitte aber nur ein Italiener. (49.Minute)
Beste Phase im Spiel bislang und speziell für Frankreich. Denen wird ein Elfmeter verweigert, obwohl Malouda diesmal wirklich regelwidrig von Zambrotta gestoppt wird. (54.Minute)
Viera muss verletzt raus, Diarra von AC Lens wird ihn ersetzen. (56.Minute)
Italien spielt sehr viel zurückgezogener als vor der Pause, ähnlich wie gegen die deutsche Elf. Nun auch die ersten beiden Wechsel bei Italien. Es wird zunächst der zweite Stürmer in Iaquinta für Perrotta gebracht, außerdem geht Totti, dafür de Rossi rein. Ein Tor von Luca Toni wird wegen Abseitsposition nicht gegeben, auf der Gegenseite prüft Henry Buffon. (62.Minute)
Die Italiener haben mit ihren Wechseln wieder ein bißchen den Wind aus Frankreichs Segeln und damit aus dem Spiel genommen. Ist zwar eigenartig, sollte doch ein zweiter Stürmer für mehr Offensivdrang stehen, passiert aber gerade das Gegenteil. (72.Minute)
Letzter Wechsel bei Italien. Weitere Offensivverstärkung, für Camoranesi kommt del Piero. (85.Minute)
Endstand nach regulärer Spielzeit 1:1. Die Franzosen hatten definitiv weniger Lust in die Verlängerung zugehen, sie investierten deutlich mehr. Besonders Ribery und Henry taten sich hervor. Bei den Italienern muss ich zugeben, das Gattusso Zidane mit fairen Mitteln weitesgehend im Griff hatte.
Großchance für Ribery, der sich im Doppelpass durchsetzt, den Schuss aber knapp neben das Tor setzt. Sowieso ein unglaubliches Laufpensum des kleinen Franzosen. Dem muss er auch Tribut zollen und Trezeguet kommt. (99.Minute)
Kopfball durch Zidane, frei von 9 Metern, stark gehalten durch Buffon. (103.Minute)
Letzte Auswechselung bei Frankreich, der völlig platte Henry geht raus und Wiltord kommt. So ganz versteh ich das nicht, wäre Henry doch fürs Elfmeterschiessen gesetzt gewesen. (108.Minute)
Zidane lässt sich zu einer derben Kopfnuss in die Brust gegen Materazzi hinreißen. Scheiss Aktion. Es gibt völlig zurecht die Rote Karte. Dummer Abgang eines Großen, der wiederholt seine Nerven nicht im Griff hat. (110.Minute)
Anders asl noch gegen Deutschland wollen die Italiener offensichtlich ins Elfmeterschiessen. Nach vorne wird seit geraumer Zeit nichts gemacht, auch die Rote Karte macht sie nicht offensiver. (116.Minute)
Es kommt wie es kommen musste. Elfmeterschiessen. Frankreich war über lange Strecken nach der Pause die bessere Mannschaft, Italien hat mich nicht so überzeugt wie noch gegen Deutschland. Ein Finale, das von der Spannung lebte, manchmal sogar auf einem guten Niveau war, insgesamt aber doch die Spiele der K.O.-Runde widerspiegelte. Starke Defensiven, weitesgehend ausgeschaltete Sturmreihen. So gewinnt also die glücklichere Mannschaft. Ist es eigentlich Zufall, das Italien an den beiden einzigen Elfmeterschiessen in WM-Endspielen beteiligt war.
Das Elfmeterschiessen:
1:0 Andrea Pirlo
1:1 Sylvain Wiltord
2:1 Marco Materazzi
David Trezeguet an die Unterkante der Latte.
3:1 Daniele de Rossi
3:2 Eric Abidal
4:2 Allessandro del Piero
4:3 Willy Sagnol
5:3 Fabio Grosso
Damit ist Italien zum vierten Mal Weltmeister.

Zunächst, der Fußball der WM:
Den Gastgeber, also uns, habe ich ja schon in einer mehr oder weniger Einzelkritik begleitet. Gestern im kleinen Finale haben sie noch einmal bewiesen, das sie übers Turnier gesehen die offensivste Mannschaft gewesen sind.
Ansonsten war ein Trend vorherrschend, der schon einige Spiele der Champions League auf ein komisches Niveau gehoben hat. Ich nenne es mal die Fc Chelsea-Mourinho-Taktik.
Eine massive Abwehr mit zumeist zwei defensiven Mittelfeldspielern davor, eine Dreierreihe, die nominell zwar offensiv ausgerichtet aufläuft und ein mickriger Stürmer. Die offensive Dreierkette zieht sich bis auf den Mittelmann bei Ballverlust auf eine Linie mit den beiden Sechsern zurück, der Mittelmann und der Stürmer beginnen erst auf Höhe der Mittellinie mit der Bekämpfung des Gegners. So ist der englische Meister der letzten beiden Jahre gekürt worden.
Für Taktikfüchse schön anzuschauen, wie verzweifelt man auf Fehler warten muss und wie schön diszipliniert verteidigt wird. Sogar der Erfolg gibt Recht. Die Finalteilnehmer sowie Portugal, also 3 der 4 Halbfinalisten spielten mit diesem System.
Für den Otto-Normal-Zuschauer eine äußerst schwer zu verdauende Pille. Denn in der Regel wird sich auf hohem taktischen und spielerisch mäßigem Niveau neutralisiert. Der Stürmer hing in der Luft und im Mittelfeld war eine ungeheuere Enge.
Fazit also, das die WM spielerisch eher enttäuschend war, dem internationalen Trend folgend.

Die Mannschaften der WM:
Als größte Überraschung an dieser Stelle müsste die deutsche Mannschaft stehen, wäre da nicht die Wiederauferstehung des Zinedine Zidane vonstatten gegangen. Vor der WM zerfleischte sich dieses Team, Coupet büxte aus dem Trainingslager aus, Trainer Domenech und die Medienlandschaft Frankreichs kamen gar nicht miteinander klar, aus der Mannschaft selbst kam Kritik. In der Vorrunde würgten sich die Franzosen durch eine nicht gerade überragende Gruppe als Tabellenzweiter durch und dann kam der Altmeister. Im Verbund mit Patrick Viera zog er die Mannschaft durch das Turnier bis nach Berlin.

Überrascht hat mich auch der Punktgewinn Trinidad und Tobagos gegen Schweden. Zwar ermauert und mehr mit Glück als Verstand, aber solche kleinen Clous sind das Salz in der WM-Suppe.
Keine große Sensation konnten die afrikanischen Mannschaften diesmal vollbringen. Die beste, nämlich die Elfenbeinküste scheiterte in der Hammergruppe, Ghana kam zwar bis ins Achtelfinale, war aber dermaßen naiv gegen Brasilien, na ja ich glaube das wird sich die nächsten 20 Jahre nicht ändern und ein WM-Titel Utopie bleiben für lange Zeit.
Die Schweiz hat mich zwar nicht wirklich überrascht, wird aber mit dieser noch jungen Elf in zwei Jahren eine gute Rolle bei der EM im eigenen Land spielen. Da wächst ein Mitfavorit heran.

Enttäuschend natürlich die Brasilianer, der Fußball wurde schon oft thematisiert, die Engländer hatten spielerisch erschreckend wenig drauf, dazu Pech mit der Owen-Verletzung.
Aber noch erstaunlich schlechter das Auftreten der tschechischen Mannschaft. Bei der Euro 2004 noch als bestes Team abgefeiert, mit begeisterndem Fußball, konnten sie nur im Eröffnungsspiel überzeugen. Das Alter lass ich nicht gelten, siehe Frankreich, die Koller Verletzung könnte als Erklärung herhalten, aber erinnert sich noch jemand ans letzte Gruppenspiel in Portugal? Da hat sogar Tschechiens B-Elf uns an die Wand gezaubert.
Schlimm auch der Niedergang unserer Nachbarn aus Holland. Erfolgreich waren sie selten bis nie, aber sie spielten wenigstens schönen Fußball. Diesmal klappte selbst das nicht.

Die Spieler der WM:
Offensivspieler herauszuheben fällt mangels Masse nicht schwer.
Zinedine Zidane und Torschützenkönig Miroslav Klose waren die besten ihres Fachs. Der eine, weil er eine Leichtigkeit und eine Balance im Körper besitzt, die ich so noch nicht gesehen habe. Eine Einheit in der Bewegung und Ballmitnahme, ein letzter großer Auftritt eines Genies am Ball. Der andere, weil er rackerte, vorbereitete und vollendete. Besser als alla anderen.
In der Defensive fällt mir natürlich auch zunächst Fabio Cannavaro ein, der das defensive Konstrukt der Italiener noch um einen Kopf überragt. Dazu Per Mertesacker, der einfach eine Routine und Sicherheit ausstrahlt, fast immer richtig steht, dadurch wenig Foulspielen muss und im Kopfball durch seine Größe eh bevorteilt ist.
Auch Patrick Viera war nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Garant für die französische Defensivqualität und konnte sich mehrfach gefährlich nach vorne einschalten.
Meine Top-11 ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind
Gianluigi Buffon - Gianluca Zambrotta - Cannavaro - Mertesacker - Phillip Lahm - Viera - Maxi Rodriguez - Joe Cole - Zidane - Klose -Thierry Henry.

Die Trainer der WM:
Jürgen Klinsmann hatte ich schon, vom Italiener Lippi durfte man taktisches Geschick erwarten, aber seine Einwechselung von gleich drei Stürmern für die Verlängerung im Halbfinale war für mich der Gewinn des Spiels und eine Meisterleistung.
Ebenfalls ziemlich gut muss Guus Hiddink sein. 2002 mit Südkorea im Halbfinale, diesmal mit den limitierten Australiern im Achtelfinale und dort durch einen Elfmeter erst in der 93.Minute verloren. Hut ab.
Negativ aufgefallen sind mir Marco van Basten und Jose Pekerman, die durch schlechte Wechsel mit fürs Ausscheiden ihrer Teams sorgten.
Kleiner Held ist aber wohl Otto Pfister. Zurückgetreten, wiedergekommen, Scheiss-Hemden, viel Schwitzen und einen ausgesprochenen Witz in der Stimme. Sehr geil dieser Mann, warum hat der eigentlich nie in Deutschland trainiert?

Die Schiedsrichter der WM:
Graham Poll der Knaller mit seiner drei Gelbe-Karten Nummer für Simunic, Ivanov aus Russland mit seiner Rot/Gelb-Rot Flut bei Holland-Portugal waren die offensichtlichsten Aussetzer. Aber wie ich schon am Anfang der WM schrieb, es sollten endlich Profi-Schiedsrichter her, die einheitlich pfeifen und möglichst in der WM-losen Zeit in den diversen Top-Ligen Europas zum Einsatz kommen. Quasi im Rotationssystem. Dies würde die Fehlerzahl mit Sicherheit einschränken und vorallem die Schiedsrichter an die Spieler gewöhnen und umgekehrt.
Einen Unsinn finde ich, das jeder die Einführung dieser Headsets befürwortet. Wofür sind denn die Teile gedacht? Doch wohl, um die Kommunikation zu verbessern. Welche denn? Zur Aussenlinie blicken muss man eh, bei einer Abseitsstellung oder dem Wedeln mit der Fahne aus anderen Gründen. Tätlickeiten werden weiter Vis-a-Vis besprochen. Ob die Mauer jetzt zwei Meter weiter nach hinten oder der Ball einen Meter nach vorne muss beim Freistoß hat primär nicht der Linesmen zu entscheiden, also wofür?

Die Menschen der WM:
Kann mal wohl ohne Überheblickeit sagen: Wir alle haben die WM zu einem Spektakel gemacht, obwohl der sportliche Aspekt nicht immer stimmte. Und das Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" ist das Treffenste der letzten Jahrzehnte. (Jaja, wir sind auch noch Papst und Deutschland snd wir sowieso)
Public Viewing, Fanfeste, der Empfang der Mannschaft am Brandenburger Tor vor mehr als 1 (!)Millionen Menschen, die Stimmungen in den WM-Städten (habe zwei erlebt, Hamburg und Köln), die Stimmungen auf den Straßen während der deutschen Spiele, die vielen Fähnchen an Häusern und Autos, fast 90% Einschaltquote im Halbfinale (was hat der Rest eigentlich geschaut?), keine ausländerfeindlichen Spinnereien, Party pur auch ohne heimische Beteiligung, einfach eine richtig geile Geschichte. Da muss man schon den ein oder anderen Krampf der Tränendrüse unterdrücken.
Wenn jetzt noch die FIFA in der Lage wäre, Eintrittskarten nicht an Schlippsträger zum Sehen und Gesehen werden, sprich an ihre Sponsoren zu verteilen, sondern den wahren Fan, der Emotion, Freude am Fußball und Unterstütung verspricht, dann wären die Spiele noch Stimmungsvoller.

Das Fernsehen der WM:
Zur Auswahl standen Premiere, ARD, ZDF und RTL.
RTL habe ich mir Vornherein geschenkt, ist mir zuviel Werbung und zuviel Boulevardjournalismus auf diesem Kanal. Und Allzweckwaffe Günther Jauch habe ich über.

Die ARD wartete mit dem üblichen Duo Netzer/ Delling auf, hatte Monika Lierhaus für die Interviews der wichtigen Sorte und eine Reihe von Kommentatoren. Netzer und Delling wie gewohnt und mitunter auch wirklich charmantes Anpflaumen und Veräppeln. Die Analysen von Netzer wirken mir nicht immer gut informiert. Monika Lierhaus hab ich fast nicht mitbekommen, wird wahrscheinlich wie immer Reden ohne Fehler gewesen sein und Fragen, deren Antwort ich auch geben kann.
Die Kommentatoren haben mich immer zu den Deutschland Spielen begleitet, da traditionell öffentlich-rechtliche Schauen. Steffen Simon und Reinhold Beckmann nerven mich immer extremst. Alles ist toll und dann doch wieder alles ganz schlecht, die Information ist gleich null und oftmals wird am Spiel vorbeigesabbelt. Wobei ich zugeben muss, das der Talkmensch im Viertelfinale erträglicher war als sonst. Gottlob habe ich keine Meinung zu, der Mann ist mir weder positiv noch negativ aufgefallen.

Das ZDF hatte die beste Idee mit der Verpflichtung des Duos Klopp/Meier. Da machte es nicht mal was aus, das Johannes Baptist Kerner ebenfalls mit im Bild war. Durchweg gute Laune, fundierte Analysen auch zu den Schiedsrichtern, Emotion pur (man erinnere an Meier nach dem Ausscheiden der Schweiz), das war wirklich Klasse.
Die Kommentatoren Wolff-Dieter Poschmann (nicht umsonst Leichtathlet) und vorallem die Hohlbirne Thomas Wark sind unter aller Kanone, Bela Rethy dagegen mit das Beste, was wir haben. Bei ihm stimmt die Information, er lässt sich durch Zeitlupen eines besseren belehren und auch die Emotion stimmt fast immer.

Premiere ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen die Experten Otto Rehhagel und Ottmar Hitzfeld, auf der anderen Stefan Effenberg und Christoph Daum.
Daum glänzt einfach durch fundiertes Wissen, erklärte die Taktik, redete nicht immer nach dem Mund des Fragestellers. Effe ist nicht der cleverste, aber grundehrlich. Das passt. Wenn das Spiel Scheisse war, wars Scheisse und nicht nicht so gut.
Hitzfeld dagegen ist ein Diplomat vor dem Herren, aber strunzlangweilig und wenig informativ, weil eben so diplomatisch. Rehhagel bringt wie immer seine alten Sprüche, die kann ich einfach nicht mehr hören.
Als Moderatoren Sebatian Hellmann, der sich in seiner immer freundlichen, meist aalglatten Art bei mir inzwischen verbraucht hat, Jan Henkel, der im Verbund mit Effe und Didi Hamann bei England-Spielen ein gutes Trio abgab und Dauergrinser Patrick Wasserziehr (ohne Worte).
Dann hatten sie noch irgendwo in Berlin einen Österreicher sitzen, dessen Namen ich bis zum Ende nicht wußte, der schon ab mittags Interviews mit diversen Gästen führte, hab ich mir aber selten angeschaut und daher nichts abschließendes, nach den Spielen hatten sie einen täglichen WM-Talk mit Jessica Kastrop. Bitte schaltet diese Frau schnell ab, keine Ahnung vom Fußball, keine Ahnung von Gesprächsführung, kein Aufnehmen neuer Thesen in ihre Interviews, kurz, das war ganz ganz grausam.
Die Kommentatoern sind auch so ein Mittelding. Marcel Reif kann gut sein, kann sich aber auch ins Spiel verbeißen und es dadurch schlechter machen als es ist. Kai Dittmann, Markus Lindemann und Wolff Fuß sowie Michael Stach höre ich gerne.
Fritz von T&T wird immer schlimmer in seinem mytisch, kryptischen vor sich hin Geseiere, der hört sich so gerne gestelzt reden, am Ende weiß er nie was rauskommen sollte.
P.S. 19.23 Uhr: Ich hatte doch glatt Boris Becker als Field Reporter bei Premiere vergessen. Qualität? Nun, ich hoffe er lernt eine Frau kennen und wandert mit ihr den Rest seines Lebens durch die sibirische Steppe. Würde Zuschauern und Interviewten gefallen.

Gewinner für mich das ZDF im Studio und Premiere im Stadion.

Mittwoch, 5. Juli 2006

Tag 27

Die Standard-Einleitung,
hier mein persönliches WM-Tagebuch, die Spiele die ich gesehen habe, lasse ich Revue passieren. Live-Blogging z.B. bei dogfood. Die anderen Tage finden sich unter "WM Tagebuch" auf der linken Seite oder beim Runterscrollen.

Mittwoch, 05.07.2006

Halbfinale 2 in München
Frankreich-Portugal 1:0 (1:0)
Frankreich wie immer im 4-2-3-1, ebenso wie Portugal, bei denen Deco und Costinha zurückkehren. Die Franzosen in gleicher Formation wie im Viertelfinale gegen Brasilien.
Die Höhepunkte jagten sich. Ich gehe sie mal chronologisch durch.
53.Minute, Noah Gabriel Becker aus Deutschland schläft fast in den Armen seines Vaters ein. Der Geräuschkulisse nach zu urteilen, ist der Schlaf bei vielen anderen schon eingetreten.
65.Minute, Trainer Scolari aus Portugal wechselt für Mittelstürmer (gleichzeitig einzige Spitze) Pauleta den linken Offensivspieler Simao (Mittelfeld) ein.
71.Minute, Rechtsverteidiger Paulo Feirrera aus Portugal passt zu seinem Torhüter zurück. Von der Mittellinie.
75.Minute der eingewechselte Helder Postiga aus Portugal fällt absichtlich unglücklich im 16er anstatt den Ball anzunehmen, sich zu drehen und aufs Tor zu schießen.
77.Minute Fabien Barthez aus Frankreich baggert einen harmlosen Freistoß zurück ins Spiel, Figo köpft aus drei Metern drei Meter drüber.
79.Minute, Christiano Ronaldo aus Portugal fällt absichtlich unglücklich im gegnerischen Strafraum um.
83.Minute, nach unzähligen Wechseln holt sich Ricardo Carvalho aus Portugal die Gelbe Karte ab und ist damit fürs unsinnige Finale gesperrt.
85.Minute, nach unzähligen Wechseln holt sich Luis Saha aus Frankreich die Gelbe Karte ab und ist damit fürs richtige Finale gesperrt.
Komm hört auf.
Deco schlecht, Figo nicht zu sehen, einzig Ronaldo als er noch links spielen durfte, versuchte es wenigstens.
In der ersten Viertelstunde sah alles nach einem hochklassigen, offensiven Schlagabtausch von beiden Seiten aus. Dann eine Auszeit und nach 33 Minuten das 1:0. Der einzige Faller im Strafraum, der vom Gegner beeinflußt wurde, kein geringerer als Zinedine Zidane himself verwandelte.
Danach hätte man sich getrost ins Bett legen können, die paar Konter der tief stehenden Franzosen machten den Braten auch nicht fett. Die schossen in der 50.(!!!!!) Minute letztmalig aufs Tor.
Im Finale fällt entweder ein frühes Tor oder es wird sehr zäh und anstrengend.
Sonntag abend in Berlin, Italien gegen Frankreich.

Dienstag, 4. Juli 2006

Tag 26

Die Standard-Einleitung,
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Dienstag, 04.07.2006

Halbfinale 1 in Dortmund
Deutschland-Italien 0:2 n.V. (0:0)
WIR im 4-4-2, genau so, wie von mir gefordert. Mit Kehl und Borowski anstelle Schweinsteigers und natürlich Frings. Italien im 4-4-1-1, Totti hinter der einzigen Spitze Toni, mein Freund Gattusso ist leider nicht verletzt oder in Haft, sondern dabei.
Na ja, man muss ehrlich sein, das war ein verdienter Sieg für Italien. Allein in der Verlängerung hätten sie schon vor der 118.Minute ein Tor machen müssen. Das es dann gleich zwei wurden, nun gut, ist auch egal.
Klar ist das jetzt enttäuschend, aber erstens Italien war die bessere Mannschaft und zweitens haben die Deutschen trotzdem ein sensationelles Turnier gespielt.
Mehr fällt mir heute abend nicht ein.

Montag, 3. Juli 2006

Wer ersetzen Frings?

Zunächst, dieses Urteil ist meiner Meinung nach Wischiwaschi.
Denn in der Urteilsbegründung, bei Spiegel Online nachzulesen, redet man von einer Tätlichkeit.
Die Streitfrage ist, ist es wirklich eine Tätlichkeit? Also ein zielgerichteter, absichtlicher Schlag ans Kinn von Julio Cruz? Ich meine ja!
Dann müsste man aber den Spieler Frings zwingend länger aus dem Verkehr ziehen, als nur für ein Spiel und ein weiteres auf Bewährung.
Daneben gilt zu beachten, das der Schiedsrichter direkte Sicht auf die Szene hatte und man somit von einer Tatsachenentscheidung ausgehen sollte, was eine Sperre als falsch hinstellt.

Sei es wie es sei, für uns ergibt sich jetzt ein Problem für das Halbfinale.
Denn Frings war der defensive Motor der Mannschaft, gerade gegen Argentinien. Also, wie ihn ersetzen?
Denkbar wäre das energischere Zurückziehen von Ballack auf die Position Frings und die Hereinnahme Borowskis auf die Ballack Position wovon auch auszugehen ist. Mit seinem Einsatz hätte ich aber sowieso gerechnet und zwar für Schweinsteiger.
Dabei bleibe ich auch und favorisiere daher eine zweite Lösung.
Der Spielertyp Frings ist im Kader nur eins zu eins durch Sebastian Kehl zu ersetzen. Der ist deutlich defensiver als Borowski und deutlich nickeliger, aggressiver. Außerdem in der Bewachung eines Spielers wie Totti wesentlich erprobter, da er im Verein ausschließlich die 6 bekleidet, Borowski tut dies nicht.

Mein Mittelfeld würde lauten von links nach rechts:
Borowski, Ballack, Kehl, Schneider.

Samstag, 1. Juli 2006

Tag 23

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Samstag, 01.07.2006

Viertelfinal-Spiel 1: England-Portugal 1:3 n.E. (0:0)
Die Engländer im 4-1-4-1, Neville wieder zurück als rechter Verteidiger, Hargreaves vor die Abwehr, Portugal im 4-2-3-1, Deco und Costinha wurden durch Tiago und Petit ersetzt, Figo nicht (!) in der Deco Rolle.
Die Engländer sollten einen Antrag stellen, wieder aus der FIFA auszutreten. Dann müssten sie nie wieder ein Elfmeterschiessen bestreiten. Ein Tor nur durch Hargreaves, selbst da war Keeper Ricardo noch dran. Die anderen drei hat er allesamt gehalten Allerdings haben die Führungsgiganten Lampard und Gerrard aber auch grottenschlecht geschossen. Dabei haben die Portugiesen die Tür aufgemacht. Ein Elfer an den Aussenpfosten, einer ganz neben das Tor.
Bitter auch, das die Engländer 60 Minuten in Unterzahl spielen mussten. Rooneys Rote Karte nach einem Tritt/unglücklichem Aufkommen in die Weichteile eines Portugiesen ist diskussionswürdig. Ich bin der Meinung, das es keine war. In einem Zweikampf, auch noch gleich gegen zwei Gegenspieler kann man nicht kontrollieren wo man hintritt. Schon gar nicht mit dem Rücken zum Portugiesen wie bei Rooney der Fall. Anders sehen dies die Herren Klopp und Meier beim ZDF. Sie gehen von einem bewussten Tritt aus, der zufällig im Gemächt landete.
Ansonsten war es ein kampfbetontes Spiel, das immer wieder Vorteile für beide Mannschaften sah. Auch die Torchancen waren ungefähr gleich verteilt.
Am Ende hat also der Glücklichere gewonnen.

Viertelfinal-Spiel 2: Brasilien-Frankreich 0:1 (0:0)
Brasilien in einem ganz komischen System, ich nenne es mal 4-2-2-1-1. Juninho und Kaka spielten hinter Ronaldinho, aber vor Gilberto Silva und Ze Roberto, ganz vorne alleine Ronaldo. Frankreich im 4-2-3-1, keine Veränderung gegenüber dem Achtelfinale.
Gut, das sie weg sind. Die Brasilianer überboten sich bis zum Führungstor durch Henry an Lahmarschigkeit, an Ideenlosigkeit, an Überheblichkeit. Eine Viertelstunde vor Schluß hatte dann auch Trainer Parreira seinen großen Auftritt und brachte zur Absicherung des 0:1 Rechtsverteidiger Cicinho für Cafu. Kurz danach aber doch noch Robinho, aber für Kaka. Ich hätte Ze Roberto oder Gilberto Silva geopfert, spielten sie doch defensiv.
Den Schalter umlegen konnten sie aber nicht mehr.

Frankreich stand sicher, wurde aber auch gar nicht gefordert. Nach vorne brillierten sie nicht unbedingt, hatten aber in Zidane einen gut aufgelegten Spielgestalter und kamen des öfteren zu Torchancen. Nach der Führung konterten sie über Malouda, Ribery und Henry immer wieder gefährlich.
Frankreichs Mission geht als weiter, Zidane hört erst am Wochenende auf mit seiner Karriere. Diesen Franzosen ist noch einiges zuzutrauen.

Mittwoch spielt dann in München Frankreich gegen Portugal.

Freitag, 30. Juni 2006

Tag 22

Die Standard-Einleitung,
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Freitag, 30.06.2006

Viertelfinal-Spiel 1: Deutschland-Argentinien 5:3 n.E. (1:1, 0:0)
WIR wie immer bei dieser WM im 4-4-2, keine Änderungen, bei Argentinien ein 3-5-2 (das Sorin-Ding), Tevez statt Saviola.
Was ein Nervenkrimi. Emotion pur, meine Stimme ist weg und mein Kopf tut weh.
Das Spiel lebte von der Spannung und dem taktischen Geschick. Besonders die Argentinier haben mich 60 Minuten lang wieder beeindruckt. Immer 10 Mann hinter dem Ball bei deutschem Ballbesitz, immer doppeln um den Ball zu erobern. Dazu ein Kurzpassspiel über hunderte Stationen. Negativ, das man nicht wirklich zu Torchancen kam. Das wiederum ein Verdienst der deutschen Mannschaft. Sie standen für meine Begriffe zwar zu tief, speziell das Mittelfeld nahm die Gauchos zu spät auf, aber sie ließen eben nichts zu. Besonders hervorheben in der Abwehrarbeit will ich Friedrich, der mit laufender Spielzeit Tevez immer besser in den Griff bekam. Auch die Innenverteidiger haben Crespo zur Bedeutungslosigkeit verurteilt. Das nach einer Standard trotzdem das 0:1 fiel, lag an Kloses falschem Stellungsspiel gegen Ayala. Auch Frings fand ich als Arbeiter Klasse gegen Riquelme, Ballack ging etwas unter, ebenso Lahm hatte nicht seinen besten Tag.
Nach dem Tor haben die Argentinier etwas gemacht, was sie und die Italiener im Speziellen immer wieder machen. Und was ich nicht verstehe. Sie wollten das Ergebnis über die Zeit bringen. Einerseits überließen sie den Deutschen das Mittelfeld, andererseits machte (Ex-)Trainer Pekerman einen ganz fatalen Fehler. Er wechselte zunächst Riquelme gegen Cambiasso aus und stärkte damit zwar die Defensive, aber hatte keinen Spielgestalter mehr. Und das er danach auch noch Crespo auswechselte, okay, aber warum er nicht Messi oder Saviola als Konterstürmer sondern den hüftsteifen Julio Cruz brachte, versteh der Himmel.
Es kam wie es kommen musste, Deutschland fightete sich zurück, Klose köpfte den Ausgleich und der Rest ist Elfmeterschiessen nach alter deutscher Tradition.
Und Ex-Trainer, weil Pekerman direkt zurücktrat. Ich denke, er wäre sonst aber auch gegangen worden.

Viertelfinal-Spiel 2: Italien-Ukraine 3:0 (1:0)
Italien im 4-4-1-1, die Ukraine im 4-5-1.
Nach dem Highlight des frühen Spiels fiel es mir äußerst schwer zu folgen. Daher nur kurz, die Ukrainer waren 80 Minuten überfordert, kurz vor dem 2:0 hatten sie starke Minuten, in denen der Ausgleich möglich gewesen wäre. Pfosten und Buffon verhinderten dies. Die Italiener standen bis auf diese kurze Phase sicher und nutzten ihre Chancen eiskalt.

Dienstag in Dortmund kommt es also zum Klassiker. Deutschland gegen Italien.

Dienstag, 27. Juni 2006

Tag 19 (Spiel 2)

So, wieder beruhigt fürs Erste.

Dienstag, 27.06.2006

Achtelfinal-Spiel 2: Spanien-Frankreich 1:3 (1:1)
Die Franzosen im 4-2-3-1, wieder mit Zidane und Abidal für Trezeguet und Silvestre, die Spanier im 4-3-1-2, mit einer komplett anderen Mannschaft als das Reserveteam vom letzten Freitag (9 Änderungen), mit Raul als hängende 3.Spitze, außerdem mit Fabregas, Xavi und Xabi Alonso gleich 3 Spieler, die eigentlich auf der 6 spielen, im Mittelfeld.
In der ersten Halbzeit endlich mal wieder ein gelungenes, ansehbares Spiel. Und die alten Franzosen haben den Spaniern ihr Spiel aufgezwungen. Zwar ging Spanien in Führung durch einen berechtigten Foulelfmeter, trotzdem lief das Spiel immer mehr in Richtung Frankreich. Die konnten meist kontrollierend den Ball in den eigenen Reihen halten. Wenn sie es in die Spitze versuchten, entweder lange Bälle in die Gasse auf Henry, der aber dauernd im Abseits stand oder über Viera, der immer besser wurde und das 1:1 vorbereitete.
Zweite Hälfte war dann ein Spiegelbild der letzten Achtelfinals. Keiner traute sich was, viel Rumgestocher, viele Unterbrechungen. Etwas, das den Spaniern, die mehr das schnelle Spiel bevorzugen, ins eigene Fleisch geschnitten hat. Viera nach Standard und der große, alte Zidane in der Nachspielzeit sorgten für ein nach den bisherigen Leistungen vielleicht etwas überraschendes Ergebnis.

Damit im Viertelfinale:
Deutschland-Argentinien; hoffentlich für uns, allein mir fehlt der Glaube. Die Argentinier sind zu stark, befürchte ich. Aber eines besseren kann man mich gerne belehren.
Italien-Ukraine; das Spiel, was gar nicht geht, weil alle nur gehen werden. Italien gewinnt 1:0 n.E., es müssen 38 Elfer geschossen werden...
England-Portugal; ich befürchte, Herr Ivanov beschert England das Halbfinale. Ohne Deco und Costinha wirds schwer für Portugal.
Brasilien-Frankreich; Frankreich traue ich eine Überraschung zu. Den Beweis, das eine Mannschaft nicht zwingend einen Trainer braucht haben sie gegen Spanien erbracht.

Tag 19 (Spiel 1)

Weil ich mich gerade so dermaßen ärgere, muss ich den Tag teilen.

Dienstag, 27.06.2006

Achtelfinal-Spiel 1: Brasilien-Ghana 3:0 (2:0)
Brasilien wie üblich. 4-2-2-2, Ghana im 4-4-2 wieder mit dem zuletzt gesperrten Gyan, erneut ohne Kuffour und ohne ihren besten, Michael Essien.

Die Brasilianer zaubern nicht mehr, sie spielen europäischer als die Europäer. Effektiv, aber nicht schön. Mehr oder weniger Spielverwaltung. Früher gab es Tricks zu sehen, Brasilien wurde mit Spaßfußball in Verbindung gebracht, Copacabana und Technik auf höchstem Niveau. Nix, überhaupt nix mehr. Ronaldo hat trotz seines Tores heute noch keinen einzigen Meter geschafft, es gab nicht ein kleines Kabinettstückchen, außer den Treffern nichts an konstruktivem oder Einfallsreichem. Das ist Beamtenfußball der allerschlimmsten Sorte gewesen.

Wenn dann auch noch ein Gegner wie Ghana daherkommt, sich Chancen rausspielt, diese aber nicht nutzt und seine eigene Abseitsfalle bereits 5 Meter hinter der Mittellinie aufbaut, dann gewinnen sie klar und jeder denkt, die Brasilianer mit ihrem Spitzenfußball. Wobei das 2:0 abseits war.

Ich freue mich drauf, wenn die Deutschen oder die Argentinier im Finale gegen Brasilien spielen und die mal so richtig auseinandernehmen. Oder vielleicht schon die Spanier oder Portugiesen. Denn diese vier Mannschaften überzeugen mich mehr bei dieser WM.
Klar, es gibt Ronaldinho, Kaka und die anderen inho`s (frei nach Paul Panzer), aber die reduzieren sich selber durch eine phlegmatische Spielweise auf Normalmaß.

Montag, 26. Juni 2006

Tag 18

Die Standard-Einleitung,
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Montag, 26.06.2006

Achtelfinal-Spiel 1: Italien-Australien 1:0 (0:0)
Italien im 4-3-1-2, ohne Nesta, dafür Materazzi, ohne Totti (!), dafür del Piero als Halbstürmer/hinter den Spitzen/linker Mttelfelder. Australien im 3-5-2, mit Cahill als vermeintliche zweite Spitze, Kewell fiel aus.
Ach Mann. Ich bin gefrustet. Italien gewinnt durch einen fürchterlichen Elfmeterpfiff in der 93.Minute. Es gab insgesamt vielleicht 5 Torchancen im gesamten Spiel. Ehrlich gesagt war auch die Rote Karte ein Witz, die Italien ab der 50.Minute dezimierte und sie noch weiter zurückdrängte.
Ich finds typisch italienisch und habe so verdammt wenig Lust auf solche Spiele. Fertig.

Achtelfinal-Spiel 2: Schweiz-Ukraine 0:3 n.E. (0:0)
Die Eidgenossen im 4-4-2 mit Cheyrou für seinen Mannschaftskameraden aus London, Senderos. Ukraine im 3-5-2.
Dies kann nicht der Sinn eines Fußballspieles sein.

Ich warne vor dem Viertelfinale am 1.7. in Hamburg. Italien gegen Ukraine. Mit Fußball wird das nicht viel zu tun haben.

Sonntag, 25. Juni 2006

Tag 17

Die Standard-Einleitung,
hier mein persönliches WM-Tagebuch, die Spiele die ich gesehen habe, lasse ich Revue passieren. Live-Blogging z.B. bei dogfood. Die anderen Tage finden sich unter "WM Tagebuch" auf der linken Seite oder beim Runterscrollen.

Samstag, 25.06.2006

Achtelfinal-Spiel 1: England-Ecuador 1:0 (0:0)

England im 4-5-1. Rooney einzige Spitze, obwohl der eigentlich auch eher um einen zentralen Stürmer herumspielt, Michael Carrick ersetzte Carragher, spielte aber auf der 6, während Hargreaves auf rechts musste. Ecuador im 4-2-2-2 wieder mit ihrem Top-Sturmduo Delgado und C. Tenorio.
Stefan Effenberg ist nicht unbedingt mein Freund. Aber seine Halbzeitaussage, "die sollen jetzt rauskommen und das Elfmeterschiessen direkt machen", kann ich nur unterschreiben. Ecuador hat das gespielt, was es kann und nach 10 Minuten Pech mit einem Lattenschuss gehabt, aber England?
Da schüttel ich zum wiederholten Male mein Haupt. So richtig grottenschlechter Standfußball mit dem Warten auf einen Geniestreich per Beckham-Freistoß. Tut mir leid, aber diese Mannschaft mit diesem gigantisch besetzten Mittelfeld, hat meine Sympathien verloren. Hoffentlich fliegen die im Viertelfinale achtkantig zurück auf die Insel und beweihräuchern sich dann weiter als größte englische Mannschaft ever. Da ist aber auch nix zusammenhängendes zu Erkennen. Nur hoffen auf den einen richtigen Schuss.
Das Ecuador nach dem Führungstor es nicht mal versucht hat einen halben Gang höher zu schalten und mal ein bißchen Druck zu machen passt zu diesen 90 Minuten.
Highlight war da schon, das Premiere uns in Zeitlupe den kotzenden David Beckham präsentierte. Im wahrsten Sinne des Wortes kotzend.

Achtelfinal-Spiel 2: Niederlande-Portugal 0:1 (0:0)
Die Holländer wie üblich im 4-3-3, aber ohne Ruud van Nistelrooy und ohne Raphael van der Vaart. Boularouhz spielte rechter Verteidiger, Dirk Kuijt in der Sturmmitte. Portugal im 4-2-3-1 wieder mit allen Stars, d.h. Deco kam zu seinem zweiten Einsatz.
Da war ja mal alles drin. Dank Kartenverteilung gratuliere ich Costinha für herzzereissende Dummheit, Deco für das Erhöhen der Siegchancen Englands fürs Viertelfinale und Schiri Ivanov für das möglichmachen dieses Spiels. Außerdem danke an Bouhlarouhz, das er nach fünf Minuten nur versucht hat, Ronaldo ins Krankenhaus zu treten. Soviel Theater bei zwei technisch so beschlagenen Mannschaften ist unwürdig. Wenn sie denn nämlich mal Fußball gespielt haben, war das durchaus sehr ansehnlich. Die Großchancen waren verteilt auf beide Seiten, die Portugiesen insgesamt etwas zurückhaltender, aber wenn sie konterten, dann spielten sie sich hinten raus, langes Gepöle gabs kaum. Die Holländer waren etwas umständlicher und vor dem Tor überhaupt nicht abgezockt.
Der Verlierer des Abends aber saß für mich auf der holländischen Bank. Und zwar ist das Marco van Basten. Der wirkte das ganze Spiel wie ein Schuljunge, der nicht weiß was er tun soll. Ich kann ihm den kompletten Verzicht auf van Nistelrooy nicht vorwerfen, da wird irgendwas gravierendes passiert sein. Aber, nach der Herausstellung von Bouhlarouhz Heitinga als Absicherung einzuwechseln, gegen eine Mannschaft die seit der Pause ohne nominellen Stürmer spielte und den Stoßstürmer Vennegoer of Hesselink erst zehn Minuten vor Schluß zu bringen, das muss er um die Ohren bekommen. Denn es ging ums Weiterkommen. Holland spielte so 20 Minuten hinten mit Heitinga-Oojer-van Bronckhorst gegen niemanden und hatte auch noch Cocu und van Bommel als defensive Arbeiter. Das verstehe wer will.
Der Gewinner des Abends kommt, so bitter das ist ausgerechnet von einer Insel und heißt England. Deco wird Portugal mächtig abgehen, Ronaldo scheint fraglich, Costinha ist auch gesperrt.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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