Das war auch Spieltag 21

Eine Schwalbe, vier unterschiedliche Sichtweisen.
Herr Wieland beklagt die generelle Unausgewogenheit zwischen Pfiff im Strafraum und außerhalb, zwischen Stürmer- und Verteidigerfoul, Karsten vom Werderblog die Uneinsichtigkeit des Lutz Wagner, Pistolero ist es Scheiss egal, wie der Elfmeter zustande kam und Nick kann Mehdi Madavikias Verhalten verstehen. Ist diese Schwalbe alles?

Die großen Beispiele:
Schiedsrichter Kempter gibt eine Rote Karte für Frankfurts Spycher, keiner weiß genau warum.
Schiedsrichter Wagner gibt Mahdavikia einen Elfmeter, selbst der Spieler muss schmunzeln, Trainer Stevens sagt: "Wenn der Schiri pfeift, ist Elfmeter:"
Bayerns 2:0, eigentlich regulär wird wegen angeblichen Abseits nicht gegeben.

Die kleinen Beispiele:
Schiedsrichter Milani und sein Gespann machen gefühlte 60% Fehler bei Abseitsentscheidungen und pfeifen jeden Zweikampf ab.
Schiedsrichter Sippel zerpfeift am Freitgag abend Lautern-Rostock, weil wirklich jeder Faller abgepfiffen wird.
Schiedsrichter Drees zerpfeift am Sonntag die Partie Augsburg gegen Unterhaching völlig, weil jeder Faller abgepfiffen wird.
Schiedsrichter Weiner pfeift auf Schalke mal alles ab, dann lässt er wiederum wirkliche Attacken auf den Mann durchgehen.

Solche Listen könnte man jede Woche aufstellen, ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es wird immer von den Schiedsrichtern Deutschlands geschwärmt, die Ausbildung ist ja ach so toll, wir haben die besten der Welt. Wenn dem so ist, dann gute Nacht Fußballspiel.

Es gibt in jeder Liga Fehlentscheidungen, auch mal gravierende, aber die Tatsache, das jedes 3.Spiel durch kleinliche Leitung schon im Ansatz erstickt wird, ist einzigartig in der Bundesliga.
Bei entscheidenden Begegnungen oder in entscheidenden Momenten eines Spiels, ich nehme mal Handball oder Basketball als Beispielsportarten, soll der Schiedsrichter spätestens in den Hintergrund treten und die Spieler das Spiel unter sich ausmachen.
Warum kann es so etwas nicht im Fußball geben? Wie kann man einen Schiedsrichter ein Spiel leiten lassen, der überhaupt kein Gefühl für das führen eines Zweikampfes hat?
Sollen die Spieler sich doch hinwerfen, über den Rasen kullern und wälzen.
Bevor nicht wirklich ein offensichtliches Treten oder Halten erkennbar ist, weiterlaufen lassen. Dann bleiben die Akteure auf kurz oder lang von alleine stehen und führen wieder "normale" Zweikämpfe.


Neben einer Schiedsrichterdikussion, die für meine Begriffe zu oberflächlich geführt wird, gab es aber noch andere Highlights des Spieltages.

Der größte Gesprächsbedarf wohl am gestrigen Sonntag in München.
Zunächst würgen sich die Bayern zu einem 1:0 Sieg, dann tritt Thomas von Heesen von seinem Amt zurück und Uli Köhler bekommt multiple Orgasmen, das sich das Gerücht bewahrheitete.
Ich gebe Oliver Recht, die ersten fünfzehn Münchener Minuten waren gut, ungefähr nach dem nicht gegebenen Tor und spätestens in der zweiten Hälfte war das harmlos gegen absolut hilflos.
Was mich an den Bayern erschreckt ist die Tatsache, das Hitzfeld eine Aufstellung wählte, die Erfolg hatte, die aber nicht der Weisheit letzter Schluss bedeuten kann.
Ottl, van Bommel und Demichelis im Mittelfeld, defensiver kann man kaum. Das Schweinsteiger gesperrt ausfiel gibt Hoffnung das Karimi (der 4.Mann) nicht mehr auflaufen muss, das man aber gegen einen solch harmosen, selbst angeschlagenen Gegner nach einer Viertelstunde nur noch auf Sicherung aus ist, das verstehe ich nicht. Das zudem Scholl nicht für ein bißchen Schwung sorgen durfte ebenfalls nicht.

Was war sonst noch?
Frankfurt meldet sich im Abstiegskampf an, Lüdenscheid ebenfalls, Bielefeld spielt wie ein sicherer Absteiger, Bochum nicht, ist aber trotzdem wieder unterm Strich weil Nürnberg die beste Defensive der Liga hat, Cottbus ist auf einem guten Weg nach unten, der HSV enteilt Tasmania Berlins Rekord, Hannover-Wolfsburg interessiert weiterhin niemanden und in Mainz freut man sich auf Karneval überm Strich. Bemerkenswert.

Ansonsten bleibt festzuhalten, in Leipzig verfolgen Vollidioten Polizisten, wir sollten uns Italien-Schmähungen schnell von der Backe putzen und wieder vor der eigenen Haustür kehren. In dem Zusammenhang würde ich mir wünschen, daß der Verfasser dieses Artikel auch über Leipzig berichten würde. Seine Meinung würde mich nämlich interessieren.

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Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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