Carotisschwellung hoch zehn

Mein Gott, da hat aber jemand einen gewaltigen Hals.
Auch wenn Frank Rost nicht viel gesagt hat, sein gestriger Auftritt im Sport-Studio läßt kaum Interpretationsraum, zu eindeutig seine Gestik, zu eindeutig die Ironie in seinen Worten.

Zur Erinnerung, vor dem Spiel am 5.11.2006 gegen Bayern München war Rost aus dem Tor genommen worden und ist bis heute nicht zurückgekehrt. Die Begründung von Slomka, so fadenscheinig sie klingt, zieht der Trainer bis heute durch. "Ein Torwart brauche auch mal Glück, das habe Rost nicht mehr", so Slomka. Aufgrund des Medien-Boykotts hatte sich der degradierte Keeper selbst nicht geäußert. Bis gestern.

Gestern war er ein Meister in "Nicht-antworten-um Antworten-zu-liefern".
Beispiele(im ungefähren Wortlaut):

Was halten sie vom Medien-Boykott? Ich bin von Müller und Bordon einen Tag nach der Entscheidung informiert worden, da ich Mannschaftssportler bin halte ich mich daran.
Rumms. Viel deutlicher kann man nicht sagen, das ist nicht meine Idee, das ist nicht meine Meinung.

Reden sie miteinander? (Slomka, Rost, evtl auch Müller) Ich bin ein höflicher Mensch, ich sage immer Guten Tag und Auf Wiedersehen.

Das seine Degradierung scheinbar von langer Hand geplant ist, läßt er durchblicken und dabei läßt er auch kein gutes Haar an Andi Müller. Ohne ihn direkt zu benennen.
Ich habe kein Rückendeckung mehr, seit Assauers Rauswurf oder wie man das auch immer nennen kann, das fing schon an, da war Slomka noch Co-Trainer... ...Und dann sagte dieser Motivationstrainer in der Zeitung, das sich etwas ändern wird, da war mir klar, das ich gegen Bayern nicht spiele.
Ich hätte an dieser Stelle gerne noch mehr erfahren, vorallem, wie sich der Beginn der Degradierung geäußert hat.

Das Olli Reck bekennt, das Rost im besten Torhüteralter ist, trotzdem die Entscheidung über den Wechsel im (Trainer-)Team getroffen wurde, dazu Rost schmunzelnd:
Olli und ich kennen die Wahrheit, das reicht.

Da ist einer extremst stinkig. Er bekennt sich zum Verein, zu den Fans, das war nicht anders zu erwarten, aber er macht durch Haltung und Aussage deutlich, das eine Zusammenarbeit begrenzt ist. Nach diesem Auftritt muss ich meine Meinung revidieren, das ich für Rost eine Zukunft auf Schalke sehe. Er ist auf dem Sprung, ob nach Hamburg oder sonstwohin, man gewinnt das Gefühl, das Rost mit den Personen in leitenden Funktionen nichts mehr gemeinsam hat. Die Verbitterung ist größer, als ich es erwartet hatte.

Wenn die Verbitterung einzig die Entscheidung betreffen würde, so könnte ich ihn bestens verstehen, ich finde sie weiterhin ungerechtfertigt, auch wenn es sportlich besser läuft als vorher. Was sonst vorgefallen ist, läßt sich nach diesem Interview nicht wirklich beurteilen, Fakt scheint, da ist noch viel mehr. Womit sich Schalke 04 wieder in den ungewollten Schlagzeilen befinden dürfte.

(P.S. In Bochum sieht man es ähnlich)

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Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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