Montag, 9. Januar 2006

Leid klagen

Am vergangenen Wochenende hab ich mich nach langer Zeit mal wieder zu Hause im Siegerland aufgehalten. Und wie das so ist, kam mein Gespräch mit dem eigenen Vater schnell auf Bundesliga Fußball und sonstigen Sport.

Da ja die Sportfreunde Siegen seit dieser Saison erstmals in der 2 Liga spielen, war meine Frage nach den Besuchen bei diversen Spielen nicht unberechtigt. Zwar war mein Vater ähnlich wie ich nie ein großer Sympathisant des Vereins aus dem Leimbachstadion, doch Lokalpatriotismus und Traditionsmannschaften wie Alemania Aachen, die Münchener Löwen oder der VfL Bochum würden ihn ins Stadion locken. Dachte ich. Immerhin hat er selbst in Zeiten eines Jocki Kühn oder Klaus-Peter Woll oder Thomas Gräbener genau wie ich 5 bis 6 Spielepro Saison verfolgt.
Aber mein Vater verneinte. Da gehe ich nicht mehr hin. Wie bitte? Als noch 600 Leute in der Verbandsliga an die Leimbach pilgerten siehst du dir die Spiele an und die Euphorie von 10000 Leuten lässt du dir entgehen.
Einfache Begründung seinerseits, da kenn ich keinen mehr und die meisten Namen kann ich nicht mal aussprechen. Alles Ausländer aus mittelklassigen Ostblockstaaten. Mittelklassig was die Qualität des Sportes angeht. Früher kannte ich wenigstens die Spieler, weil sie aus der Region kamen. Die waren zwar nicht so erfolgreich, aber eine geringfügige Identifikation war möglich. Heute spielen da Söldner, die genauso gut in jeder anderen Mannschaft spielen würden, wenn sie da eben bezahlt würden.

Nun ist mein Vater zum Glück nicht als feindlich gegenüber Ausländern bekannt, doch setzte er noch einen drauf und ich verstehe ihn da sehr gut. Andere Sportart, andere Baustelle. Er hat sich das Handball-Bundesliga Spiel Gummersbach gegen Kiel im Bäh-TV angesehen. Qualitativ wohl eines der besten Handballspiele dieses Jahr und der THW sowieso die im Moment wohl beste Handballmannschaft der Welt.
Aber, gab er zu Bedenken, als er noch die Spiele meines Onkels beim Tusem oder in Dormagen in den 80er gesehen hat, spielten Fraatz, Hecker, Happe, Lommel und Co. in Europa auf dem gleichen Level wie der THW heute. Zumindest im Vergleich zu anderen Teams und im Standing. Heute kann beim deutschen Meister mit Glück Christian Zeitz einen Stammplatz proklamieren, selbst der Welthandballer Henning Fritz sitzt seit Wochen nur auf der Bank.
Mit anderen Worten, die halbe schwedische Nationalelf (Kiel) kämpft gegen Multi-Kulti (Gummersbach) und eine Skandinavien Auswahl (Flensburg) um den Titel.

Nun kann man sicherlich den Level des THW und von SFS nicht miteinander vergleichen. Aber der Hang zu Nicht-Einheimischen Spielern ist wirklich bedenklich. Ich habe diese Leid schon öfter geklagt, aber scheinbar stehe ich nicht alleine mit diesen Sorgen.
Nicht, das ich nur über andere Vereine herziehen will, beim eigenen, sprich auf Schalke ist es nicht anders. Wobei ich den neuesten Transfer von Altintop mal ausklammer, weil der aus Gelsenkirchen kommt.
Mit dieser Politik der billigen, zweitklassigen Ausländern im Fußball, Eishockey, Handball ( ausdrücklich hier in der Breite, nicht in der Spitze), beim Boxen, wo jeder Armenier mit geringen Deutschkenntnissen als neue deutsche Hoffnung aufgebaut wird, Volleyball und wie die ganzen Sportarten heissen, werden irgendwann die Nationalmannschaften entgültig in der Versenkung verschieden. Positiver Nebeneffekt für andere Länder, das ihre Spieler bei unseren Vereinen aufgrund besserer Infrastruktur, Trainingsmöglichkeiten etc. besser und damit die Ländermannschaften gestärkt werden.

Früher funktionierte es doch auch, warum heute nicht mehr? Und nur weil sie billiger sind? Die Etats heute sind Millionenfach höher, die Vereine wesentlich mehr verschuldet.

Vom Transfermarkt:
Zur Rückrunde verstärkt sich der 1. Fc Kaiserslautern mit Mathieu Beda, Balázs Borbély und Jon Inge Høiland.
Bei den Sportfreunden Siegen befinden oder befanden sich im Probetraining Mario Lopez-Soler, Eric Agyemang, Gerasim Zakov, Tomas Dosek, Nikola Nikezic und aus der 2. brasilianische Liga Geraldo.
Seufz.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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