Spaß am Fußball? So nicht.

Ich wage mich mit diesem Beitrag an ein Thema, das schnell falsch verstanden werden kann, mir falsch ausgelegt wird, obwohl ich nur mal eine andere (nicht politisch gemeint) Sichtweise anspreche. Ich möchte damit darauf hinweisen, das eine Bekämpfung des Rechtsradikalismus und der Gemeinsamkeit im Sport, wie höher angelegt auch in der Gesellschaft, nur von beiden Seiten ausgehen kann. Rassismus ist Scheisse, schlechtes Benehmen und respektloses Verhalten auf dem Fußballplatz von Seiten ausländischer Teams ist genauso bescheuert und falsch, wie wenig hilfreich.

Am Wochenende gab es in der Bundesliga die Aktion "Zeig Rassismus die Rote Karte". Eine zu unterstützende Aktion wie prinzipiell alles, was gegen Schwachköpfe vorgeht, die ausländischen Mitbürgern nur aufgrund ihrer Herkunft das Leben schwer machen.
Das dieses Problem eher die unteren Klassen ab Oberliga abwärts betrifft, wie der Rund-Blog meint, ist stimmig, trotzdem braucht man die breite Öffentlichkeit. Und dies nicht erst seit Ogungbure oder Asamoah.

Am Wochenende spielten wir mit UT Twee gegen die Mannschaft von H/Mettenhof. Mettenhof ist ein Kieler Stadtteil mit einem hohen Anteil an Ausländern und sozial schwächeren Bürgern.
Dementsprechend besteht auch die Mannschaft von Mettenhof aus vielen unterschiedlichen Nationalitäten. Im Gegensatz zu den Spielen der oben verlinkten Vorwürfe, waren natürlich nicht viele Zuschauer anwesend, erst Recht gab es keinen Rassismus von den Rängen.
Dennoch wird dieses Spiel wieder als eines in meinen Erinnerungen bleiben, die so typisch für Spiele gegen auf diese Art wie die Mettenhofer zusammengestellten Mannschaften sein können.
Vorweg, das Spiel endet 3:1 für UT, es war ein Spitzenspiel, bei dem sich der Gast das Leben nur selber schwer machte. Denn für eine Kreisklasse A Mannschaft spielen viele richtig gute Leute mit, die mit Sicherheit eine, wenn nicht zwei Klassen höher spielen könnten. Man kann auch nicht sagen, das das Spiel übermäßig hart gewesen sei, Foulspiele auf normalen Niveau gab es hüben wie drüben.
Mettenhof ging in Führung, alles schien in geregelten Bahnen zu verlaufen, bis UT das Spiel per Doppelschlag drehte. Ab sofort hießen wir "Fettsack", "Mutterfi...", "Hurens..." etc. Es wurden Schimpftiraden auf türkisch abgelassen, Schläge angedroht, einem Manndecker alleine wurde ungefähr 20mal von seinem Gegenspieler in den Unterleib geschlagen, gezwickt oder wie auch immer. Hinter dem Rücken eines Schiedsrichters, der zumindest erheblich alkoholisiert wirkte spielten sich Szenen ab, die im Normalfall mit Rot und wochenlangen Sperren bestraft worden wären.
Es war wieder zu einem dieser Spiele geworden, die gegen Mannschaften stattfinden, die mit Respekt behandelt werden wollen, die ständig was von Ehre erzählen, um sich dann zu benehmen wie eine offene Hose.
Würde ich einem meiner Gegenspieler mit ähnlichen Worten betrauen, hätte ich Schwierigkeiten, meine Wohnung heil zu erreichen und in den nächsten Wochen mit gutem Gefühl durch die Stadt zu gehen. Ich verstehe nicht, warum keiner der durchaus vorhandenen, vernünftigen Mitspieler eingreift, warum kein Trainer, kein Vorstand der Welt solche Leute rausschmeisst oder zumindest versucht in eine vernünftige Richtung zu lenken.
Nach dem Spiel traf man sich zur Verabschiedung am Mittelkreis, nicht ohne einige agressive Ausführungen, das "man sich im Rückspiel sieht". Und dann würde "es richtig rund gehen". Kann sein, das sich die Mettenhofer drauffreuen, ich habe keine Lust auf dieses Spiel.

(Vergleichbar dieser Link zum Giersberg, der in der C-Liga in Siegen vor ein paar Wochen ähnliches erlebte.)

Trackback URL:
https://pfostenschuss.twoday.net/stories/2841473/modTrackback

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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