Freitag, 16. Mai 2008

Provinz voll Leben Teil II

Heute abend spielen die Sportfreunde Siegen gegen Wacker Burghausen.
Wie immer in den letzten Wochen ein entscheidendes Spiel, es gilt, die Qualifikation zur
3. Bundesliga zu erreichen. Die ganze Saison über stehen die Sportfreunde im Dunstkreis des ominösen Platz 10, mal überm, seit Wochen aber eher unterm Strich.

Das die Qualifikation überhaupt noch in greifbarer Nähe ist, kommt in meinen Augen einem kleinen Wunder gleich. Schon im Oktober überschlugen sich die Ereignisse im näheren und ferneren Umfeld des Vereins (PvL Teil I), Ralf Loose ging, Marc Fascher, ehemals bei Kickers Emden erfolgreich, wurde neuer Trainer und garantierte vollmundig die sichere Drittligaqualifikation.

Die Mannschaft kickte danach mittelmäßig wie ihr Tabellenstand, häufige Unentschieden verhinderten, Ruhe in den Verein zu bekommen. Als die Mannschaft Mitte April immer weiter abzurutschen drohte, überschlugen sich die Ereignisse.
Ich weiß gar nicht, ob ich chronologisch alles in die Reihe bekomme, aber wie sagte Frau Riebeling vor ein paar Tagen: "Die wissen doch selber nicht, wann sie in den letzten Tagen handlungsfähig waren und wann nicht."

Am Ende dieser Zusammenfassung werden 8 Personen entlassen, zurückgetreten oder suspendiert sein. Für eine Zeit von knapp drei Wochen eine Zahl, die seinesgleichen sucht.

Zunächst meldete am 22.April u.a. der Kicker, das der Aufsichtsrat dem Vorstand die Empfehlung zur Entlassung von Marc Fascher gegeben habe, dieser aber weiter an Fascher festhalten wolle.

Daraufhin traten die beiden Fascher-Fürsprecher im Aufsichtsrat, nämlich der Aufsichtsratvorsitzende Christoph Bornebusch und sein Kollege Gerold Schmidt zurück (23.04.).
Bereits am 24.04. hat sich der Aufsichtsrat neu formiert, der neue Vorsitzende heißt Andreas Helmrath, dazu kommt der neue Vize Werner Strunk und zwei weitere Mitglieder, Hermann Fuckert und Marc-Albert Utsch, Sohn von Patron Manfred Utsch, der im Hintergrund immer noch an den Schrauben dreht...

In der Nacht vom 25. auf den 26. April sind es dann der Vorstandschef Christoph Hansen und der Finanzvorstand Dirk Röckinghausen, die ihre Demission bekanntgeben.
Angeblich ein freiwilliger Rücktritt, wenn man liest, was Frank Steinseifer in der WR schreibt, kann man zu einem anderen Ergebnis kommen.

Am 29. April schließlich ist der Verein wieder handlungsfähig, ein neuer Vorstand wird bekanntgegeben, der ehemalige Abteilungsleiter des Handball-Regionalliga Aufsteiger TuS Ferndorf, Manfred Hambloch, wird neuer Vorstandsvorsitzender und für die Finanzen rückt Dirk Weber nach.

Natürlich wartet man nun nicht mehr lange und am 1. Mai wird Trainer Fascher, kurz vor der Abfahrt zum Auswärtsspiel nach Karlsruhe, entlassen. Interimscoach wird Peter Nemeth, Anfang der Saison noch Kapitän der Mannschaft und nach der Winterpause zum Co-Trainer umfunktioniert.

Nach kurzer Ruhepause gehts am 5.Mai weiter, der Vorstand Sport, Zorislav Jonjic, wohl der letzte der Pro-Fascher Abteilung tritt zurück.

Ab diesem Moment ist der Verein erneut handlungsunfähig, doch zwei Tage später, am 7.05. wird bereits der neue Vorstand Sport vorgestellt. Es handelt sich um Günter Thielmann, aktuell noch A.Jugend-Trainer bei den Freunden, der aber dort zum Ende der Saison seinen Abschied angekündigt hatte, offenbar weil er nach Jahren seine Wochenenden nicht nur mit Fußball planen wollte. Ob dies in der neuen Funktion gelingt?

Um ein wenig für Ruhe im Vorstand zu sorgen, wurde am 13.05. endlich der erste Spieler suspendiert. Christopher Hock warf man unkollegiales Verhalten vor, was auch immer das heißt.

Gestern abend schließlich hat als erstmal abschließender Höhepunkt Heinz Knüwe, Sportlicher Leiter des Vereins, seine Kündigung abgegeben, dessen Aufgaben übernimmt vorerst der A-Jugend-Trainer Thielmann. Genau, der mit dem Zeitmangel am Wochenende.

In einer Zeit, in der der DFB die Lizenz nur mit Auflagen verteilt hat, in der kein Hauptsponsor für die kommende Saison bekannt ist, in der nicht einmal feststeht, in welcher Liga der Verein im nächsten Jahr kickt, ist es erstaunlich, wie "Führungspersonen", ob aus persönlicher Eitelkeit, Dummheit oder zwischenmenschlicher Abneigung, einen Verein komplett zugrunde richten. Beispiele, daß es anders funktioniert, gibt es reichlich.

Die sportliche Bilanz seit dem ersten Rücktritt Ende April liest sich im Übrigen nicht schlecht. Zwei Auswärtssiege, eine Heimniederlage und ein Unentschieden im Leimbach-Stadion.
Was angesichts der turbulenten Wochen in der Provinz auch wieder erstaunlich ist.

Sichtweisen eines Schalkers

Auch unsere Mannschaft wird einmal vor 90.000 Zuschauern spielen. (Willi Gies, Gelsenkirchen im Jahre 1904)

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